Mittwoch, 30. März 2011

Alte Philosophen

Ost-Ennerich (VSE)
29. 3. 2011, Di

Was ich an den
alten Philosophen schätze, das ist ihre lakonische Prägnanz.

Die brauchten nicht
so ein Brimborium und Geschwalle und machten auch nicht so ein Begriffszinnober à la ein Philosoph sagt mehr als tausend Worte, sondern verstanden es tiefe Einsichten, also Weisheiten, mit wenigsten Worten auf den Punkt zu bringen.

Heraklit genügten läppische
zwei Allerweltsworte, um ein zentrales Gesetz des Lebens griffig zu beschreiben - panta rhei - alles fließt.

Oder um es etwas anschaulicher
zu machen - alles ist im Fluß. Mal mehr und mal weniger, denn ohne Bewegung stände das Weltall still und alles bliebe tot an seim Platz stehen bzw. liegen.

Die Bewegung ist also unabdinglich,
und daher muß es auch immer Veränderungen geben, damit eine Balance gehalten werden kann.

Das ist im Großen so
und auf allen anderen Ebenen nicht anders. Nur in der Bewegung ereignet sich Leben und letzthinnig auch die Welt.

Daher ist auch das Blut
ein besonderer Saft, der ständig kreisen muß, schon allein um nicht zu steif zu werden und zu verdicken, und natürlich erst recht das Herz, das durch kontinuierliche, pulsierende Aktion den steten Kreislauf und Durchfluß erst ermöglicht.

Und darüber hinaus
viel mehr ist als nur ein Muskel oder eine schnöde Pumpe. Fällt diese elementare Bewegung aus durch Verletzung oder Überlastung, dann ist es um einen geschehen. Dann ist wirklich Schluß. Exitus.


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\\ 106. //

Jaja, die Leut hab ich am liebsten,
die einem was vom Pferd erzählen wollen,
aber selber gar nicht reiten können.




Zu einer anderen intressanten philosophischen Frage geht’s hier:



... Musikspur: J. S. Bach - Air ...

Mittwoch, 23. März 2011

Ladengespräche

Ost-Ennerich (VSE)
22. 3. 2011, Di

What happens
when the Ship goes under ? fragte letztens Jane Reaction, als sie mich im Laden besuchte.

Ich fürchte, da werden viele
ins kalte Wasser springen müssen, sagte ich. Ob sie nun wollen oder nicht. Ich hoffe, sie können alle schwimmen.

Ja, eine Seefahrt,
die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, stimmte sie leise an, um dann abrupt zu enden. Aber ein Schiffbruch nicht. Sie schaute nun durch die Fensterwand auf die Straße und sah nachdenklich den Passanten zu, die gerade vorübergingen.

Ein nicht abreißender Strom
von Geschichten, wenn man nur für einen Moment hinkuckt, aber die meisten sind eher traurig, zumindest kommen die Gesichter so herüber, sagte sie dann. Damit dürftest du nicht so ganz unrecht haben, erwiderte ich.

Ja, lieber von Picasso
gemalt als vom Leben gezeichnet. Aber Spaß beiseite, das zieht mich schon immer mal herunter, besonders dann wenn ich nicht die beste Laune habe.

Auf der anderen Seite
st diese Fensterfront mit diesem begrenzten Ausschnitt Welt auch eine zuweilen spannende Kulisse, nämlich so etwas wie ein Zufallsgenerator, der ständig aufs neue einem wechselnde Gesichter serviert. Kann für eine Weile eine nette Abwechslung sein, je nach dem wer und was so vorbeikommt, aber eben auch ernüchternd und deprimierend.

Jaja, wem sagst du das,
meinte sie. Zuviel Alltag zieht einen auf die Dauer nur runter und kann einen schon den Glauben an die Menschheit verlieren lassen. Übrigens, ein untrügliches Kennzeichen für Dekadenz, wie sie eben unserer Zeit zu eigen ist.

