Montag, 12. September 2011

Fortsetzungsroman



Ost-Ennerich (VSE)
11. 9. 2011, So


Der große Fortsetzungsroman
mit dem simplen Titel (Das) Leben will jeden Tag weitergeschrieben werden; gleichwohl nicht mit jeden Tag auch ein neues Kapitel beginnt. Aber trotzdem geschehen kann.

Denn wer weiß schon im voraus,
was der anbrechende Tag nun bringen mag ? Das wissen abgesehen von einigen Hochsensitiven allenfalls die Götter.

Sicher, wer einen festen Arbeitsplan
oder engen Terminkalender vorliegen hat, kann es sich einigermaßen ausrechnen; und das trifft dann sicher in der Regel dann zu. Valleicht gedenkt das Leben jedoch einmal eine Ausnahme von der Regel zu machen.

Darüber läßt sich also beim Morgenkaffee eher wenig sagen. Am besten man sieht die Sache sportlich und bleibt Optimist. Überraschungen können schließlich auch recht angenehm ausfallen, mögen sie einem zunächst mehr als Störungen reinrauschen.

Neues Spiel, neues Glück -
ganz so wie es die Schlagersänger klangvoll herausposaunen. Denn immer wieder geht die Sonne auf …Und der neue Tag nimmt seinen Lauf.

Das tut er zwar auch,
wenn die Sonne hinter dichten Wolkenbänken verborgen bleibt, doch geschieht dies dann wesentlich schleppender, da der Impulsgeber fehlt. Wie anders, wenn die Sonne in strahlender Pracht die Szene betritt und die letzten Schleier der Dämmerung verblassen läßt.

Die Sonne ist salopp gesprochen
von eim ähnlichen Kaliber, im gleichen Maße rätselhaft wie das Leben selber und beide sind ziemlich eng aneinander gekoppelt. Ohne Sonne kein Leben; keine stabile Bahn und keine Energie.

Von der Sonne wachgeküßt -
so könnte dereinst das Leben auf Erden entstanden sein. Und genauso erwacht es mit jedem Morgen neu, die notorischen Nachteulen einmal außer Acht gelassen. Ist es denn nicht ungemein beglückend, so es einem selbst widerfährt, wenn die Sonne am Morgen durchs Fenster blinzelt und den Raum in helles Licht taucht ?

Kein Zweifel,
schön ist’s von der Sonne geweckt und wachgeküßt zu werden ! Das ist Intensität und Aufforderung in einem. Man fühlt sich beflügelt, während man sich wohlig die Augen reibt und langsam ein Gefühl für den Ort, an dem ma sich befindet, bekommt.

Joseph Freiherr von Eichendorff
hat einen solchen Moment schön in Worte gefaßt und damit seinen Taugenichts in Szene gesetzt …

Das Rad an meines Vaters Mühle
brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Türschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen; mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine.

--------------ж--------------

*| 127. |*


Sein oder Nichtsein ?
Eher beides.
Unsere Scheinwelt
wird von der Rückseite eines Spiegels beobachtet.
Dieser Spiegel ist die Zeitmauer.

Ernst Jünger (Siebzig verweht. V)

Hier noch ein kleines Schmankerl,
da kann ma sich obigen Text in Englisch anhören. Klingt gar nicht schlecht, war recht angetan.

Und wer einmal kucken will, was im Apho-Blogg so steht …


... Musikspur: Shakira - Día especial / Tijación oral …





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen