Ost-Ennerich (VSE)
6. 1. 2010 Miretwoch
Das neue Jahr bringt statt neuen Schwung aufs neue Schnee. Der Winter ist ein rauher Mann, kernfest und auf Dauer - und pfeift auf den Klimawandel. Und wenn ich zurückdenke, die letzten Jahre zumindest für Berlin und Potsdam, dann waren diese Winter doch zumeist recht ordentlich und nicht so lasch wie in den 90ern, immer wieder mit Eis und Schnee für Tage, wenn nicht für Wochen und länger und ringsum all die Seen dick zugefroren. Seit einigen Tagen nun Schnee, soviel wie sonst nur in Oberbayern, die Nebenstraßen noch immer weiß und rutschig, die Bürgersteige über weite Strecken vereist. Dauerfrost, eben kalt wie Winter. Mantel und Hut tun jetzt gute Dienste. Mindestens eine Woche sollen die Temperaturen im Keller bleiben, wie die Meteorologen verkünden. Soll mir recht sein. Der Winter hat auch seine schönen und behaglichen Seiten, wenn man sich die Empfehlung von Matthias Claudius zu eigen macht, die er seim Winterlied verschmitzt vorangestellt hat - Lied hinterm Ofen zu singen. Die Außenaufenthalte eingeschränkt - mein Gott, die armen Raucher ! - vor allem abends und dafür die Ruhe und die Abgeschiedenheit genießen und als eine, wenn nicht als die elementare Botschaft des Winters spüren; ein Zustand, den man erst mit den Jahren so richtig schätzen lernt. Wie konnte es mich in jüngeren Jahren doch wütend machen, wenn das Wetter einem partout einen Strich durch die Rechnung machen wollte und das heißersehnte Ziel des Abends in nebliger Ferne entschwand. Man ließ es auch gerne einmal drauf ankommen und nahm erhebliche Mühen und Risiken auf sich, um doch noch hinzugelangen. Aber heute hat sich dafür Gelassenheit eingestellt, mit anderen Worten die Einsicht in gewisse Notwendigkeiten und Bedingtheiten ist merklich gewachsen. Eindeutig ein Vorzug, den das zunehmende Alter so mit sich bringt. Man ist nicht mehr so sehr zeitfixiert und eher schon mit eim Fuß in der Zeitlosigkeit … Hatte doch einige Beiträge geschrieben, aber dann lieber für mich behalten. Extra. Weswegen vielleicht ein Andermal. Auch nicht ganz uninteressant dieser Text.
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┼ 36. ┼
Aber das Tun bringt dann den Schwung
Im Sinne von
- es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun -
wie es Jowo Goethe so schön auf den Punkt gebracht hat.
...Musikspur Kyrie Rondello - Anonymus / Time of the Dawn...
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