Freitag, 28. Dezember 2012

... und am Arsch die Räuber


Aus der großen Gugel-Galerie: eo und so





Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 27. 12. 2012 -

Wenn das Jahr
schon spürbar am Ausklingen ist und die Rauhnächte über dem Land liegen, darf es auch ruhig etwas derber zugehen. Zumal alle Beschönigungen angesichts der Lage unangebracht sind und - sofern verwendet - ja auch gleich auf Propaganda schließen lassen.

Und wie gerade geschehen
zu infamen Verdrehungen der realen Situation führen können. Wenn das kein Indiz ist ... zb. dafür, daß von oben nichts zu erwarten ist. Was wirklich geschieht, rührt sie nicht, denn sie haben ihre Agenda.

Aber weiter möchte ich
meinen Gedanken nun nicht freien Lauf lassen, doch dafür einen Halde-Text von November reinrücken, der auch gleich mit eim passenden Stichwort einsetzt - 


Kalt am Arsch vorbei.
Eine ziemlich treffende Umschreibung in Sachen Ignoranz. Ja, so ist das heute nun einmal - in Zeiten der kommunikativen Überfülle und des medialen Overkills. Den Leuten geht praktisch alles kalt am Arsch vorbei, sofern es sie nicht gerade selbst betrifft. Oder ihren Geldbeutel.

Die allgemeine Wurschtigkeit eben; 
man kann ja doch nichts ändern, was soll ma sich da ins Zeug legen. Und die da oben machen sowieso, was sie wollen und mit ihrem Amtseid haben sie auch nichts weiter am Hut, reden sie doch seit einigen Jahren immer nur von den Menschen in Deutschland, damit sich bloß keiner, auch wenn er sich erst seit wenigen Tagen im Lande befindet, ausgegrenzt und somit diskriminiert fühlt.

Weltoffenheit also um jeden Preis
und als neue Heilslehre sozusagen anstelle von Identität oder besser als Ersatz für eine ehemals deutsch begründete Identität, somit eine neue 'Identität', die sich auf die ganze Welt ausdehnt und prinzipiell niemanden ausschließt, woher er auch sein mag.

Bei dieser Entwicklung
darf man nun wirklich gespannt sein, wie lange das den Leuten wirklich noch kalt am Arsch vorbeigeht ?  Denn mehr und mehr dürften sie nun realisieren, daß die Situation schon eine ganz andere ist als gedacht, und schwerlich auf Dauer zu ignorieren.

Die - um im Jargon zu bleiben -
mit drastischen Worten sich am besten noch so bezeichnen läßt - am Arsch die Räuber.



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° : .  157.  . : °



Ich kann im Hirn des Menschen 
über Indoktrination und dauernde Belehrung 
Strukturen aufbauen, 
die diese Menschen
gegen ihre Eigeninteressen 
und gegen die Interessen ihrer Gemeinschaft 
handeln lassen.

Irenäus Eibl-Eibesfeld,
Verhaltensforscher



... Musikspur: Shakira - Donde están los Ladrones ? ...

Freitag, 21. Dezember 2012

Eine antiautoritäre Autorität ...


aus der großen Gugel-Galerie




Ost-Ennerich (VSE)
 - Do - 20. 12. 2012 -


Hab mich ja letztens
sozusagen als Leugner des menschengemachten Klimawandels geautet. Hoffe nun, daß diese Äußerung (noch) nicht strafbewehrt ist wie andere Leugner- und Lästereien.

Aber gut möglich,
daß ein vergleichbares Tabu  irgendwann demnächst, also in den nächsten Jahren, auch über uns kommt, um der Klima-Relügion den nötigen Respekt zu verschaffen - so wie vor einer halben Dekade das intolerante und so sehr diskriminierende Rauchverbot in geschlossenen Räumen durchexerziert wurde.

Daß den armen Rauchern
noch nicht einmal an frostigen Wintertagen ein  Raum zugewiesen oder überlassen wird, zeigt deutlich die intolerante Herzlosigkeit der  grün-alternativen Volxpädagogen. 

Es ist ja auch dieser
verbissene Zug gepaart mit idiologischer Verbohrtheit, der sie so unsympathatisch und irgendwie auch lächerlich macht. Denn zumeist kommen sie doch mehr als Karikaturen rüber und eben nicht als Charaktere.

Erkennt man z.B. daran,
daß man ihr Konterfei nicht extra verzerren muß, um aus ihnen Karikaturen zu zeichnen. Ein möglichst getreues Abbild ist schon voll ausreichend für diesen Zweck.

Aber ich werde mich hüten,
irgendwelche Namen zu nennen. Wer damit nicht so ganz zufrieden ist, kann sich mal selbst bei den grünen Frauen umsehen. Doch auch die Männer sollte man nicht vergessen.

Wenn ich da nur
an das Omagesicht denke,den Tagedieb aus der Szene, dann muß ich an das Bildnis des Dorian Gray denken; allerdings mit dem Unterschied, daß es in diesem Falle kein Bild gibt, das irgendwo verhangen auf dem Dachboden  herumsteht und stellvertretend immer feister und ekliger wird.

Aber in echt ist das heutzutage
nicht so das Problem, denn  Macht macht bekanntlich sexy, auch wenn der ganze Kerl doch mehr schwabbelig ausschaut.

Und damit wird klar ,
daß das ganze aktivistische Gequatsche nur hohles Gelaaber war: Aber auch nicht ganz ohne Sinn und Verstand, da vor allem strategisch bedingt, denn in Wirklichkeit ging es diesem Struppes alles in allem  nur um drei Dinge - um die eigene Wischtischkeit, das eigene Wohlleben und …, klar, um die Weiber.

Wie man am Gesicht ablesen kann,
das nämlich wirkt, als sei es in der Pubertät stecken geblieben, dann jedoch in ziemlich kurzer Zeit wie im Zeitraffer jäh gealtert, so konturenlos und verlaufen.

So als hätte sich das Konzept
der pubertären Frechheit als Prinzip nun endlich totgelaufen, da es schließlich bei so etwas wie einer antiautoritären Autorität hängen geblieben ist.

Aber somit bewahrheitet sich
mal wieder, daß zwei Dinge, die sich eigentlich ausschließen, unmöglich auf eine harmonische Art zusammengehen können




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".= 156. =."
Weh denen,
 die Böses tun 
 und Gutes böse nennen, 
die aus Finsternis Licht 
und aus Licht Finsternis machen, 
die aus sauer süß und 
aus süß sauer machen !  

(Jesaya - Kap. 5 / 20)


Und weil bald Weihnachten ist, 
hier noch ein zweiter Spruch - der Kalenderspruch vom Oktober 2009. Schon etwas älter, aber noch immer passend. Und die neuen KALENDER-SPRÜCHE 2013 von Eo findet man hier.

Übrigens, eine originelle Freundschaftsgabe
mit 12 ausgewählten eolischen Sinnsprüchen für das Neue Jahr, die ma sich auch selbst schenken kann. Dann hat man schön was zum Nachdenken und kann auch gelegentlich im Freundeskreis einen guten Spruch einfließen lassen, ohne daß die Kumpels oder Kollegen gleich merken, woher ma den hat ...




... Musikspur: Lionard Cohen - A Bunch of lonesome Heroes / Songs from a Room ...

Mittwoch, 19. Dezember 2012

FEST-Setzung ...


KALENDER-SPRÜCHE 2013 Titel


Ost-Ennerich (VSE)
- Di - 18. 12. 2012 -


Wenn mal der zweite Advent rum ist,
geht‘s ziemlich schnell. Huch, bald schon wieder Weihnachten und noch soviel zu erledigen, wo doch kurz danach dazu ja auch das alte Jahr die Schotten dicht macht.

Immer diese Doppelschläge;
statt daß sich Besinnung einstellt, macht sich vermehrt Hektik breit. Weihnachten mit all den Vorbereitungen, Reisen und was so dazu gehört ist das eine, die Terminsachen wegen Jahresende, die drücken und noch geschafft werden wollen, das andere.

Aber so ist das nun mal,
geht ja den anderen Leuten nicht anders. Von wegen Zeit der Besinnung, sintemal der Alltag durch Schnee und Eis, frühes Dunkel, Kälte und schlechte Laune viel mühsamer zu bewältigen ist.

Wirklich Zeit zu Besinnung
und innerer Einkehr ist dann zumeist erst an Weihnachten selbst. Dann ist endlich die Zeit gekommen, es sich gemütlich zu machen. Und das tut ma ja auch bei Kerzenschein und Weihnachtsgans, bei Plätzchen und anderen süßen Naschereien.

Und weil‘s so gut schmeckt,
überall was rumliegt und selbstverständlich üppig aufgetragen wird, fällt es bekanntlich schwer zu widerstehen, so daß es auch an Weihnachten mit der Besinnung nicht so richtig was werden will, zumal ma doch vornehmlich mit anderen Dingen beschäftigt ist - wie zB. mit Verdauung. 
Wenn das Blut 
in die tieferen Regionen zum Großeinsatz abgezogen wird, fehlt es natürlich an anderer Stelle, also im Kopf und die Besinnung bleibt erst mal wieder auf der Strecke.

Aber nichtsdestotrotz geht
von den vielen Lichtern, die sich der Finsternis entgegenstellen, ein magischer Reiz aus, der den Winter doch wieder ein Stückweit heimelig macht. Immer mal und zwischendurch, ob beim Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Anblick einer tiefverschneiten Landschaft oder eines zugefrorenen Sees, bieten sich dann schon auch Gelegenheiten zur Besinnung.

Und wenn ma dann ein wenig
darüber nachsinnt, warum das so ist, wie es ist, eben daß Weihnachten als das große Lichterfest in der Zeit der tiefsten Nacht gefeiert wird, versteht man vielleicht urplötzlich wie es zu dieser FEST-Setzung überhaupt kam.

Höchstwahrscheinlich aus einer gewissen 
Haltung heraus, die den Menschen früher noch viel mehr zu eigen war, also solche Tugenden wie sich nicht unterkriegen zu lassen in dunklen und trüben Zeiten und stattdessen symbolisch und feierlich wie mit der Weihnacht einen kräftigen Impuls dagegenzusetzen.

In diesem Sinne nun allen Lesern
ein frohes Weihnachtsfest wie auch ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr 2013 wünscht Eo.

Und bevor ich's vergeß,
hier noch ein Hinweis für den Fall, daß Sie gute Sprüche lieben und auch zu schätzen wissen. Es gibt für das neue Jahr natürlich wieder die KALENDER-SPRÜCHE 2013; nun schon im 7. Jahr.






Wenn Sie noch auf der Suche sind
nach eim kleinen originellen und gewiß nicht alltäglichen Geschenk für gute Freunde, die gute Sprüche zu schätzen wissen, empfehle ich Ihnen die KALENDER-SPRÜCHE 2013 mit 12 markanten neuen Sprüchen von Eo.
Am besten Sie bestellen 
den Kalender gleich zweimal, dann können Sie guten Gewissens einen für sich behalten. Oder wie der Bäcker zum Kunden sagte, der zehn Brötchen verlangte nehmen Se elf, dann han Se eins mehr.

Übrigens, wen Sprüche auf Dauer 
nicht satt machen, dem sei bei dieser Gelegenheit dann noch mein neues Buch GERMANISCH-DEPRESSIV empfohlen.

Sie wissen ja, 
ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz.
Theodor Fontane
... Musikspur: Villa-Lobos - Cantilena / Bachianas Brasileiras - Barbara Hendricks ...


Donnerstag, 13. Dezember 2012

... Klimareligion ...






Ost-Ennerich (VSE)
- Mi -12. 12. 12 -


Gut daß es im Internet
nicht schneit und die Datenautobahn nicht durch Eisregen und Schneeglätte zum Stillstand kommen kann. Dies gilt allerdings nur, sofern der Winter nicht zu extremen Wetterlagen führt, die unter Umständen die Stromversorgung unterbrechen könnten.

Aber das sollte reichen,
hab schließlich schon oft genug über den Winter geschrieben - quasi alle Jahre wieder. Ob in Knutwetter oder Wie Winter in Moskau. Leben ereignet sich halt zyklisch, also immer. wieder 

Immer wieder auf und nieder.
Weiß schon, warum ich mich nicht über diesen natürlichen Zwingherrn namens Winter aufs neue verbreiten will.

Aber sobald man eine
etwas längere Pause macht, fällt das Reinfummeln und Einfädeln eher schwer. Die Magazine mögen so gut gefüllt sein, wie sie wollen, nur leider ist man erst mal nicht ganz so griffsicher.

Etwa den Text über
die Lästerquelle bringen ?  Würde sich valleicht ganz gut anschließen, aber ma soll diesem verfluchten Pack auch nicht zuviel Ehre angedeihen lassen.