Dekadenz ist nämlich,
wenn die negativen Akzente und Eindrücke überwiegen. Daher auch das Gefühl, daß es weiter abwärts geht. Und nichts anderes meint ja Dekadenz.

Ein intressantes Thema,
sagte ich abschließend, sollten wir bei Gelegenheit fortsetzen.


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]| 105. |[

Wenn es der Butter
zu heiß wird,
versucht sie weckzulaufen


Und wo wir hier schon beim Laden sind, möchte ich gerne auf ein neues Angebot hinweisen. Anfang Mai beginnt nämlich ein Schnupperkurs Kreatives Schreiben im LI-LA Literatur-Laden. Dann noch ein wenung Werbung in eigener Sache.





Wer bis hierhin durchgehalten hat, darf sich noch auf einen Verweis freuen zu eim alten, lange schon schwelenden Thema.

... Musikspur: Alice - Una Notte speciale ...

Dienstag, 15. März 2011

Schwache Charaktere

Ost-Ennerich (VSE)
14. 3. 2011 - Mo

Die Kritiker sind eine Spezies
für sich und eher wenig beliebt, wenn nicht schlimmeres; zumeist eben blasiert und sehr von sich eingenommen wie auch sehr darin geübt, große Töne zu spucken.

Und immer darauf aus,
wenn sich die Gelegenheit ergibt, es in Kaskaden, ja in Sturzbächen niederregnen zu lassen und zwar auf denjenigen, den sie als Zielperson ihrer Kritik(sucht) ausgemacht haben.

Mit allen ihnen zu Gebote stehenden
rhetorischen Tricks, mit verletzender sprachlicher Schärfe und jeder Menge Häme und anderen Insinuationen und Frustausbrüchen, wie ma sie von schlechten Lehrern kennt.

Tendenziell also eine üble Spezies,
jedenfalls dann, wenn sie ihre Rolle und vor allem sich selbst viel zu wichtig nehmen. Im Grunde aber doch mehr schwache, um nicht zu sagen schlechte Charaktere, die sich toll dabei fühlen, wenn sie andere der Unfähigkeit, der Dummheit, des unerlaubten Denkens oder einfach unerhörter Äußerungen, und was solcherart Freisleriana mehr sind, bezichtigen können, um sie dann in Bausch und Bogen zu verdammen.

Jowo Goethe jedenfalls
hatte wie viele andere helle und produktive Köpfe ein höchst gespanntes Verhältnis zu dieser Sorte von literarischen Heckenschützen, die für ihn in erster Linie Sekundärseimer waren, zu eigener kreativer und kompositorischer Leistung nicht fähig, darüber insgeheim erzürnt und diese Schmach dann mit Zynismus, also ätzenden Worten, gezieltem Falschverstehen, rabulistischer Eloquenz und perfidem Herabwürdigen zu kompensieren suchen.

Die Kritikaster kamen fürwahr
bei ihm nicht gut weck, da er ihnen hinter die Fassade zu schauen vermochte; und so hielt er auch nicht mit seiner Meinung hinterm Berg, sondern setzte sie in unverblümte, ja ausgesprochen feindliche Verse

Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent!

Denke mal, an diesem zweifelhaften Immitsch
hat sich bis auf heute wenig geändert, mögen auch manche aus dieser hochtönenden, aber hohlklingenden Branche es zu metaphorischen Papstwürden gebracht haben.

Die Macht zu verwerfen
und zu zerreißen gilt ihnen als Ideal und höchste Erfüllung und das Richteramt von hoher Warte aus als ihre eigentliche Bestimmung. Denn so treten sie mit Vorliebe auf, mit Anmaßung sowie Selbstgerechtigkeit.

Daß sie dabei nicht gerade selten
eine ziemlich schräge Nummer abgeben, vor allem wenn sie vor Egozentrik regelrecht in Rage geraten, ist dem Publikum schon lange aufgefallen - das gilt nicht bloß für den großen Ausraster der Literaturkritik, sondern ebenfalls für viele kleine, die nach vorne streben und unter dem abgehobenen Qualitätssiegel Edelfedern firmieren.

