Donnerstag, 16. September 2010

Gespräche mit Jesus


Ost-Ennerich (VSE)
15. 9. 2010, Mi

Ma hat ja nicht immer Zeit.
Und ich laß auch gern einen Text erst mal liegen, zumindest über Nacht oder besser für einen Tag oder auch paar Tage mehr. Zehn Jahre müssen es nicht gerade sein, wie es Erhart Kästner hielt, bevor er einen Text dann endlich für reif ansah und publizierte.

Man sollte schon alles noch einmal
im Hellen inspizieren, was ma so im Dunkeln, in der Schwärze der Nacht produziert, vor allem, wenn es dann ins Netz gestellt wird und in die verschiedensten Richtungen verweht. Aber da ist natürlich diese schnellebige Zeit mit ihrer ausgeprägten Neophilie, die zum permanenten Wettbewerb anstachelt: Wer kommt als erster mit intres.. äh brisanten Meldungen oder mit streitbaren Thesen heraus. ?!

Diese Art Aktualität ist eben
meine Sache nicht, daher sei hier ein Artikel nachgeschoben, der eigentlich vom 7. 9. stammt. Der Text war auf die laufende Debatte um Sarrazin bezogen - und zwar vor den triumphalen Lesungen in Potsdam und in der Urania Berlin und damit vor dem Rücktritt vom Vorstandsposten nach der Zurücknahme der ominösen Vorwürfe die Thesen aus dessen Buch betreffend.

Di 7. 9. 10
Was sich derzeit im politischen Deutschland so abspielt,
ist spannender als drei Bundestagswahlen auf einmal. Plötzlich fegt ein frischer Wind durch die muffige politische Käseglocke. Auch Jesus ist ganz aus dem Häuschen. Gestern kam er wieder zu mir in den Laden und kam auch gleich aufs Thema.

Aus seinen Sympathien für diesen mutigen Mann,
der die Stirn hat, dem feigen, verlogenen Establishment die Stirn zu bieten und den Finger tief in die schwärenden Wunden legt, macht er kein Hehl, stattdessen lobt er die Standhaftigkeit und das überlegte Agieren und das Geschick, so wie er jetzt die Hetzmeute, die ihn eben mal schnell mit den üblichen Keulen zur Strecke bringen wollten, nun selber in die Defensive gebracht hat und taktisch geschickt beim schwächsten Glied, dem grünen, äh bunten Präsidenten angesetzt hat.

Ohne den sagenhaften Zuspruch,
der sich so eindeutig, so überzeugend und anhaltend aus dem Volk (ja genau aus diesem) für Thilos Thesen einstellt und die verdutzten, politisch korrekten Medien in ihrer Abwehrfront dumm dastehen läßt, wäre er sicher schwankend geworden, (wie er dann zwei Tage später in Potsdam im streng gesicherten Nikolaisaal dem Publikum kund tat), was nur zu verständlich ist bei dieser Phalanx der Verdammer, die ihm da mirnix dirnix 'ein höchst bedenkliches Menschenbild’ anhängen wollen.

Es ist die Art, wie sie sich an ihm vergreifen,
sagt Jesus, wie sie ihn zu Unperson erklären und zum Paria stempeln wollen, was die Leute jetzt so aufbringt und in Rage versetzt. Und das nur, weil da einer aufsteht und unverblümt die Wahrheit sagt und darum bittet, daß die prekären Zustände und Zukunftsaussichten endlich einmal ungeschminkt zur Kenntnis genommen werden.

Jaja, und die Leute empört,
daß man wieder wie so oft einen Kritiker kurzerhand mundtod machen will, anstatt einmal dessen Argumente anzuhören und auch, daß es bislang jedem so ergeht und ergangen ist, der an dem erwiesenermaßen falschen Konzept einer ungebremsten Zuwanderung bildungsferner Schichten mit hoher Fertilitätsrate aus den Ländern des Gepriesenen ernsthafte Zweifel laut werden läßt.

Auch Jesus kann nicht fassen,
daß man die Probleme so sehr ins Kraut schießen ließ und den Ernst der Lage noch immer nicht erkennen will und daß man den Leuten glauben machen will, mit einem unbeirrten Weiterso und einem Immer Mehr der bekanntermaßen falschen Medizin die gravierenden Probleme mit der nach wie vor fremden, wenig integrationsbereiten Ethnie doch noch lösen zu können.

Dabei ist er selbst seiner Herkunft nach Ausländer,
aber er stammt aus einer ganz anderen Weltgegend, aus Peru, dem Land der Inkas, wie er gerne mal betont. Auch fließe noch Inka-Blut in seinen Adern. Er kennt sich gut aus in der deutschen Politik, denn er hat den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht, und ist ausgesprochen dankbar dafür, wie er sagt. Seit einigen Jahren nun Rentner erzählt er gern aus seiner aktiven Zeit und daß er viele persönlich kennengelernt habe wie Willy Brandt und Helmut Schmidt und andere aus der ersten Reihe der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Mit denen hatte er immer wieder zu tun, da er in der Gastronomie, in eim renommierten Restaurant arbeite.


Sind die Politiker wirklich so blöd,
daß sie nicht sehen, was läuft und was sie damit anrichten ? fragt er schließlich. Ach, manche schon, werfe ich ein, wie die Kuhfrau mit ihren Friede-Freude-Eierkuchen-Sprüchen (herzliche Art blabla) und so manche andere Gumschen ebenso, die sehen nicht sehr helle aus, aber das haben sie ja mit ihrer Klientel gemeinsam.

Oder, sagt er schließlich
mit eim wissenden Zug um die Mundwinkel, es läuft etwas ganz anderes.

Ja, dieser Eindruck drängt sich mir
auch immer mehr auf, sage ich. Das Ganze kommt mir nämlich vor wie ein großes Experiment, bei dem wir die Versuchskaninchen sind …



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۩ 71. ۩


Die Tolleranz-Zeit
wird hoffentlich bald Geschichte sein;
wenn nicht, sind wir nämlich
in absehbarer Zeit

Geschichte.


Hier noch etwas der Marke Alt, aber gut.


... Musikspur: A las orillas del Titicaca - Los Incas ...

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