Donnerstag, 30. September 2010

Falsches Denken ist ...


Ost-Ennerich (VSE)
29. 9. 2010, Mi
Denken ist nicht ganz unnütz.
Es kann sogar zu einer spannenden Beschäftigung werden,
wenn man es nur richtig anstellt. Falsch denken ist leicht, denn es ist oft Mode und es besteht darin, daß man sich gängigen Meinungen anschließt und Gelesenes und Gehörtes eifrig nachplappert.

Aber falsches Denken
stellt immer eine Schrumpfform dar und steht für eingegrenztes, ziemlich eingedicktes Denken, das kaum über den Tellerrand, pardon Horizont des Zeitgeists hinausreicht. Falsches Denken ist wenig befriedigend, weil es so selten mit der Wirklichkeit, dem eigenhändig Erfahrenen. korrespondiert.

Ja, wenn man falsch denkt,
ist das ganze Denken eine Kerze ohne Docht oder einmal derb gesprochen ganz und gar fürn Arsch. Merke, es gibt kein richtiges Denken im falschen. Das richtige, also das echte und befreiende Denken wird auf diesem Wege zur Gänze verfehlt, denn dies kann nur gelingen, wenn das eigenständige Denken, das beharrliche und fortwährende Selber-Denken Dreh- und Angelpunkt aller weiteren Operationen geworden ist.

Denn Denken meint gerade
im Hinblick auf den beflügelnden Geistesblitz vor allem eines - Zusammenhänge erkennen, bzw. entdecken oder als Idee hypothetisch annehmen. Und der Reiz des Denkens liegt klar in der Entdeckerfreude, aber auch in dem grundsätzlichen Ansatz, nach Möglichkeit sich selber, auf eim eigenständigen (Denk)Wege sich die einzelnen Phänomene in der Welt und ihre Interdependenzen zu erklären, vor allem durch Beobachten, Denken und weiterführendes Interesse - sich sozusagen höchstselbst, mit eigenständigen Gedanken einen Reim auf die Dinge zu machen.


In diesem Zusammenhang paßt eigentlich gut der Hinweis auf eine interessante Lesung diesen Freitag im LI-LA Literatur-Laden, die nicht gar wenig mit falschem Denken zu tun hat; und zwar die Spezies in ihrer westlichen Spielart betreffend …

Als der Neue-Spryche-Spruch (lfd Nr. 73) diesmal das Kalenderblatt zum September aus den Kalendersprüchen 2010.


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... Musikspur: Santana - Flor de Luna ...

Donnerstag, 23. September 2010

Gumschen-Deutsch

Ost-Ennerich (VSE)
22. 9. 10, Mi

Neulich mal in der Grantl-,
äh Prantl-Zeitung, also in der Süddeutschen, (die ich schon gar nicht mehr les, geschweige denn kaufe, ebenso wie Die Zeit - ist rausgeschmissenes Geld) einen Satz aus eim Kommentar herausgepickt (via DLF-Presseschau), der wohl so etwas wie eine Pointe sein sollte oder als der zielführende Ratschlag an die stümperhaften Politiker verstanden werden wollte.


Vor allem aber müssten Schulen,
in denen es besonders viele leistungsschwache Schüler gibt, endlich die Mittel und die Hilfe bekommen, die diese brauchen, um besser zu werden.


Hört sich doch ziemlich mausig an,
oder etwa nicht ? Eine Darlegung und Argumentation, wie für die Sendung mit der Maus gemacht, wenn ma den Kindern nur die Sache mit den Mitteln noch mal extra erklären würde. Doch davon später; erst einmal zurück zu diesem ominösen Satz.


Wer soll denn jetzt besser werden -
die Schulen oder die Schöler ? Und vor allem wie, mit welchen Mitteln außer daß der Staat, dh. der Steuerzahler in Millionenhöhe Mittel abdrücken soll Jaja, wenn einer (sagen wir von der öffentlichen Hand) sagt, er habe keine Mittel, so meint er fast immer, es hapert an der Kohle, also am Kies, am Schotter, am Zaster, an den Penunzen, der Knete, den Kröten, dem Pulver, dem Moos, der Asche, eben am Geld oder im schönsten Bürokratendeutsch ausgedrückt - an den Zahlungsmitteln.

Denn aus dieser gravitätischen Verbindung
haben sich dann irgendwann die Mittel abgelöst bzw verselbständigt. Nun, die Sprache hat mitunter recht eigentümliche Kapriolen auf Lager, etwa daß aus eim Spezialwort irgendwann ein recht umfassender Begriff entsteht und der dann ein Eigenleben entwickelt, wie es mit der berühmten ‘Maschine’ geschehen ist.

Die Maschine also als ein ziemlich stationäres,
zumeist kompaktes und schweres Konstrukt zur Erledigung komplexer Abläufe in Rekordzeit ist im letzten Jahrhundert irgendwann regelrecht abgehoben aller technikbedingten Schwere zum Trotz und fliegt seitdem munter durch die Lüfte von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent. Oder wie heißt es so lässig im Fliegerjargon - Mit welcher Maschine fliegen Sie ? Mit der um 17 Uhr oder der um 19.15 Uhr ?

Mutet einem irgendwann drollig an,
wenn ma mal eine längere Weile darüber nachdenkt. Aber auch in diesem Fall ist genau das gleiche eingetreten wie im vorherigen. Zuerst war da eine Verbindung und dann wurde im Laufe der Zeit der bestimmende Wortteil einfach weckgelassen und schwuppdiwupp - aus der Flugmaschine wurde die ominöse Maschine, die man bei Bedarf dann einfach nimmt, um an sein Ziel zu kommen.

Es gibt natürlich noch andere Maschinen,
die vor allem unter schwer oder toll firmieren; das sind die besagten heißen Öfen, die auf nur zwei Rädern ihre gesamte Kraft entfalten. Ja, ma kann zuweilen sogar Menschen dahinter verorten, solche die sich einer Sache total verschrieben haben wie dem Kampf oder dem Sex. Da war doch mal so ein einschlägiger Songtitel von eim schwarzen Macho-Mann. I’m a Sex Machine, ef ég hef ekki rangt fyrir mér ...

Und daß die Maschine so wichtig
und vor allem so selbstverständlich geworden ist, sagt vor allem eins - Wir leben eben im Maschinen-Zeitalter. Wo früher Menschen waren und Gefolge und Bedienstete, sind heute mehr und mehr Maschinen getreten, die vieles genauso gut wenn nicht besser können und die im Normalfall auf Knopfdruck oder per Steuerungssignal funktionieren. Eingerichtet und eingestellt auf die Wünsche des Besitzers.

Der Herr gebietet den dienstbaren Geistern -
dominus vocat. servus advolat et intrat. Aha, der Herr ruft und der Sklave eilt herbei. Ist auch mit ein Grund, warum die Technik gerade heute in unseren demokratischen Zeiten so geschätzt und verehrt wird. Sie vermittelt eben diese besondere Haltung namens Verfügbarkeit. Es ist dieses nonverbale ‘Stets zu Diensten’, das die Geräte und Maschinen ausstrahlen; man wendet sich ihnen zu, geht zum Auto, dreht den Schlüssel herum und alsbald kann ma losdüsen.

Und damit alles wie am Schnürchen,
per Knopfdruck oder über eine anderen Form der Willensbekundung funktioniert, braucht es inzwischen fast bei allen Geräten und Maschinen der Unterstützung des Computers oder zumindest intelligenter Elektronik. Der Herr befiehlt und die Elektronen beginnen zu tanzen. So ungefähr müssen es auch die nerdigen Computerbastler und Software-Entwickler empfunden haben, die zumindest in den Pioniertagen noch so etwas wie eine letzte, wenn auch etwas verquere und linkische Männerdomäne darstellten; denn sie konnten es sich nicht verkneifen, ihre heimlich schlummernden Herrschaftsgelüste für ihren ureigenen Bereich, die Begriffswelt rund um den Compu, zum sprachlichen Standard zu erheben.

Ganz ungeniert griff man auf ziemlich brachiale Bezeichnungen zurück, um zB. die Hierarchie zweier Festplatten zweifelsfrei festzulegen - nämlich als Master änd Slave. Ein kleines Detail nur, aber ein sprechendes, bringt es doch das eigentliche Selbstverständnis jener Entwickler von damals zum Vorschein, die vor allem zwei Ziele verfolgten, eben die Wundermaschine zu schaffen und ihr zu gebieten. Und siehe da ! Das archaische Master-Slave-Verhältnis auf technologischem Wege aktiviert fasziniert die Gemüter. Und besteht nicht jede Computersprache in erster Linie aus Befehlen ?!



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<| 72. |>

Wenn man irgendwann feststellt,
daß ma über weite Strecken verarscht wurde,
sollte man sich klarmachen,
daß ma es da mit eim
großen Verarscher

zu tun hat.



Ein interessanter Artikel in Sachen Reinlegen hier.



… Musikspur: Al Stewart - On the Border / Year of the Cat …

Donnerstag, 16. September 2010

Gespräche mit Jesus


Ost-Ennerich (VSE)
15. 9. 2010, Mi

Ma hat ja nicht immer Zeit.
Und ich laß auch gern einen Text erst mal liegen, zumindest über Nacht oder besser für einen Tag oder auch paar Tage mehr. Zehn Jahre müssen es nicht gerade sein, wie es Erhart Kästner hielt, bevor er einen Text dann endlich für reif ansah und publizierte.

Man sollte schon alles noch einmal
im Hellen inspizieren, was ma so im Dunkeln, in der Schwärze der Nacht produziert, vor allem, wenn es dann ins Netz gestellt wird und in die verschiedensten Richtungen verweht. Aber da ist natürlich diese schnellebige Zeit mit ihrer ausgeprägten Neophilie, die zum permanenten Wettbewerb anstachelt: Wer kommt als erster mit intres.. äh brisanten Meldungen oder mit streitbaren Thesen heraus. ?!

Diese Art Aktualität ist eben
meine Sache nicht, daher sei hier ein Artikel nachgeschoben, der eigentlich vom 7. 9. stammt. Der Text war auf die laufende Debatte um Sarrazin bezogen - und zwar vor den triumphalen Lesungen in Potsdam und in der Urania Berlin und damit vor dem Rücktritt vom Vorstandsposten nach der Zurücknahme der ominösen Vorwürfe die Thesen aus dessen Buch betreffend.

Di 7. 9. 10
Was sich derzeit im politischen Deutschland so abspielt,
ist spannender als drei Bundestagswahlen auf einmal. Plötzlich fegt ein frischer Wind durch die muffige politische Käseglocke. Auch Jesus ist ganz aus dem Häuschen. Gestern kam er wieder zu mir in den Laden und kam auch gleich aufs Thema.

Aus seinen Sympathien für diesen mutigen Mann,
der die Stirn hat, dem feigen, verlogenen Establishment die Stirn zu bieten und den Finger tief in die schwärenden Wunden legt, macht er kein Hehl, stattdessen lobt er die Standhaftigkeit und das überlegte Agieren und das Geschick, so wie er jetzt die Hetzmeute, die ihn eben mal schnell mit den üblichen Keulen zur Strecke bringen wollten, nun selber in die Defensive gebracht hat und taktisch geschickt beim schwächsten Glied, dem grünen, äh bunten Präsidenten angesetzt hat.

Ohne den sagenhaften Zuspruch,
der sich so eindeutig, so überzeugend und anhaltend aus dem Volk (ja genau aus diesem) für Thilos Thesen einstellt und die verdutzten, politisch korrekten Medien in ihrer Abwehrfront dumm dastehen läßt, wäre er sicher schwankend geworden, (wie er dann zwei Tage später in Potsdam im streng gesicherten Nikolaisaal dem Publikum kund tat), was nur zu verständlich ist bei dieser Phalanx der Verdammer, die ihm da mirnix dirnix 'ein höchst bedenkliches Menschenbild’ anhängen wollen.

Es ist die Art, wie sie sich an ihm vergreifen,
sagt Jesus, wie sie ihn zu Unperson erklären und zum Paria stempeln wollen, was die Leute jetzt so aufbringt und in Rage versetzt. Und das nur, weil da einer aufsteht und unverblümt die Wahrheit sagt und darum bittet, daß die prekären Zustände und Zukunftsaussichten endlich einmal ungeschminkt zur Kenntnis genommen werden.

Jaja, und die Leute empört,
daß man wieder wie so oft einen Kritiker kurzerhand mundtod machen will, anstatt einmal dessen Argumente anzuhören und auch, daß es bislang jedem so ergeht und ergangen ist, der an dem erwiesenermaßen falschen Konzept einer ungebremsten Zuwanderung bildungsferner Schichten mit hoher Fertilitätsrate aus den Ländern des Gepriesenen ernsthafte Zweifel laut werden läßt.

Auch Jesus kann nicht fassen,
daß man die Probleme so sehr ins Kraut schießen ließ und den Ernst der Lage noch immer nicht erkennen will und daß man den Leuten glauben machen will, mit einem unbeirrten Weiterso und einem Immer Mehr der bekanntermaßen falschen Medizin die gravierenden Probleme mit der nach wie vor fremden, wenig integrationsbereiten Ethnie doch noch lösen zu können.

Dabei ist er selbst seiner Herkunft nach Ausländer,
aber er stammt aus einer ganz anderen Weltgegend, aus Peru, dem Land der Inkas, wie er gerne mal betont. Auch fließe noch Inka-Blut in seinen Adern. Er kennt sich gut aus in der deutschen Politik, denn er hat den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht, und ist ausgesprochen dankbar dafür, wie er sagt. Seit einigen Jahren nun Rentner erzählt er gern aus seiner aktiven Zeit und daß er viele persönlich kennengelernt habe wie Willy Brandt und Helmut Schmidt und andere aus der ersten Reihe der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Mit denen hatte er immer wieder zu tun, da er in der Gastronomie, in eim renommierten Restaurant arbeite.


