Dienstag, 8. November 2011

... jedes Buch ein Euro ...






- Ost-Ennerich (VSE)
- 7. 11. 2011 Mo

Nach einer schrecklichen,
dh. schrecklich banalen und unästhetischen Kunstausstellung gestern kurz den am Rande befindlichen Flohmarkt gestreift und dann vor eim Stand mit vielen Bücherkisten stehen geblieben.

Alles ein Euro.
Und nicht bloß Ramsch. Komme also nicht umhin, auch ein wenig zu stöbern; der Reiz der Böcher halt, vielleicht ist ja ein Glücksfund dabei, wer weiß.

Der Kisten sind viele
und sie sind voll gestopft mit Büchern, die stehen dicht an dicht. Das gewöhnliche Schicksal von Büchern, sobald sie herrenlos geworden sind.

Fahre mit den Augen
die Buchrücken entlang, ziehe auch mal ein Buch heraus, blättere darin herum und beginne paar Sätze zu lesen.

Ah, eine opulent ausgestattete
Kultur- und Sittengeschichte, mindestens 20 Bände, nicht schlecht, aber zu schwer zu tragen, herausgegeben von Alexander von Gleichen-Rußwurm, in den 20er Jahren erschienen. Ein starker Autor - wer mal ‘Schicksale der Völker’ gelesen hat, weiß was ich meine.

Könnte sie, wie gesagt,
alle nehmen, beschränke mich dann aber auf zwei Bände, Orient I und Orient II. In dieser Richtung bestehen gewisse Wissenslücken und außerdem pflegte man vor fast hundert Jahren einen besseren Stil wie auch eine direktere Aussprache, vor allem bei den heute so sensiblen Themen.

Kann es nicht anders sagen,
aber die Autoren damals hatten einfach mehr drauf, sowohl sprachlich wie auch ideell. Nach Ivar Lissner letztens auch Colin Ross mit Genuß gelesen, von Spengler und dem famosen Schotten ganz zu schweigen.

Kein Zweifel, Bücher haben
oder verbreiten eine Aura, zwar längst nicht generell dh. bei jedermann, aber doch bei denen, die einen Sensor dafür haben.

Ein solicher war bei mir
eigentlich von kleinauf vorhanden, kein Zweifel, ich wurde von Büchern stark angezogen und brachte diesen eine besondere Wertschätzung entgegen, daß es mir schon damals sehr reizvoll erschien, in diesem Bereich einmal tätig zu werden und selber Bücher zu machen und natürlich auch welche zu schreiben.

Einmal zusehen und aktiv
daran beteiligt sein, wie aus eim unübersichtlichen Manuskript ein gestalteter Text und ein sauber gedrucktes Buch wird, war so ein Traum, der mich weit über die Jugendzeit hinaus beflügelte.

Und von Druckereien
fühlte ich mich magisch angezogen; wenn ich dann mal eine betrat, spürte ich gleich eine elektrisierende Wirkung.

Aber damals,
so viel muß von heute aus hinzugefügt werden, verströmte ein akkurat gesetzter Text auch noch eine gewisse Autorität. (Inzwischen kann jeder sein eigener Gutenberg sein, zumindest was das Machen anbelangt, bei der Wirkung natürlich nicht.)


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-> 136. <-

Gute Sprüche wirken,
denn sie können uns blitzschnell
auf andere Gedanken bringen.
Haben Sie auch welche ?
Dann kommen wir vielleicht
ins Gespräch.



Eine andere Erinnerung an früher - hier:
http://raucherclub.wordpress.com/2010/12/31/die-erste-zigarette/

... Musikspur: Toccata und Fuge d-moll - Busoni / Bach-Transkriptionen (Maria Tipo) ...

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