Aber selber oft das Ausssehen
eines ewigen Konfirmanden haben und physiognomisch mehr Langeweile als Spannung ausstrahlen oder bei eim kritikerkritischen Betrachter den Eindruck erwecken, in früher Jugendzeit einfach nicht genug, pardon, gewichst zu haben.

Nun, die Blasiertheit,
muß ja irgendeinen handfesten Grund haben.

Eine Sache allerdings
vergessen sie allzu gerne, nämlich daß sie durch ihre Kritik als Person selbst angreifbar werden, vor allem dann, wenn ihre Kritik durch Machart und ständig wiederkehrende Idiosynchrasien soviel mehr über sie selbst verrät, als ihnen eigentlich lieb sein dürfte.


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-, 104. ,-

Es ist,
als ob ein Narr
sich geschneuzt hätte.


Übrigens, der Apho-Blogg ist noch nicht ganz abgeschrieben ...


... Musikspur: Shakira - En tus Pupilas / Tijacion oral ...

Donnerstag, 10. März 2011

Erstens kommt es anders ...

Ost-Ennerich (VSE)
9. 3. 2011 Mi

Irgendwie entwickeln sich die Dinge
nicht gerade selten so ganz anders, als ma denkt oder vorab gedacht hat.

Eine Beobachtung,
die auf der persönlichen Ebene von vielen immer wieder aufs neue gemacht werden dürftea aber ebenso auch für die Dinge im großen gilt; sei es nun Politik und globale Entwicklung oder auf kommunaler oder geschäftlicher Ebene.

Die beste Planung
und die klügsten Analysen wie auch professionelles Vorgehen sind nicht vor Friktionen gefeit. Etwa, daß sich Dinge ereignen oder Konstellationen ergeben, die man so gar nicht auf der Rechnung hatte.

In früheren Zeiten
war man über solche unerwarteten Entwicklungen nicht wirklich erstaunt, da ma einen reibungslosen Ablauf ohne spontane Störungen und anderweitigen Schwierigkeiten schon unter die glücklichen Fügungen rechnete.

Keinem ist damals wirklich
in den Sinn gekommen, daß es anders sein könnte, schließlich gab es die sprichwörtliche Formel - Der Mensch denkt, und Gott lenkt. Oder etwas gelehrter ausgedrückt errare humanum est.

Nicht nur ist das Irren menschlich,
ebenso ist damit gesagt, daß der Mensch, was seinen Weg und Werdegang betrifft, mehr oder weniger ein Irrender ist, ein Wesen also, das sich irren kann von Fall zu Fall, aber auch gänzlich in die Irre gehen kann.

Denn erstens kommt es anders,
und zweitens als man denkt. Dies die erneuerte Version des alten Befunds, die ganz ohne Gottbezug auskommt - ein simples es reicht.

Gab es eigentlich
namhafte Auguren und Propheten, die den rapide um sich greifenden Aufstand in der arabischen Welt in den Prognosen für dieses oder wenigstens die nächsten Jahre als möglichen dynamischen Faktor erwähnt haben ?

Da ging es meines Wissens
mehr um Währungscrash, EU-Bankrott, iranische Aggressionen oder Instabilitäten in China und auf etwas längere Sicht um mögliche Bürgerkriege in Europa.

Nein, nicht bloß mögliche, viel eher wahrscheinliche, wenn man nur den Heinsohn-Faktor mit auf der Rechnung hat.



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lll 103. lll


Die neue, weltweite Verschlungenheit
(genannt Globalisierung)
ist es,

was die großen Probleme macht.


Hier noch ein anderes Beispiel,
was vor gut dreißig Jahren praktisch keiner in dieser Rigorosität auf der Rech....


... Musikspur: Nena - Tanz auf dem Vulkan ...

Montag, 28. Februar 2011

... unsers Unglücks Schmied.

