Donnerstag, 25. August 2011

Berlin vastehn

Ost-Ennerich (VSE)
24. 8. 2011, Mi

Oder alles im grünen Bereich,
obschon es ja eigentlich ein roter, durch und durch tolleranziger Wahlkampfslogän ist, der angesichts der Autoabfackler, die seit etlichen Tagen nächtens regelmäßig ihr Unwesen treiben, wenig zur Integration beitragen dürfte.

Die Leute heute
sind schon ein Kapitel für sich; und zwar ein ziemlich komisches. Nein, nicht zum Schreien komisch, obwohl es das auch gibt, sondern eher in Richtung würgmerdig, äh merkwürdig bis verstörend.

Und sind dabei nicht selten
auch noch unfreiwillig komisch dazu. Bei manchen drängt sich gar der Eindruck auf, sie hätten ihr Eigensein oder häufiger ihre Gruppenzugehörigkeit bis ins Karikatureske übersteigert.

Fiel mir jedenfalls so auf,
als ich an eim Stand der Grünen vorbeischlenderte und von einer ziemlich durchgegenderten jungen Frau angesprochen wurde. Sie wirkte etwas blaß mit ihren männerkurzen blonden Haaren.

Eine typische Gumschin halt,
aber tat sehr engagiert, als könnte man auf soviel Engagement und Weltrettungsemphase und Gleichheitspredigt nur wohlwollend und bestärkend antworten… aber ich ließ mich nicht darauf ein, wollte mich ja nicht vollsülzen lassen und brachte stattdessen im Gehen die Sprache auf das den Parteivorsitz gemeinsam führende Traumpaar.

Tut mir leid,
den einen kann ich nicht reden hören, abgesehen vom Inhalt, bereitet mir schon die Akzentuierung Kopfschmerzen (irgendwie Scharping-mäßig, wenn auch anders) und die andere, kann ich nicht sehen, vom Reden ganz zu schweigen, erinnert mich allzu schnell an eine Schildkröte, die leicht zuschnappt.

Aber manchmal bleib ich auch dran
und stelle mir vor, daß beide lustig Figuren für eine vierteilige Serie der Augsburger Puppenkiste abgeben würden. Meistens allerdings seh ich zu, daß ich weiterkomme, damit das ideologische Betroffenheitsgequatsche mir nicht auf die Stimmung schlägt.

Als ob die Grünen noch immer
eine Alternative wären, das ich nicht lache ! Obwohl sie so tun, als ob sie dieses Wort auf immer und ewig gepachtet hätten.

Nur leider reagieren sie
auf nichts allergischer, als wenn andere, die nicht ihrem Stall angehören, Alternativen fordern und auch noch ins Gespräch bringen wollen. Mit anderen Worten die Alternativen reagieren mit Empörung darauf, wenn einer nicht bloß über Alternativen zur fatalen, selbstzerstörerischen Politik dieser Türöffner, die sie ja sind, nachdenkt, sondern auch diese Alternativen zur ablaufenden und obwaltenden Politik dann noch öffentlich und breitenwirksam diskutieren möchte.

Ein solches Ansinnen
ist für die alternativen Dogmatiker eine verwerfliche Ketzerei. Aber so kann es gehen, wenn aus den Alternativen schließlich beratungsrestente Dogmatiker werden.

Und was lehrt uns das ?
Es gilt das Jesus-Wort - an den Früchten sollt ihr sie erkennen - spätestens. Und für alle, die etwas schneller schalten, möchte ich anfügen - an den Visagen.

Auf dem Rückweg
seh ich dann noch einen ziemlich abgerissenen Typen mit Bierflasche in der Hand, aha, ein junger Alkoholiker, der seine Botschaft in breitem Lettern auf seim T-Shirt trägt, nämlich: Zu sexy zum Arbeiten.

Aber was macht er ?
Er steht vor eim Straßenpapierkorb und tastet mit der freien Hand nach leeren Pfandflaschen. Tja, auch nur ein blöder Spruch und nicht gerade sehr originell, eben Wunschdenken, das hier wie da die (Gedanken)Szene beherrscht.


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--- 124. ---

E i n e - s c h l e c h t g e d r e h t e
Z i g a r e t t e
r a u c h t - s i c h - s c h l e c h t



Hier noch was altes aber gutes.


... Musikspur: Dalida - Der Tag, als der Regen kam ...

Donnerstag, 18. August 2011

… in der Zeit geirrt. Oder keine Perlen …



Ost-Ennerich (VSE)
17. 8. 11 - Mi

Ob ich hier
beim Neue-Spryche-Blogg überhaupt Leser habe ? Den Zahlen nach schon, aber es fühlt sich so an, als wären da keine; bleiben ja allesamt stumm.

So gut wie keiner
hat sich bislang aus der Deckung gewagt und auch nur holla gesagt. Kommt mir komisch vor, ist aber wohl normal. Es bringt halt keiner ein Wort heraus, gleichviel ob Kritik, Zustimmung oder sei es sonst eine Meinung oder ein intressanter Hinweis oder so.

Jaja, ich weiß,
soviele Frösche sitzen am Tümpel und quaaken … Da fragt ma sich schon, ob man stur immer weiter seine Texte reinstellen soll, wo es anscheinend doch keine Sau intressiert. Und so kommen einem dann hin und wieder Gedanken wie keine Perlen vor die Säue.