Das wollen die doch nur,
daß man sie wichtig nimmt; und sind dabei doch nur so unfertige Menschen, daß jeder Ausdruck und jede Äußerung ihrerseits ja schon Ohrenschmerzen bereitet. Davon lieber ein ander Mal.

Daß ich die Hysterie
um den Klimawandel und die Erderwärmung nicht für ernst nehme ebenso wie die albernen Gegenmaßnahmen mit Verschmutzungsrechten und der CO2-Reduktion, hab ich schon des öfteren durchblicken lassen, wie etwa beim Januar-Spruch 2011 Der Winter hustet dem Klimawandel was.

Die Winter der letzten siebenacht
Jahre jedenfalls sprechen eine andere Sprache; waren sie doch in der überwiegenden Mehrzahl recht ordentlich, also schneereich, knackekalt und wie ma sagt streng. Dagegen waren die Winter in den 80ern und 90ern zumeist wie ein sich über Monate hinausgezögerter Frühlingsbeginn.

Aber monatelang nur Schmuddelwetter
ist auch sicht sehr erbaulich.  Doch davon ist längst keine Rede mehr, der Winter kommt seit Jahren wieder wie der rauhe Mann aus alten Lesebuchgeschichten; nämlich ziemlich unerwartet und abrupt und setzt sich auch gleich auf Wochen fest, ist also kernfest und auf Dauer.

Mit dem Mittelmeerklima in Brandenburg ,
wie noch vor 10 Jahren vollmundig von Klimaforschern verkündet, wird es also nichts. Tja, so manche Prognose, geht leicht in die Hose.

Mit anderen Worten 
die Jungs liegen des öfteren doch ziemlich falsch und hatten ja auch in den 70ern den Anbruch einer neuen Eiszeit in Aussicht gestellt.

Und da soll man denen glauben,
daß mit diesen  dirigistischen Maßnahmen, die mit den sogenannten Verschmutzungsrechten der Korruption Tür und Tor öffnen und eigentlich nur von den senilen  Europäern getragen werden, es möglich sei, den Anstieg der Erderwärmung bei 2° stoppen zu können.

Ist das vielleicht lächerlich,
wenn die Europäer keine anderen Zukunftsängste haben als just das Klima, können sie einem eigentlich nur leid tun.

Nein, um das hier in aller Öffentlichkeit
mal zu bekennen, ich glaube nicht an den Klimawandel, um nicht zu sagen, ich leugne die These vom menschengemachten Klimawandel geradezu, obwohl ich weiß, daß  der Mensch in dieser Massiertheit gar viele Dinge tut, die seiner Umgebung, seiner Umwelt, die bekanntlich seine Lebensgrundlage ist, auf Dauer nicht sehr gut bekommen wird und folglich auch ihm selbst. Aber das ist ein anderes Thema.




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|:| 155. |:|

Den Idiologen 
und den anderen 
intellektuellen Wichtelexistenzen 
ist heute in ihrer Verblendung 
oder in ihrem Opportunismus
so ziemlich alles zuzutrauen
.


…Musikspur: Vivaldi - die vier Jahreszeiten : Winter / Anne-Sophie Mutter ...


Donnerstag, 15. November 2012

Krokodilstränen ...





Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 14. 11. 2012 -


Wenn die taz nicht so
links-alternativ-usw. wäre und folglich der Abstand zur Zielperson größer, dann hätte es am Wochenende oder am Montag womöglich eine Überschrift auf Seite 1 gegeben, die ‚klatsch‘ gemacht hätte, nämlich etwa so - Schallende Ohrfeíge für Backpfeifengesicht.

Hernach sind ja dann auch
eine Menge Krokodilstränen geflossen, wenn ma dem Rauschen im Blätterwald Glauben schenkt. Aber habe auch nicht verfolgt, wie Lagwiv Dorst auf diese Meldung reagiert hat; denn ihmchen wäre schon ein entsprechendes verbales Nachkarten zuzutrauen.

Tja, wer aus allen Wolken
fällt, landet bekanntlich eher unsanft. Auf der anderen Seite gilt ebenso, nur wer ziemlich abgehoben ist, verfügt auch über die entsprechende Fallhöhe. Ob dann ein eilends geknüpftes Auffangnetz den Sturz tatsächlich abfangen kann oder dasselbe durch das Gewicht bzw. die Wucht des Falls durchschlagen wird, ist derzeit die große Frage.

Wir werden es sicher erfahren.
Ein Zeichen von Dekadenz ist es jedenfalls, wenn Karrieren (zu) früh beginnen bzw. angestrebt werden und dann genauso früh wieder enden. Was für einen kritischen Betrachter zumeist als Genugtuung wahrgenommen wird.

Es reicht eben nicht
nach vorne zu kommen; man muß dann auch die Spitze behaupten; und wer bis zur Lok vorgedrungen ist, muß sie auch fahren können. Das betrifft inzwischen nicht einige wenige sondern teilweise schon ganze Führungskader.

Wer fast 15 % Wählerstimmen
einfährt, aber in kürzester Zeit davon 75 - 80 % wieder einbüßt, muß gehörig etwas falsch gemacht haben oder ist nicht so der Typ für die angestrebte Rolle. Aber höchstwahrscheinlich trifft beides zu.

Der Micke-Korl hingegen,
der lange Zeit an Krötenköpfchens Seite eine knuddelige Witzfigur abgegeben hat, war da schon ein wenig klüger, auch wenn er nicht danach aussah, und hat sich beizeiten Richtung Brüsseler Pralinen abgesetzt oder besser verdrückt.

Die schmecken ja auch so,
da muß man sich nicht erst vor laufender Kamera einen abbrechen. Gut möglich daß er dies eingesehen hat, nachdem er lange genug sein eigenes Erscheinungsbild in den Medien verfolgt hat. Und außerdem zahlen die auch in Brüssel wesentlich besser und das um ein Drittel oder sogar mehr ..

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;- 154. -;

Wir entnahmen dem Feuer 
eine Glutprobe 

aus:  Eo Scheinder - Vulkanische Farben


…Musikspur: Orient blue - Passion, Grace and Fire / John McLaughlin, Al Di Meola, Paco de Lucia…

Freitag, 9. November 2012

... deutscher Schicksalstag ...

Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 8. 11. 2012 -


Habe letztens ja die Einladung
zur Buchvorstellung von GERMANISCH-DEPRESSIV rausgeschickt; und weil der Text so gut zum 9. November paßt, auch noch mal hier für tout le monde. Aber doch mehr als Text, denn leider ist die Veranstaltung schon ausgebucht. Aber wer sich für das Buch interessiert findet weiter unten noch einen Infozettel.