Ost-Ennerich (VSE)
27. 2. 2011, So

Warum soll es uns eigentlich
besser ergehen als so vielen Generationen vor uns, sintemal wir (als Gesellschaft gesprochen) insgesamt durch unser Tun und Lassen (zumindest Mit-)Verantwortung tragen, für das, was geschieht, und irgendwann einmal letztlich konkret dann uns selber geschieht.

So sind wir denn auch
in modischer Umkehrung lange gültiger Werte und Sprüche sozusagen unsers Unglücks Schmied.

Was uns dereinst ereilt,
(oder schon demnächst, wenn der Aufruhr endlich auch nach Europa überschwappt ?!) dürfte bei nicht wenigen pures Entsetzen auslösen, denn es wird mehr zu Bruch gehen als nur so manch beschränktes Weltbild und vieleviele rosarote Brillen.

Fehleinschätzungen können tödlich sein.
Und Fehlbesetzungen ebenso. Mit Sicherheit aber sind sie fatal, da sie sich über kurz oder lang auswirken, sofern sie nicht rechtzeitig ersetzt und die Fehler korrigiert werden.

Doch das ist viel zu theoretisch,
denn die Praxis hier und heute sieht ganz anders aus. Wenn offenkundige Fehler und Fehleinschätzungen weder erkannt werden noch benannt werden dürfen, erscheint jede Korrektur als rein illusorisch.

Dann wird es wieder die Natur sein,
die alles richtet mit ihren bewährten brachialen Methoden und die den in utopische Höhen entschwebten Menschen der Moderne höchst unsanft auf den Boden der Tatsachen wieder zurückholen wird.

Und dann dürfte es wieder in oberster Priorität
um nur einige, wenige elementare Bedürfnisse gehen, wie es den schlechten Zeiten eben gemeinsam ist, nämlich um die eigene Unversehrtheit, um eine einigermaßen regelmäßige Ernährung, um ein halbwegs gesichertes Zuhause und um ein bescheidenes Auskommen.

Alles darüber hinaus
wird dann als großer Luxus betrachtet werden. Nun, keine allzu erquickliche Vorstellung, aber im Bereich der Geschichte nichts ungewöhnliches, eher schon das normalste Sache von der Welt.

Geschichte hat zwar per definitionem
in erster Linie mit Vergangenheit zu tun, doch bleibt sie nicht darauf beschränkt, spiegelt sie doch in Gestalt wiederkehrender Muster zumindest in gewissen Aspekten und Akzenten auch die Zukunft.

Warum also sollte es uns eigentlich
besser ergehen ? Erschütterungen, Kriege, Zeiten der Not und des anhaltenden Verfalls, der Unterdrückung und Verfolgung sind nun nicht gerade selten im Verlauf der Geschichte oder etwas anschaulicher im Flug über die Jahrtausende.

Solche Verfalls- und Auflösungsphasen
stellen sich immer wieder aufs neue ein und halten sich unter Umständen hartnäckig; ja sie können ganze Kontinente betreffen, über lange Jahrhunderte sogar, wie das Beispiel Afrika zeigt.

Aber zurück zur einleitenden Frage.
Warum sollten wir verschont bleiben ? Weil wir so fortschrittlich und soviel klüger sind ? Schön wär’s.

Die Geschichte zeigt allerdings
ein anderes Bild. Denn würde man eine Meßlatte, auf der ein Menschenleben mit gut geschätzt 70 Jahren verzeichnet wäre, mal hier mal da auf die einzelnen Jahrhunderte mit ihren Ereignissen und Wirrnissen legen, so wird man schwerlich eine anhaltende Spanne über 70 Jahre finden, in der es ohne Not und Erschütterung abgegangen ist.

Entweder traf es die Beteiligten
n der Kindheit und Jugend, in den mittleren Jahren oder eben noch zuletzt im Alter. Irgendwann standen derartige Turbulenzen in der Vergangenheit jedenfalls immer an, die existenziellen Bedrohungen und Verwerfungen. Nichts neues unter der Sonne.

