Mittwoch, 11. Mai 2011

Erinnerungen an die Zukunft

Ost-Ennerich (VSE)
10. 5. 2011 - Di

Wenn es nicht voran geht,
schlägt das leicht auf die Stimmung. In der ganzen Welt tut sich was, nur hier sind sie noch immer so verkrampft und reagieren hysterisch, wenn es um heikle Themen geht.

Die große Illusion
darf einfach nicht infrage gestellt werden, denn das wär ja Ketzerei und ein unverzeihlicher Frevel gegenüber der materialistischen Menschheits- und Eine-Welt-Religion, die auf nichts anderes gründet als auf Nihilismus und einer Erst-kommt-das-Fressen,-dann-die-Moral=Moral.

Aber was kann man auch erwarten
von einer Zeit und einer ebenso komplexen wie primitiven Konkurrenzgesellschaft, die ihren Drang nach Höherem vor allem im Bereich der Architektur auslebt. Der Kilometer müßte doch beim Hochhaus-Bau noch zu schaffen sein ; und gar so viel fehlt ja auch nicht mehr.

Sinnigerweise stehen die höchsten
dieser Hochhaustürme in einer Weltregion, in der schon einmal in grauer Vorzeit ein ähnlich ehrgeiziges Programm gestartet wurde, das als Turmbau zu Babel zum Mythos geworden ist und immer wieder die Maler herausgefordert hat - Lasset uns einen Turm bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reicht ….

Wie die Geschichte dann ausging,
weiß ma ja, steht alles in der Bibel; und das soll sich ziemlich am Anfang schon zugetragen haben, quasi als der nächste Knaller nach Noah und der Sintflut. Also, langlang ist’s her - da muß ma fast zurückgehen bis auf Adam und Eva.

Doch seltsamerweise mutet diese Geschichte
dabei schon ein wenig an wie ein Vorgriff, sozusagen wie eine Erinnerung aus der Zukunft, als habe es damals schon eine einheitliche Sprache für alle Menschen gegeben oder Bestrebungen in diese Richtung.

Aber gerade eine solche Entwicklung
fand keine Gnade vor dem Herrn, denn Gott der HErr war darob so sehr erzürnt, daß er nicht allein den Turm zum Einsturz brachte und in Trümmer verwandelte, sondern mit Bedacht auch die Sprachen der Menschen verwirrte, daß der eine den anderen nicht mehr verstehen konnte.

Ist ein hochintressantes Feld,
valleicht bei Gelegenheit mehr dazu, denn heute ist es zu spät. Nur noch so viel. Die aberwitzigen Turmhäuser und vor allem der Wettbewerb, à la wer hat den größten, äh das höchste, scheinen mir doch eher ein ungünstiges Zeichen zu sein, mehr eine in Beton gegossene Hybris, zu der mir nur, um nicht wieder die alten Geschichten aus der Bibel zu bemühen ein gern gebrauchter Spruch meiner seligen Großmutter einfällt. War übrigens eine tolle Frau, demnächst mal ein Foto.


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~°~ 112. ~°~


Wer hoch steigt,
fällt tief.



Und wo wir schon
bei den extrem hohen Häusern sind, darf hier ein Verweis zur Mutter aller Wolkenkratzer nicht fehlen.



Außerdem noch ein Hinweis
den LI-LA Literatur-Laden betreffend. Der Schnupperkurs KREATIVES SCHREIBEN beginnt definitiv am Dienstag, den 17. 5. um 18 Uhr. Wer also seine sprachlichen Ausdrucksfähigkeiten verbessern oder mal testen will, ob er denn Talent zum Schreiben hat, soll mal klicken. Zwei Plätze sind noch frei.



… Musikspur: Nena - 99 Luftballons …

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