Sicher, die einen
und das ist der große Teil, die sich hierher verirren, kapieren es nicht richtig oder sind zu ungeduldig und die anderen, der kleinere Teil ist einfach zu stolz wie auch ein bißchen etepetete und stößt sich an gewissen Eigentümlichkeiten meiner Rechtschreibung und am eolischen Stil.

Wer wejß ?
Dergleichen Leute gibt es mehr, als ma so denkt. Dann sollen sie eben weiter Maulaffen feilhalten, diese stumpfen Stummfische. ! Und von mir aus das neue Buch dieser Drecksau lesen.

Ach, jetzt werd ich ja
auch noch gemein und ausfällig. Zum Glück läuft gerade das wunderhübsche Adagio von Albinoni und bringt mich wieder etwas davon runter. Tja, je älter ich werde, umso mehr hab ich das Gefühl, als hätte ich mich in der Zeit geirrt.

Und noch was,
wenn das Wahnsinnige normal und allgegenwärtig wird, kann der Normale nur noch wahnsinnig werden bzw. ist es schon. Wer da noch bei klarem Verstand bleibt, muß es dann ertragen von den meisten, wenn nicht als Idiot dann doch als Spinner angesehen zu werden.

Aber auch das ist mir egal,
schließlich leben wir ja im Zeitalter der Egalität und der Banalität, den Idiologen und dem Materialismus sei Dank.

Es ist ja nicht so,
als ob nichts vorliegen würde ! Jede Menge Texte, und nicht bloß Texte, sondern gute Texte, die da bei mir auf Halde liegen; aber wenn eh keiner Notiz nimmt, kann ich mir das auch schenken.

Und reihe mich damit ein
in die allgemeine Schlaffheit und Wurschtigkeit. Merke: Mutti, Vati und Sohn fehlt es heute an Motivation.


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+/ 123. \+


Jesus wetterte
nicht grundlos gegen den Mammon,
denn er kannte seine Pappenheimer.


Bei aller Wurschtigkeit,
einen Verweis hätte ich ja noch in Richtung Vergänglichkeit ...



... Musikspur: Santa Esmeralda - Don’t let me be misunderstood ...

Montag, 15. August 2011

Kassandra crossing

Ost-Ennerich (VSE)
14. 8. 2011, So


Dieser Sommer mal wieder ...
- kann einem echt die Sprache verschlagen. Wohl mit ein Grund, warum ich den Neue-Spryche-Blogg in letzter Zeit eher selten bedient habe. Andere Gründe hat’s natürlich auch, aber darüber valleicht ein anderes Mal.

Jedenfalls ist der Sommer zum Abgewöhnen
und dazu dann noch die vielen erschröcklichen Meldungen - mächtig ächzt es im Gebälk. Von daher paßt ja das Wetter dazu. Also ein Sommer der eigentlich nur im Kalender steht und fast gar nicht dem eigenen Befinden nach gespürt wird; aber immerhin die Stadt ist merklich leerer und damit auch deutlich weniger Streßleute auf den Straßen und alles läuft etwas gemächlicher ab.

Jedoch von Saurergurkenzeit keine Spur,
denn die Nachrichten halten die Menschen auf Trab - ein mörderischer Irrer im Norden, Aufruhr mittlerweile in vielen Ländern und Regionen, und in London und anderswo in UK ging für vier Tage der Punk ab, Eurokrise und Börsenturbulenzen und dazu noch düstere Prophezeiungen betreffs 2012. Und das Sonnenfleckenmaximum dann auch noch in Anmarsch.

Wer weiß, ob zu alldem noch ein Unstern
namens Elenin oder Niburu oder Planet X demnächst dazustößt ? Hört sich in dieser Häufung alles nicht so gut an, mehr nach Kassandra crossing.

Der Sommer, so kühl
er auch sein mag, verweist, wenn ma die Zeichen zu deuten versucht, auf einen heißen Herbst. Wir werden ja sehen. Jedenfalls wird jetzt allen, gleichviel wo sie auch stehen, für ihre Feigheit, Fahrlässigkeit, Blindheit und nicht zu vergessen für ihren Oppurtunismus nun die herbe Rechnung präsentiert.

Das Wurstkoffer-Szenario
scheint derzeit alles andere als unrealistisch, denn die verschiedenen Akteure sind schließlich alle schon da, müssen gar nicht erst extra hier hergeschafft werden; die müssen sich nur noch formieren und in Stellung bringen… Und an Händys hat’s ja auch keinen Mangel.


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=- 122. -=

In Deutschland ist sechs Monate Winter

und sechs Monate kein Sommer

Napoleon



Wer etwas für Regenimpressionen
übrig hat … hier die Botschaften des Regens.



Und dann noch ein Hinweis
den LI-LA Literatur-Laden betreffend. Dort beginnt nämlich in der zweiten Septemberwoche wieder ein Schnupperkurs KREATIVES SCHREIBEN.

Wenn Sie also in Berlin
und Umgebung wohnen und einmal testen wollen, ob sie Talent zum Schreiben haben …


Musikspur: Jeff Wayne - War of the Worlds