Der November ist vor allem eines -
gewöhnungsbedürftig; daneben aber auch ein ungemein schicksalsträchtiger Monat, wie wir Deutschen wissen. Spät im Jahr mündet ein anhaltender Protest urplötzlich in eine heiße Phase ein und bringt ein auf Jahrzehnte festgefügtes System innerhalb kurzer Zeit ins Wanken.

Und als dann die Mauer fällt,
also für jedermann durchlässig wird, können viele diesen Moment vor Glück und Rührung zunächst gar nicht fassen; und WAAAAHNSINN wird folglich der häufigste Ausruf jener Tage, weil man für diese umfassende Wende über Nacht einfach keine vernünftigen Worte findet.

Soviel erst mal zum November,
nun zum eigentlichen Anlaß. Mit Lesungen habe ich mich die letzten Monate doch ziemlich zurückgehalten, wie Sie sicher bemerkt haben. Aber nicht weil mir die intressanten Themen ausgegangen wären, sondern weil ich eînfach mehr mit anderen Projekten befaßt war; schließlich sollte auch mal wieder ein neues Buch von mir erscheinen .

Das liegt nun endlich vor -
was für einen Autor ja immer ein erhebender Moment ist - und wird demnächst im LI-LA Literatur-Laden sozusagen offiziell vorgestellt. Daß der Termin gerade auf den  9. November fällt, nun ja, ist schon mehr dem Zufall geschuldet,.und dennoch nicht gerade unpassend, sintemal* das Buch den Titel Germanisch-depressiv trägt und von da her gut mit diesem deutschen Schicksalstag und dessen zutiefst gegensätzlichen Momenten korrespondiert:

Es finden sich darin
Gedanken zur (Jetzt-)Zeit wie auch zur Geschichte, zu strittigen Themen, drängenden Fragen und was der Zeitgeist sonst noch alles an Widersprüchen und Tunnelblicken kumuliert hat.

Oder wie es im Klappentext heißt - 
Miniaturen und Momentaufnahmen zu wichtigen Themen und Fragen der Zeit  Jeweils garniert mit eim witzigen bis bissigen Spruch aus der Sammlung des Berliner Freestyle-Philosophen.

Wie zB. diesen da:

Der Schatten des Ruhms
Wenn Madonna heute vom Pferd fällt, 
weiß es morgen die halbe Welt. 
 

 Freue mich also, 
am Freitag, den 9. Nov. im LI-LA Literatur-Laden  um  ….
mein neues Buch GERMANISCH-DEPRESSIV
im Rahmen einer Lesung vorzustellen …

Eo Scheinder - GERMANISCH-DEPRESSIV

... Musikspur: Shakira - How do you do / Oral Fixation 2 ...

Dienstag, 6. November 2012

Die Stufung der Welt



Ost-Ennerich (VSE)
 - 5. 11. 2012 - Mo -

Daß diese Zeit
ebenso wie diese Gesellschaft als fortgeschritten, aber nicht als fortschrittlich zu betrachten ist, wie sie es gerne hätte, zeigt sich daran, daß immer mehr Selbstverständlichkeiten insbesondere aus dem Umfeld des gesunden Menschenverstands vorsätzlich und mutwillig in Zweifel gezogen werden.

Vor lauter Randgruppengymnastik
und Antidiskriminierungsrhetorik hat sich der Blick auf die Wirklichkeit längst eingetrübt. So jedenfalls erscheint heute die Realität gespiegelt in den Medien, daß man sich die NACHRICHTEN im Fernsehn oder im Radio gar nicht mehr antun mag …

Dazu nun noch ein Text
von der Halde - und der ist von Sepp Tember.


Die Stufung der Welt
ist eigentlich offensichtlich, wenn nicht gar offenkundig. Ganz egal ob man mit chemischen, biologischen, kosmologischen oder auch gesellschaftlichem Blick Welt, Leben oder Mensch zu ergründen und verstehen sucht.

Es gibt nun einmal oben und unten
und noch so einige Stufen dazwischen, wie auch eine Struktur, die die unterschiedlichen Elemente mit einander verknüpft und damit bindet. Da mögen die Sozialisten noch so sehr von der klassenlosen Gesellschaft träumen und noch so viele Konzepte ersinnen und Bücher schreiben für den Weg dahin, die Stufung aber aufzuheben, dürfte ihnen nicht gelingen, es sei denn um den Preis der totalen Zerrüttung, also der Anarchie.

Doch dann gilt schon bald
das Recht des Stärkeren, also der Gewaltätigen, der Skrupellosen und Verschlagenen, bis sich auf dieser Grundlage dann eine neue Hierarchie und Stufung herausbildet.

Stufung ist und bleibt also immer;
gehört sozusagen zu den Geschäftsbedingungen des Lebens bzw. des Seins in der materiellen Welt. Und weil das so ist, scheint es allemal vernünftiger die Stufung von allem und nicht zuletzt der Gesellschaft als gegeben hinzunehmen und daher seine Tatkraft und sein Streben und Denken besser dafür zu verwenden innerhalb der Stufung selbst durch Leistung, Originalität und Können aufzusteigen als wie ein uneinsichtiges Kind dagegen anzurennen.

Denn dies ist eitles Narrentreiben
und findet im Motto der Mainzer Narren - Allen wohl und niemand weh - auf den ersten Blick eine gute Umschreibung. Doch in der Praxis bleibt das von Anfang an ein Nullsummenspiel, denn was sie den einen wohl tun, müssen sie dafür den anderen, die dann in der Regel die Leistungsträger und die eigenen Leute sind, weh tun. 



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#'#' 153. '#'#



Egal ob bei Literatur, 
Musik oder Kunst -
  aber mit der größten Scheiße 
 gewinnt man heut 
die tollsten Preise




Und für Freitag, den 9. 11., 
hab ich ja noch eine Buchvorstellung im LI-LA Literatur-Laden anzukündigen. Gebe mir da die Ehre, aus meim neu erschienenen Buch  

Germanisch-depressiv,

den Gedanken und Sprüchen des Freestyle-Philosophen, einige Stücke zu lesen. Ausführlichere Beschreibung folgt demnächst.




www.eoscheinder.de



... Enigma - Beyond tue Invisible / Le roi est mort, vive le Roi ...

Donnerstag, 1. November 2012

Sommerschlaf beendet ...






Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 31. 10. 2012 -

Huch, in den letzten Wochen
und Monaten haben sich soviele Texte und Sprüche angestaut, daß es langsam an der Zeit wäre, doch einige davon in den globalen Info-Orkus zu schaufeln. Könnte also ruhig mal wieder ein paar Rauchzeichen abgeben und endlich wieder hier in den Neue-Spryche-Blogg gefälligst was reinstellen ... Hab schließlich lang genug Sommerschlaf gehalten …

Bin ja nicht faul gewesen;
das nicht gerade, wie schon angedeutet, nur war mir eben nicht danach. Wer kennt denn nicht solche Phasen; und außerdem kotzt mich das Inet zeitweise einfach nur an. Und ob die Texte bloß in der Schublade liegen, auf der Festplatte abgelegt sind oder im Netz versauern, kommt meiner Erfahrung nach irgendwie dh. ziemlich auf‘s gleiche raus.

Hihi, ist das nicht komisch -
es macht kaum einen Unterschied, ob ma was in seinen Blogg stellt oder es eben ganz bleiben läßt. Soviel weniger an Besuchern, die wegen Bildchen oder Sprüchen oder Titeln oder Tägs herfinden, sind es dann auch nicht. Aber da sieht man mal wieder - das Inet hat seine eigenen Gesetze.

Ob die Leute einen großen Bogen
machen, gleich das Weite suchen oder in Scharen im Blogg landen, läßt sich kaum vorhersehen. Ist letztendlich wohl mehr vom Zufall abhängig wie auch von der Nachrichtenlage oder der Jahreszeit und was an Themen und Begriffen gerade so im Schwange ist.

Einmal als ich das Riesen-Thema
auszugsweise im Apho-Blogg behandelte und mit einer witzigen Frage der Marke ‚Was machen Riesen heute ?‘, aufmachte, hatte ich urplötzlich, aber erst ein paar Wochen später zu meim großen Erstaunen für einige wenige Tage hunderte von Klix, was für so einen kleinen Blogg doch schon recht viel ist.

Kam dann auch bald drauf -
woher und wieso und warum  dieser Zuspruch. Nun, es waren Basketballer, die sich an dem kleinen Joke erfreuten und gleich ihren Kumpels bescheid sagen mußten.


Wer weiß schon,
wohin die Gedanken tatsächlich fliegen und wie sie aufgenommen werden. Ob intressiert, gelangweilt, genervt oder gar nicht, weil gleich weckgedrückt. Aber damit hält ma sich besser nicht auf, das ist und  bleibt Spekulazion und von da her weitgehend unergiebig.


Alles doch mehr Zufallsbekanntschaften,
die man im Inet so macht, ohne daß da viel nachklingt oder gar nachwirkt, mehr wie im Vorübergehen auf belebter Straße oder wie in U-Bahn oder Bus, wo man mit mehr oder weniger Interesse die anderen wahrnimmt oder halt bloß registriert. Seltener wie im Café, wo ma mit den Leuten vom Nachbartisch auch schon mal ins Gespräch kommt.

Aber geht wohl nicht anders,
bei der Hektik und dem Tempo, das da wie dort heute so vorherrscht; denn damit würde letztlich der Zufall doch gar arg strapaziert, und zwar so sehr, daß er gar nichts mehr groß bedeutet. Und so hat mich der inflazionäre Gebrauch des wohltönenden Wortes ‚Freunde‘ bei Fratzenbuch seit je her abgestoßen.

Der Sommerschlaf nun also beendet
und gleich im lieblichen Herbst gelandet, der in bunten Farben daherkommt und in schönen Stiefeln einherschreitet. Und die letzten Tage mit der warmen Oktobersonne waren traumhaft, Bilderbuch-Wetter eben.

Aber das ist ja auch schon
wieder einige Tage her, als die Temperaturen deutlich im zweistelligen Bereich lagen und bei anhaltender Oktobersonne sogar die 20°-Marke überschritten.

Woraus sich ablesen läßt,
daß der Herbst so richtig doch keine echte Jahreszeit ist, sondern mehr als ein ziemlicher Wechselbalg, also eine anhaltende Phase des Übergangs anzusehen ist und in alten Zeiten hierzulande gar nicht als solche geführt wurde, da man das Jahr nur in drei große Abschnitte einteilte.

Was gar nicht so unsinnig ist,
wie es auf den ersten Blick valleicht erscheinen mag. Denn genauer betrachtet ist der Herbst sehr kontrastreich zusammengesetzt - er zerfällt regelrecht in zwei höchst unterschiedliche Hälften, von denen die eine als Nachsommer und die andere als Vorwinter gefaßt werden könnte. Jedenfalls fühlt es sich genau so an.


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¦¦ 152¦¦





Frage an Hundertjährigen:   
Was ist Ihr Geheimrezept, 
um so alt zu werden ?
 
Antwort: 

Ordentlich Winterschlaf halten 
und den Sommer verdösen.


Musikspur: Rammstein - Sehnsucht ...




Donnerstag, 14. Juni 2012

Fahnen und Fußball ...





Ost-Ennerich (VSE)
 - Mi - 13. 6 2012 -

Flagge zeigen
ist in diesen Tagen mal wieder in; nun, alles andere als verwunderlich, denn König Fußball hat für einige Wochen das Szepter übernommen und lädt zu emotional aufpeitschenden Gemeinschaftserlebnissen, die auch schon gleich zu Beginn enorm nachgefragt sind, - über eine halbe Million auf der sogenannten Fänmeile in Berlin waren`s ja schon beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal. 

Pablick Vjuing allerorten,
wie das heute bei den Modernisten so heißt, also Volksgucken einmal bewußt unelegant dem eigentlichen Sachverhalt nach übersetzt.

Schon allein daß so viele sich versammeln
und eim Ereignis entgegenfiebern, für das sie sich einen positiven Ausgang herbeisehnen, dh. auf Sieg und Triumph der eigenen Mannschaft hoffen, schafft Gemeinschaft und ergibt damit die Voraussetzung zur Bündelung von Emotionen. Was ja immer ein starkes Erlebnis ist, vor allem in zerrissenen Zeiten.

Aber diese Emotionen brauchen natürlich
neben Gesten und Begeisterung auch Symbole, die den damit verbundenen Gefühlen überdeutlich Ausdruck verleihen, wie wehende Fahnen zB. und eben auch, daß man selbst solche Abzeichen trägt oder Körper und Gesicht mit den eigenen Nationalfarben schmückt und so seine Zugehörigtkeit zur eigenen Mannschaft wie auch der Nation, für die diese antritt und im Wettbewerb steht, für alle sichtbar mit großer Leidenschaft bekundet. 

