Einfach mal wirken lassen ... Bild: ARD |
Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 10. 10. 2013 -
Frankfurter Fluchmesse mal wieder.
Komisch, läßt mich doch ziemlich kalt, diese weltgrößte Böcherschau, wie es immer heißt, und damit verbunden der große Trubel mitsamt dem großen Gedränge in den Messehallen unterm Frankfurter Messeturm.
Es reicht mir schon,
wenn am Morgen irgendein Arsch mit Ohren im Radio einem erzählen will, was heuer die Themen und wer die gefragten Autoren sind.
Allein der arrogante Tonfall
reicht aus, um nicht mit dem einer Meinung zu sein; und wenn ich mir dann noch vorstelle, wie der aussieht mit seim Eierkopp usw. dann schwant mir gleich so‘n unangenehmer Gedanke …
Nämlich, daß so einer
wie der die Stelle eines deutschen Literaturpapsts, die ja grad vakant geworden ist, fest im Visier hat, da doch der GRÖKAZ letztens erst in Frankfurt/Main zu Grabe getragen wurde.
Wobei anzumerken wäre,
daß Autoren in nennenswerter Zahl ja nicht anwesend waren, um ihm als dem größten Kritiker das letzte Geleit zu geben. Dafür waren dann aber jede Menge stromlinienförmige Typen vertreten, also alles, was in dieser Szene Rang und Namen hat.
Übrigens just am salbigen Tag,
als auch der große Berthold Beitz in Essen beigesetzt wurde.
Kurioserweise erschienen dann beide
in der Tagesschau auf ein und demselben Hintergrundfoto nebeneinander.
Wow ! Was für ein Kontrast !
Ob da nicht der Chefredakteur gepennt hat ?
Aber, ich schweife mal wieder ab,
es ist ja jetzt Buchmesse: Tja, was fand ich dies Ereignis früher doch so aufregend, um nicht zu sagen elektrisierend.
Damals habe ich über viele Jahre
keine verpaßt - die Bücher, die Stände, durchenzwisch immer mal bekannte Autoren und überhaupt die Messestimmung, die vielen, ständig wechselnden Gesichter und dann ja auch immer wieder viel mehr als gewöhnlich sehr schick gewandet vollattraktive Frauen, denen mann gern für einen Moment nachschaut.
Da wohnte ich allerdings
auch viel näher dran, nur mittlerweile geht mir diese - damals schon - übermäßig aufgeblähte Bücherschau, einmal derb gesprochen, schlichtweck kalt am Arsch vorbei.
Gründe hierfür gibt‘s massig,
aber da müßte ich ein neues Faß aufmachen.
Ganz sicher ist man
in jungen Jahren viel enthusiastischer und meint an solchen Orten dann gleich ein wenig große Welt zu schnuppern.
Oh ja, weiß noch sehr gut,
wie ich einmal Mitte der 90er Maximilian Schell die Hand schüttelte (war aber wohl bei der Leipziger Buchmesse) und über seine Ausstrahlung insbesondere von dessen leuchtenden Augen sehr angetan war und mit ihm dann für paar Minuten in ein lockeres Gespräch kam.
Spielt wohl eine Rolle,
doch es hat sich auch sehr viel geändert, denn früher war es vor allem eine fröhliche Messe, bei der an verschiedenen Orten immer mal Stimmung ausbrach, weil es an irgendeim Stand grad was zum Anstoßen gab …
Und nicht zu vergessen
der legendäre Guinnes-Stand, glaube bei Ullstein - wegen des Guinness-Buch der Rekorde - den man nach der vielen Rumlaatscherei gern ansteuerte, um ein wenig abzuhängen und sich am Stout zu stärken - in lockerer, geselliger Runde.
Und damals durfte …,
nein, wurde überall gequalmt - ganz ohne Einschränkungen; und das nicht zu knapp, allen voran die Autoren selbst, für die der Glimmstengel quasi wie ein wichtiges Arbeitsutensil neben Stift oder Schreibmaschine einfach unverzichtbar war.
.
Tja, und es kamen auch alle dahin,
Journalisten und andere in speckigen, kurzen Lederjacken, die sonst bei jeder Gelegenheit, wenn das Erzeugnis von Springer war, gleich auf die Barrikaden gingen.
Na, und heute ist dies alles
anders, der ganze Rummel nur noch ein großes geschäftliches Ereignis, jedenfalls viel mehr eine nüchterne Angelegenheit als ehedem und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber die Branche steckt,
wie ma so liest, angesichts der großen Veränderungen in einer tiefen Krise, nicht zuletzt weil das klassische Käuferpublikum immer weniger wird.