Also, warum soll es uns besser ergehen,
wo wir diesem Szenario aus Beschränktheit und Gutmichelei in der übergroßen Mehrheit auch noch tatkräftig zuarbeiten.



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|_ 102. _|

Nicht bloß
ein witziger Spruch
.

Auch schlechte Zeiten
haben ihre guten Seiten.



(September-Spruch aus:
Kalender-Sprüche 2007)


Könnte mir vorstellen, daß dieser Text hier zwar nicht alternativlos aber doch ein wenung hilfreich ist.


... Musikspur: Grace Jones - I’ve seen that Face before / Island Life …

Dienstag, 22. Februar 2011

...modernde Moderne

Ost-Ennerich (VSE)
21. 2. 2011 - Mo

Die Scheikanas mal wieder.
Reiner Biologismus, der sich hier Bahn bricht. Es ist, als probten sie schon einmal für den Tag X, jenes ominöse Datum, das wie ein Damoklesschwert über uns schwebt und welches sie allem Anschein nach nicht abwarten können.

Nicht unwahrscheinlich,
daß es die Masse der Leute ebenso unerwartet und unvorbereitet dann ereilen wird, wie es derzeit in erschreckender Regelmäßigkeit einzelne auf dem Nachhauseweg trifft.

Die Moderne als Auslaufmodell,
anhaltend von Wüste und Dschungel bedrängt und dies nicht so sehr von außen bedroht als mehr und mehr von innen heraus überwuchert bzw. erstickt.

So schön sie auch glitzert
die moderne Medienwelt und sich zu inszenieren weiß, so bleibt dies Treiben letzthinnig nur Anmaßung und Show und eben auf die Dauer ohne Bestand, weil sie die Natur, innen wie außen, zur reinen Verfügungsmasse degradiert und sich anmaßt, ihr selbstherrlich im omnipotenten Machbarkeitswahn ihren Willen aufzwingen zu können.

Die fehlende Demut ist es,
was die Moderne auszeichnet; und darin steckt auch schon der Keim des Niedergangs.

Das Walten und gelegentliche Wüten
der Natur gemahnte die Menschen in vormodernen Zeiten stets zu großem Respekt und war wohl der eigentliche Grund dafür, daß sie fast automatisch auch sehr religiös waren.

Also, Modergeruch der Moderne,
der einem bei solchen, schrecklichen Nachrichten entgegenweht. Auflösungserscheinungen, die nicht gut riechen, vor sich hin modernde Moderne eben, in der dann Mord alltäglich wird.

Die Natur ist bekanntlich nicht zimperlich
und läßt gerne Hekatomben über die Klinge springen, wenn es notwendig ist.

Und wer es sich mit ihr verscherzt
weil er ihre Grundprinzipien mißachtet, wie etwa die Identität zu wahren und dazu die Mittel bereitzustellen wie auch den (eigenen) Lebenswillen zu stärken, wird diese immanente Kraft der Natur zu spüren bekommen - um zu begreifen, daß ein Leben wider die Natur nicht ratsam und auf Dauer gar nicht möglich ist.

Nüchtern gesprochen nicht mehr
als Rückkopplungsprozesse oder noch knapper auf den Punkt gebracht eiserne Lektionen, die auf das erste Grundprinzip des Lebens und damit der belebten Natur hinweisen, als da wäre Selbstbehauptung.

Denn nur sie allein garantiert Zukunft;
diese als obsolet zu betrachten, führt aber zur Selbstauflösung und schließlich zur Selbstauslöschung.



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} 101. {


Ich bin Leben,
das leben will,

inmitten von Leben,
das leben will.

Albert Schweitzer


Zum Auspizien-Text
hätte ich da noch eine Meldung in Sachen Sonnenaktivität nachzureichen, die am 18. 2. über den Ticker ging.

Außerdem lohnt es sich
in obigem Zusammenhang einmal auf einen älteren Text hier im Neue-Spryche-Blogg zu verweisen.