Warum auch nicht.
Ein Fähnchen am Auto kündet von Mitfiebern und Zugehörigkeit. Und wo in anderen Zusammenhängen ein solch öffentliches Bekenntnis bei Meinungsmachern und Volkspädagogen eher Befremden auslöst, weicht der Michel halt eben auf Fußball aus, um sich in schwierigen Zeiten wenigstens eines Anscheins von Identität zu versichern.

Und bis auf wenige notorische Miesepeter
und deren schnell handgreiflich werdende Zöglinge will ihm auch keiner den Spaß verderben, denn all die anderen in anderen Ländern, die sich zu den Spielen ihrer Mannschaft versammeln, halten‘s nicht anders. Natürlich feiern sie auf diese Weise nicht allein ihre Mannschaft sondern vor allem ihr Land, für das diese antritt und dem sie sich zugehörig fühlen.

Und die BILD
hat auch schon längst das Okay gegeben, titelt sie doch in diesen Wochen bevorzugt mit schwarz-rot-geil. Was wohl suggerieren soll, daß schwarz-rot-gold schon etwas Geiles an sich hat. Mag sein, zumindest redet man heute so, um den (jungen) Leuten eine Sache schmackhaft zu machen. 

Womit wir wieder am Anfang,
also bei schwarz-rot-gold gelandet wären. Wie schon hier und woanders ausgeführt neige ich eher dazu den Akzent auf die vulkanische Symbolik zu legen.

Der Stromboli zu nächtlicher Stunde
hat mir da vor Jahren mal eindrucksvoll die Augen geöffnet. Aber da ich nicht wußte, ob das nur so eine komische ID von mir salbisch war oder doch womöglich gar nicht so wenig mit Deutschland und dem deutschen Charakter zu tun hat, konnte ich mir es nicht verkneifen einmal in Richtung schwarz-rot-gold + vulkanisch zu gugeln.  

Bin dann auch gleich auf Anhieb
fündig geworden und unter anderem auf folgende interessante Stelle gestoßen - den ersten Bundeskanzler, also Konrad Adenauer betreffend; und das in eim lesenwertem Porträt, das in einer alten Ausgabe des SPIEGEL zu finden war.

Wär es in der FAZ gestanden,
hätte ich es wohl nicht aufgetan, denn die verlangt für einen einzigen ihrer alten, abgehangenen Artikel ja mehr wie für eine ganze Zeitung, wenn sie am Morgen frisch beim Zeitschriftenhändler ausliegt, also 2 wenn nicht gar 3 Euro.

Wenn das nicht unverschämt ist,
dann verzichte ich lieber auf den Artikel. Sollen die Fazkes von FAZ ihre Artikel doch selber lesen. Lenkt zwar von Thema ab, konnte ich mir aber nicht verkneifen. Nun aber das Zitat:

Der kölsche Singsang wirkt -
auch das kam Adenauer zugute - gemütlich und nie tödlich verletzend. Und da der "Alte" seinen pfiffigen Humor schlagfertig einzusetzen verstand, hatte er die Lacher oft auf seiner Seite.

Gelassenheit, Schlagfertigkeit und Humor
schätzten die Zeitgenossen an ihm - und seinen Charme. "Er kann (wenn er will) jeden gewinnen, Frau oder Mann, Greis oder Kind, wie er (wenn er will) auch jeden abstoßen kann: eisig, starr, fremd, hochmütig, rücksichtslos", schrieb der Journalist Josef Müller-Marein.

Denn neben dem charmanten,
dem humorvollen, dem staatsmännisch gelassenen Adenauer existierte ein ganz anderer, den Hans-Peter Schwarz, einer der besten Kenner des "Gründungskanzlers", in einem sehr lesenswerten Essay so beschrieben hat*:

"Der vulkanische,
manchmal zu unkontrolliert impulsiven, ungeduldigen, von irrealem Wunschdenken oder von dumpfen Befürchtungen bewegte, egozentrische, der Boshaftigkeit und Rachsucht fähige Adenauer."


http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-45964816.html

Keine Frage,
es gibt bei Adenauer einen vulkanischen Aspekt, was aber nicht so sehr verwundern muß, da der Name eben in Richtung Eifel verweist … 



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.:| 151. |:.