Komisch, läßt mich doch ziemlich kalt, diese weltgrößte Böcherschau, wie es immer heißt, und damit verbunden der große Trubel mitsamt dem großen Gedränge in den Messehallen unterm Frankfurter Messeturm.
Es reicht mir schon,
wenn am Morgen irgendein Arsch mit Ohren im Radio einem erzählen will, was heuer die Themen und wer die gefragten Autoren sind.
Allein der arrogante Tonfall
reicht aus, um nicht mit dem einer Meinung zu sein; und wenn ich mir dann noch vorstelle, wie der aussieht mit seim Eierkopp usw. dann schwant mir gleich so‘n unangenehmer Gedanke …
Nämlich, daß so einer
wie der die Stelle eines deutschen Literaturpapsts, die ja grad vakant geworden ist, fest im Visier hat, da doch der GRÖKAZ letztens erst in Frankfurt/Main zu Grabe getragen wurde.
Wobei anzumerken wäre,
daß Autoren in nennenswerter Zahl ja nicht anwesend waren, um ihm als dem größten Kritiker das letzte Geleit zu geben. Dafür waren dann aber jede Menge stromlinienförmige Typen vertreten, also alles, was in dieser Szene Rang und Namen hat.
Übrigens just am salbigen Tag,
als auch der große Berthold Beitz in Essen beigesetzt wurde.
Kurioserweise erschienen dann beide
in der Tagesschau auf ein und demselben Hintergrundfoto nebeneinander.
Wow ! Was für ein Kontrast !
Ob da nicht der Chefredakteur gepennt hat ?
Aber, ich schweife mal wieder ab,
es ist ja jetzt Buchmesse: Tja, was fand ich dies Ereignis früher doch so aufregend, um nicht zu sagen elektrisierend.
Damals habe ich über viele Jahre
keine verpaßt - die Bücher, die Stände, durchenzwisch immer mal bekannte Autoren und überhaupt die Messestimmung, die vielen, ständig wechselnden Gesichter und dann ja auch immer wieder viel mehr als gewöhnlich sehr schick gewandet vollattraktive Frauen, denen mann gern für einen Moment nachschaut.
Da wohnte ich allerdings
auch viel näher dran, nur mittlerweile geht mir diese - damals schon - übermäßig aufgeblähte Bücherschau, einmal derb gesprochen, schlichtweck kalt am Arsch vorbei.
Gründe hierfür gibt‘s massig,
aber da müßte ich ein neues Faß aufmachen.
Ganz sicher ist man
in jungen Jahren viel enthusiastischer und meint an solchen Orten dann gleich ein wenig große Welt zu schnuppern.
Oh ja, weiß noch sehr gut,
wie ich einmal Mitte der 90er Maximilian Schell die Hand schüttelte (war aber wohl bei der Leipziger Buchmesse) und über seine Ausstrahlung insbesondere von dessen leuchtenden Augen sehr angetan war und mit ihm dann für paar Minuten in ein lockeres Gespräch kam.
Spielt wohl eine Rolle,
doch es hat sich auch sehr viel geändert, denn früher war es vor allem eine fröhliche Messe, bei der an verschiedenen Orten immer mal Stimmung ausbrach, weil es an irgendeim Stand grad was zum Anstoßen gab …
Und nicht zu vergessen
der legendäre Guinnes-Stand, glaube bei Ullstein - wegen des Guinness-Buch der Rekorde - den man nach der vielen Rumlaatscherei gern ansteuerte, um ein wenig abzuhängen und sich am Stout zu stärken - in lockerer, geselliger Runde.
Und damals durfte …,
nein, wurde überall gequalmt - ganz ohne Einschränkungen; und das nicht zu knapp, allen voran die Autoren selbst, für die der Glimmstengel quasi wie ein wichtiges Arbeitsutensil neben Stift oder Schreibmaschine einfach unverzichtbar war.
.
Tja, und es kamen auch alle dahin,
Journalisten und andere in speckigen, kurzen Lederjacken, die sonst bei jeder Gelegenheit, wenn das Erzeugnis von Springer war, gleich auf die Barrikaden gingen.
Na, und heute ist dies alles
anders, der ganze Rummel nur noch ein großes geschäftliches Ereignis, jedenfalls viel mehr eine nüchterne Angelegenheit als ehedem und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber die Branche steckt,
wie ma so liest, angesichts der großen Veränderungen in einer tiefen Krise, nicht zuletzt weil das klassische Käuferpublikum immer weniger wird.
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“! 175. !”
Ein Literaturfreund
ist ein Mensch,
der eine Lesung
wichtiger nimmt
als eine Liaison.
Oder wie der Muppets-Opa sagte -
Mit der Literatur bin ich verheiratet, aber meine Geliebte ist die Musik.
... Musikspur: Enigma - Beyond the Invisible / Le Roi est mort …
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