AFP/MSN/ar, 18.02.2011

Gigantische Sonneneruptionen sorgen für Chaos

Auf der Sonnenoberfläche toben Stürme wie seit langem nicht mehr. Gewaltige Sonneneruptionen schleudern erhöhte Strahlung ins All. Diese erreichen mit rasender Beschleingung die Erde, wo sie vom Erdmagnetfeld größtenteils abgefangen werden. Aber neben faszinierende Polarlichtern sind auch schwerere Folgen zu erwarten: Ganze Navigations- und Telekommunikationsnetze drohen zusammenzubrechen. Bereits in der Nacht zu Mittwoch kam es zu ersten Störungen in China - eine Radio-Übertragung wurde unterbrochen.



... Musikspur: Holst - Mars / Die Planeten - London Philharmonics …

Mittwoch, 16. Februar 2011

Gesundes Mißtrauen

Ost-Ennerich (VSE)
15. 2. 2011, Di

Ein gesundes Mißtrauen
hat noch niemandem geschadet; glaub ich wenigstens. Denn es ist zweifelsohne ein evolutionäres Standardprogramm und von Anfang an wirksam, also sozusagen vorinstalliert.

Das läßt sich eindrucksvoll
an Säuglingen und Kleinkindern beobachten. Wenn ihnen eine Person zu nahe zu kommen sucht oder sie gar in den Arm nehmen will, die sie nicht kennen und die ihnen daher nicht ganz geheuer ist, dann geben sie gleich Alarm; sie schalten ihre durchdringende Sirene ein, plärren los.

Damit Mißtrauen zurücktreten kann,
muß erst einmal Vertrauen entstehen und wachsen. So ist es von der Natur voreingestellt und nicht anders lehrt es auch das Leben.

Ohne ein gesundes Mißtrauen
fällt man nur zu schnell der Leichtgläubigkeit anheim und wird wegen großer Naivität bald von allen Seiten mitleidig belächelt.

Daß man aufpassen
und genau hinsehen muß und nicht jeden Schwindeln glauben darf, hat mir gottlob meine lebenskluge Großmutter beigebracht. Die sagte zu manchen fragwürdigen und etwas zu eloquenten Charakteren oft hernach, hej, doe mußte offbasse, der is net henne wie vornne.

Fand diesen Spruch schon
als kleiner Junge lustig, vor allem, wenn sie dann noch hinzufügte: Doas is en Fickediewes, en richtige Fickediewes.

Doch fand ich mehr die Sprüche lustig
und hatte auf den Inhalt und die Botschaft erst mal nicht gar so viel gegeben. Aber als ich dann selber gewisse Erfahrungen gemacht hatte mit bestimmten Leuten, erinnerte ich mich wieder daran. Eben net henne wie vornne.

Tja, die Menschen
werden in erster Linie von konkreten, also handfesten Interessen angetrieben und haben zumeist ein festes Ziel vor Augen, das sie mit möglichst wenig Aufwand erreichen wollen.

Und dafür brauchen sie
dann oft andere, die ihnen dabei behilflich oder nützlich sind. Das ist in etwa die Ausgangslage und das heißt wiederum, die Leute kommen vor allem dann, wenn sie was wollen, wenn sie etwas auf dem Herzen haben und auf Unterstützung und Zuspruch aus sind.

Ganz so,
nur ohne Umschweife und Schnörkel, machen es auch die Schnorrer und Penner, wenn sie zielstrebig auf einen zukommen und ziemlich unvermittelt nach Kleingeld fragen à la haste ma ‘n Euro ?!



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´°° 100. °°`


Gute Freunde
sind unbezahlbar;
denn sie sind nicht käuflich.




In diesem Zusammenhang ist ein Verweis auf trojanische Pferde sicher nicht unpassend. Der findet sich hier in eos-o-ton
.




... Musikspur: Es kann zwischen gestern und morgen, so unsagbar vieles geschehen ...
Schlager aus den 30ern