morgen

ist

heute   gestern




Zu diesem Thema
hat es dann noch einen interessanten Beitrag im Raucherclub


… Musikspur. Witthüser und Westrupp - Zu den Jahreszeiten …

Donnerstag, 7. Juni 2012

Wenn die Sprache nicht stimmt …

Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 6. 6. 2012 -


.:ll:.
~~~
.:l-*j*-l:.



War das nicht eine fulminante
Sprachkritik, die der faule Lorenz teils lustig, teils ätzend da vom Stapel gelassen hat ?  

Und das vor über 300 Jahren,
weil damals alle Welt, also all diejenigen, die etwas dar- bzw. vorstellen wollten, immer nur à la mode zu parlieren pflegten (und das wohlgemerkt aus Gründen der Zugehörigkeit und der Abgrenzung in einem). Da möchte ich doch gern noch was nachschieben.

Sprachkritik war also schon damals
notwendig, wie man sieht bzw. lesen kann, und destowegen auch eine Herzensangelegenheit von nicht wenigen Autoren.

Ist‘s ja heute auch wieder.
Soll ma denn die Sprache den Politikern überlassen oder den Juristen (was in vielen Fällen ja ein und dasselbe ist), den Werbefuzzys oder den Polkor-Schmieranten von den Verkleisterungsmedien. ?  

Oder den emanzickigen
Genderfrust-Eulen ? Oder der Pidsch‘n-Fraktion mit ihrem Brabbelsläng ? Oder den Schmalspur-Idiologen von der Antifa ?

Sprachkritik ist immer das A und das O 
und muß daher  am Anfang stehen. Denn es ist in besonderem Maße die Sprache, die allein durch die verwendeten Worte und die Art, Sachverhalte zu benennen, stark auf das Denken einwirkt und das Denken je nach Zustand und Beschaffenheit der Sprache entweder beflügeln oder dämpfen und eben auch blockieren kann. 

Und heute ob nun in den Nachrichten,
bei offiziellen Verlautbarungen oder bei der Ansprache, sei es nun über Werbung oder direkt, hat ma doch allzu oft den Eindruck, daß da so einiges nicht stimmt. Das ist, was auf uns zukommt und ist daher derzeit eins der wichtigsten Themen überhaupt. 

Und Sprache ist nun einmal
das Hauptmedium, mittels dessen die Medien ihre Botschaften übermitteln und mittels Dauerberieselung zu implantieren versuchen.  

Sprache sollte daher klar sein
und treffend und nicht verschwommen und verfälschend. Wenn nun diese Funktion der Sprache sukzessive eingeschränkt und problematisiert wird, dann ist, salopp gesagt, etwas im Busch oder noch besser imgange. 

Denn wer die Sprache manipuliert,
tut dies am wenigsten um der Sprache willen, sondern weil er etwas anderes und größeres im Schilde führt.

Ein überaus trickreiches Manöver
und schleichend dazu; aber alles andere als eine neue Erfindung - sondern ist seit Jahrhunderten, nein seit Jahrtausenden im Gebrauch. 

Hätte denn sonst ein Konfuzius, 
der vor zweieinhalb tausend Jahren lebte, an uns Heutige eine solch zutreffende Mahnung mit der zentralen Aussage  'Achtet auf eure Sprache' weitergeben können ?







Gibt‘s als Postkarte
für 1 und als festes, großes Gedichtblatt für 2 Euronen. Weise Worte, wie ich finde, die es verdienen bekannt gemacht zu werden, oder ?

Könnte man zB. an die Quatschköppe
in Medien und Politik schicken - vor allen denen, die einen mit falschen Parolen und verquastem Geschwalle nerven und die wo immer Bürgerinnenundbürger sagen und den ganzen Emanzen- und Idiologenschwulst so sehr verinnerlicht haben; also denen das bekloppte Neusprech schon ziemlich das Gehirn vernebelt hat.

Auf diese Weise
könnte man auf eine nicht unintelligente Art Flagge zeigen und so den Alamode-Wichsern zu verstehen geben, daß sie und ihre Art zu reden allmählich aus der Mode gekommen sind..



... Musikspur: Lionard Cohen - Let‘s sing another Song, Boys ...



Dienstag, 22. Mai 2012

... damals auch schon






Ost-Ennerich (VSE)
- Mo - 21. 5. 2012 -



Wo die Sprache nicht stimmt
und eben falsch ist, wie die Gedanken und Hintergedanken, die sie transportieren soll, klingt dieselbe auch seltsam hohl, aufgebläht, umständlich und verschwurbelt, daß es einen unverbildeten Sprecher und freien Denker alsbald nervt, ja tierisch auf den Zeiger geht, eine solch unlebendige Sprechweise, die mit Codewörtern und idiologisierter Terminologie gespickt ist, auf längere Zeit anhören zu müssen.

Da kann ma schon leicht
Zustände kriegen und ausfällig werden wie weiland der faule Lorenz hinter der Wiesen, der vor gut 300 Jahren mal einen Eklat wegen der allgemeinen Dummschwallerei inmitten einer Hochzeitsgesellschaft vom Zaum gebrochen hat.

Solche Paraboleme
gab es also damals auch schon; aber damals waren es nicht die Anglizismen und das opportunistische Polkor-Gesülze oder Gossensprache und Pidsch‘n-Gebrabbel sondern à la Mode-Wichserei mit möglichst vielen französischen Fremdwörtern.

(Zu diesem Thema demnächst mehr,
u.a. sehr treffliche und treffende Worte von Konfuzius, die - obwohl 2500 Jahre alt - gerade heute wieder hochaktuell sind.) 

Aber für heute
begnüge ich mich mit eim vergnüglichen Zeitsprung um gut 300 Jahre ins Barock.

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Capitul XIII

Lorenz gibt auf alle Fragen Bescheid und informiert das Frauenzimmer



Es ist eine alte Gewohnheit, bei Hochzeiten lustig zu sein, aber gar eine junge Gewohnheit ist es, bei Hochzeiten hoffärtig zu sein. Die Lust entspringet teils aus der angenehmen Conversation der gegenwärtigen Freunde und anderer Bekannten, aber die Hoffart führt einen weit anderen Grund, und woher sie entspringet, brauchet keiner großen Auslegung, weil genugsam bekannt, daß bei solchen Zusammenkünften jeder der Vornehmste sein will. 

»Ha«, sagte Lorenz von der Wiesen, als er vermerkte, daß etliche nur darum hohe Reden führten, auf daß sie von andern für gelehrt angesehen würden, »ihr seid und werdet sein die allernärrischsten Affen. Warum und aus was für einer Ursach machet ihr solche fremde und unbräuchliche Mienen über- und gegeneinander? Man weiß gar wohl, wer ihr seid und wer eure Väter gewesen, und dennoch bildet ihr euch mehr ein als sich dieselben eingebildet haben und seid doch nicht so klug, wie dieselben gewesen sind.

Sie ließen es bei der alten deutschen Mode verbleiben, aber ihr suchet statt der alten deutschen Wörter lauter französische Terminos auf, dadurch man das Krauen in den Ohren krieget. Ach, ihr guten Freunde, ich rede es euch zum Besten, und ihr habet keine Ursach, deswegen auf mich böse zu werden oder mich bei dem krummfüßichten Hufschmied Vulcano zu verklagen.

