Mittwoch, 27. Januar 2010

Weiter Knut-Wetter


Ost-Ennerich (VSE)
26. 1. 10 Di

Wenn’s weiter so frostig bleibt, sollte ich vielleicht doch unserm Weißbär, äh Eisbär Knutili mal endlich einen Besuch abstatten. Bei diesen Temperaturen müßte er eigentlich aufleben und vor Lebensfreude nur so quietschen. Echtes Knut-Wetter eben, aber immerhin heute mit ausgiebig Sonnenschein. Stelle mir vor, daß der beliebteste Berliner derzeit weltweit, wie naarrisch im Schnee herumtoben wird, irgendeim komischen Gegenstand hinterherrennt, eim Eimer, eim Weihnachtsbaum oder eim alten, löchrigen Sack, denn der Schnee dürfte bei ihm starke Sehnsuchtsbilder nach der nie gekannten Urheimat auslösen, nämlich nach dem alles überdeckenden Weiß, in dem er dann fast vollständig aufgeht, weil er mit dem Weiß ringsum verschmilzt, ja Teil wird und sich damit nicht mehr nackt fühlen muß - denn in hiesigen Breiten bleibt für gewöhnlich für alle auf weite Entfernung bestens erkennbar wie ein weißer Pudel. Und jetzt, wo er seit einigen Monaten eine Gespielin namens Gianna hat, erst recht und wie man hört, vertragen sie sich und spielen recht munter in ihrem Gehege; gut möglich, daß der anhaltende Schnee bei ihm nun Frühlingsgefühle auslöst. Bei der Gelegenheit kann ich’s auch zugeben - ich bin nämlich ein echter Knut-Fän. Ist doch nicht ehrenrührig, oder ? Dieser ehemals kleine und drollige Eisbär hat (auch heute noch) mehr Talent und Charme und überdies einen viel größeren Unterhaltungswert als die meisten unserer Unterhaltungskünstler, die Pullitker mit eingeschlossen. So oft wie Knutili mich die letzten zwei (oder sind es gar drei ?) Jahre zum Schmunzeln und zum Auflachen gebracht hat mit seinen verrückten Manövern, Maskeraden oder Mohrrüben, das ist schon einen Dujardin, nein einen Asbach wert. Und eben auch eine dankbare Erwähnung, da die meisten anderen Ereignisse, die den Weg in die Öffentlichkeit finden, einen doch eher zornig, mutlos oder gleichgültig zurücklassen. Neben all der Zumutungen sonder Zahl aus Politik, Medien ist er zweifelsohne ein Lichtblick, der einen für den Moment von der traurigen Realität eines Landes ohne Identität und Selbstbehauptungswillen abzulenken vermag. Darauf also einen vom Garten. Oder einen Aspach Urwald, Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen Aspach wert. Denn in Aspach Urwald ist der Schweiß des Schweines. Ach, wenn Knut sprechen könnte, würde er bestimmt lustige Sachen sagen und auch mit Worten seine Witze machen und nicht bloß seinen Fäns aus aller Welt mit erhobener Tatze über den Graben zuwinken …
Hab da übrigens noch eine andere Viecherei auf Lager, die so fern liegt, daß sie schon wieder gut in die Zeit paßt.

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Ì 40. Í

Was mich mit am meisten an der Natur
beeindruckt, ist wohl,
daß sie so ganz ohne Behörden,
wie Verwaltung, Finanzamt
und andere staatliche Organe
auszukommen scheint ...

…Musikspur: Santana - Somewhere in Heaven / Milagro…


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