Es ist beim Rasperment wahr und gewiß, daß, nachdem wir die alte deutsche Treue von uns gelassen, ist auch die alte Glückseligkeit von uns gerücket. Ihr saget gegeneinander: ›Bruder, hole mich der und der, ich bin ein teutsches, aufrichtiges Gemüt, das weder durch Wasser noch Feuer, durch Regen noch Schnee kann anders werden.‹

Seid ihr dann nach eurem Vorgeben teutsch, warum redet ihr französische Fratzen in eurem Gespräche? Ein Teutscher ist ein Teutscher, und ein Franzos ist ein Franzos. Redet ihr wie die Franzosen, was seid ihr dann für Teutsche? Ach, ihr guten Bürschlein, ihr tut es nicht allein, sondern es kommet jetziger Zeit auch sogar das Frauenzimmer angestochen und fänget an, französische Terminos in ihre Reden einzumengen.

Saprament, ihr Bürgersmägdchen, die Rute stünde euch viel besser auf dem Hintern als die französische Sprache im Maul! Wer die Franzosen im Mund liebet, der bekommt sie endlich noch an den Leib. Ihr bildet euch ein, durch eure Narrenpossen große Bäume umzuhaun, aber wenn man's bei dem Grund und an der Wurzel ansiehet, so habt ihr einen Floh totgeknacket, welcher euch durch den Tag im Hemde herumgehüpfet.

Meinet ihr, ihr alberne Knopflöcher, daß euer Maulmachen respectiert werde? Nein, bei meiner Treue, nicht ein Haar hält ein kluger Kopf auf euer Parlieren. Denn ihr habt in allen Sachen kein rechtes Fundament, und darum hofiere ich auf euer französisches Einmengen. ›Ja‹, sagt ihr bei euch selbst, ›der und der hält viel von meinen Discursen. Der und der hat beteuert, daß er all sein Leben lang niemand so klug von der Sache als eben mich reden gehöret.‹

Aber wisset, o ihr törichten Seich-Taschen, solche Gesellen grüßen den Zaun wegen des Gartens. Sie sagen: ›Ach, was ist das für ein herrlicher Zaun! Wie schön ist er geflochten!‹ Was meinen denn solche Gesellen durch den Zaun? Nichts anderes als den Garten, schlagen also auf den Sack und meinen den Esel. Darum so wisset ihr selbst besser, warum sie euch loben, nicht wegen eurer Geschicklichkeit, denn die habt ihr nicht, sondern wegen der Quintern, die wollen sie euch gerne visitieren und ihren Stilum applicieren.

Saprament, ihr Jungfern oder wer ihr seid, diesen Endzweck hat das Lob eurer Galanen und Liebhaber. Sie geben euch große Titel und suchen das Mittel, loben eure Krausen und wollen euch lausen. Ha, ich muß euch auslachen, ihr Narren. Betet dafür ein paar Paternoster, das nützet euch mehr als ein figermentisches Compliment!

Ihr saget: ›Ich will patientia halten‹, und wenn man euch fraget, wie patientia im genitivo pluralis hat, so wisset ihr's nicht. Was ist denn euer Latein? Ach, lasset solche Sachen bleiben, denen ihr nicht gewachsen seid! Der etwas ohne Grund redet, den hält man für einen Lügner, was seid dann ihr, wenn ihr solche Sachen redet, deren Grund euch ganz verborgen ist?

Wahrhaftig, dieses haben die Huren am allergemeinsten, daß sie jederzeit etwas suchen, dadurch sie von andern Weibsbildern mögen verschieden sein. Was suchet ihr aber euch selbst in den höchsten Verdacht eurer Ehre zu stürzen, wenn ihr mit Hintansetzung der euch zustehenden Einfalt euch hoch heraus brüstet und statt der jungfräulichen Demut lauter hurische Hoffart ausspeiet?

Ha, dadurch habt ihr mir einen Ekel gemachet, euch zu lieben, und ich halte viel mehr auf einen Furz als auf all euer Dicentes, so sehr auch dasselbe mit ausländischen Wörtern gespickt ist. Teutsche Einfalt - die beste Klugheit, hätten wir diese, kein Philosophus von Athen soll unser Meister werden! Aber nachdem alle Narren den Ausländern mehr als sich selbst geglaubt, sind sie durch ihre eigene Meinung bis auf den Grund und das äußerste Verderben betrogen worden.«

Diese Rede, ob sie gleich dem anwesenden Frauenzimmer trefflich in die Ohren gegangen, wurde doch zum Besten ausgeleget, weil man nach dem gemeinen Ruf des Pöbels allenthalben dafür gehalten, daß Lorenz hinter der Wiesen nicht wohl bei Sinnen und seine Klugheit mit dem abwechselnden Monde veränderte.

Aus dieser Ursach wurden seine Reden vielmehr belachet als bezürnet, und was noch das meiste dabei war, so bejahten ihrer viele die Meinung meines Herrn mit unterschiedlichen Umständen, dadurch sie die allenthalben eingeschlichenen Complimenten des Frauenzimmers verachteten. Andere aber vermeineten, daß, unerachtet Herr Lorenz solches aus einer unbedachten Gurgel herausgestoßen, müßte man ihm doch solchen Fehler, welcher das edelste Geschlecht dieser Erde, nämlich das Frauenzimmer beträfe, nicht für gut, sondern für Unhöflichkeit halten, mit welcher ein Cavalier seinesgleichen nichts sollte zu tun haben.

Also gab es leichtlich widersinnige Meinungen, weil jeder für das Frauenzimmer das Beste tun wollte. In Ansehung aber, daß Lorenz hinter der Wiesen ein durchtriebenes Ingenium hatte, welches auch die Allerklügsten abzuwürzen gewohnt war, unterließen sie ihre Defension aus Furcht, daß ihnen von demselben nicht ein Gleiches begegnen möchte. Denn sie wußten am besten, wo sie der Schuh drückte, und wie eine häufige Materia mein Herr, der ehrliche Lorenz, finden würde, sie durch alle Praedicamenta hindurchzuziehen.

Dies alles ungeachtet, fing doch ein auf dem andern Tische sitzender Edelmann an, und weil er wußte, wie Lorenz hinter der Wiesen neulich von einem Capuciner wäre examiniert worden, fragte er ihn und sprach: »Monsieur Lorenz, was machen die Capuciner?«
»Ha«, antwortete er, »sie fressen gebratene Hühner.«
Jener fragte wiederum: »Was machen denn die Jesuiter?«
Lorenz antwortete: »Sie küssen die Nonnen durchs eiserne Gitter.«
Der Erste fragte weiter: »Was machen denn die Karthäuser?«
Lorenz replicierte: »Sie fressen die Schnecken und scheißen in die Häuser. Darauf möchtet Ihr zu Gast geladen sein.«

Auf diese Antwort Herrn Lorenzens entstand in dem Hochzeitzimmer ein großes Gelächter, und den Spielleuten wurde geboten, Lärmen aufzugeigen, weil man befürchtete, die Wortwechselung möchte zu weit in die Schrift geraten.

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Ein Ausschnitt aus ‚Das Narrenspital‘ von Johann Beer.

Als einen weiteren Zeitsprung
hätte ich da noch für Literanauten einen aufschlußreichen Brief des großen Theoderich anzubieten, der satte 1500 Jahe zurückreicht.

Den famosen Spruch von Johann Beer
von oben, der leider erst jetzt geladen werden konnte, gibt‘s auch als Schild für die Pinwand (zum Preis von 2 Euro: samasuras staubernte.) Übrigens, ein gediegenes Motto für Autoren und all diejenigen, die sich dem Schreiben verschrieben haben.



… Musikspur: Marin Marais - Pièces de Viole …