Sind die Politiker wirklich so blöd,
daß sie nicht sehen, was läuft und was sie damit anrichten ? fragt er schließlich. Ach, manche schon, werfe ich ein, wie die Kuhfrau mit ihren Friede-Freude-Eierkuchen-Sprüchen (herzliche Art blabla) und so manche andere Gumschen ebenso, die sehen nicht sehr helle aus, aber das haben sie ja mit ihrer Klientel gemeinsam.

Oder, sagt er schließlich
mit eim wissenden Zug um die Mundwinkel, es läuft etwas ganz anderes.

Ja, dieser Eindruck drängt sich mir
auch immer mehr auf, sage ich. Das Ganze kommt mir nämlich vor wie ein großes Experiment, bei dem wir die Versuchskaninchen sind …



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۩ 71. ۩


Die Tolleranz-Zeit
wird hoffentlich bald Geschichte sein;
wenn nicht, sind wir nämlich
in absehbarer Zeit

Geschichte.


Hier noch etwas der Marke Alt, aber gut.


... Musikspur: A las orillas del Titicaca - Los Incas ...

Mittwoch, 8. September 2010

Herr, es ist Zeit …

Ost-Ennerich (VSE)
7. 9. 2010, Di

… der Sommer war sehr groß.
Auch wenn es von der Jahreszeit gut passen würde, möchte ich nicht das bekannte ‘Herbstlied’ von Rilke anstimmen, sondern lieber den Ereignissen Rechnung tragen.


Seit die Politik mitsamt den Medien
über ihre eigenen Schlingen gestolpert ist, wird die Politik wieder spannend. Die Zeit der hohlen Phrasen, der 'kultursensiblen' Betrachtungsweise offenkundiger Unkultur scheint nun schneller als lange gehofft zu Ende zu gehen. Das Volk, zumindest der nicht lethargische, nicht abgestumpfte und versackte Teil ist es leid, weiter mit Zumutungen überhäuft, blöden Sprüchen zugeschwallt und von ärgerlichen Polkor-Begriffsmonstern, (zuweilen veritable Achtsilbler und mehr wie Vergangenheitsbewältigung oder Generationengerechtigkeit) genervt und des öfteren auch provoziert zu werden.

Die Stimmung im Land
Zukunft und Sicherheit betreffend ist ausgesprochen mies, die Entwicklung geradezu beängstigend und die Lage unübersichtlich bis gereizt, damit Grund genug über alle gravierende Probleme und Zukunftsfragen neu zu beraten und neu zu verhandeln, anstatt die alten untauglichen Rezepte mit immer höheren Geldbeiträgen endlos weiterzuführen. Es ist somit ein Ende der Geduld zu konstatieren.

Längst nicht alle Deutsche
mögen sich mit der sich abzeichnenden Entwicklung abfinden. Denn soviel scheint dem Geschichtskundigen klar, Deutschland schafft sich ab, wenn wir so weitermachen; und wenn wir alles so weiterlaufen lassen, setzen wir unser Land aufs Spiel.

Gerade diese unweigerliche Folge
der eingeschlagenen Politik durfte aber bislang gerade nicht als eine wirkliche Sorge - ohne Gedruckse und wissenschaftliche Verbrämung - offen und freimütig ausgesprochen werden, ohne unverzüglich verbellt, geächtet und an den medialen Pranger gestellt zu werden. Die so lange sorgsam geübte Verkleisterung in den Medien hat jede ernsthafte Diskussion unterdrückt und jede objektive Berichterstattung in eine alberne Farce verzerrt, mit den vielen Neusprech-Vokabeln sich in eine Orwellsche Diktion verwandelt und damit dem interessierten Zeitgenossen das Zeitunglesen weitgehend vergrault.

Da verzichtet man doch lieber ganz
und läßt die ganzen linken Blätter einfach links liegen. Sollen die selbst mal spüren, wie das ist, wenn es immer weniger werden, die sie lesen und auch kaufen. Alle wichtigen Informationen nach Möglichkeit verwischen und verschleiern, um so den Leser vor seinen eigenen, möglicherweise bösen Gedanken zu bewahren, so in etwa mögen die Knalltüten stets beim Schreiben gedacht haben, damit ihre Hätschelkinder der glorreichen Kultimulti-Zukunft nicht noch (gerechten) Haß und Zorn auf sich ziehen.

Wenn die Meinungsfreiheit nun wieder
als ein bewahrenswertes Gut angesehen wird und tatsächlich eine zweite Chance bekommen soll, dann ist das Ende der Verschleierung, das vorsätzliche Verdrehen und Ausklammern unliebsamer Tatsachen, die unabdingbare Voraussetzung. Die unsägliche Verkleisterung der Marke ‘Jugendliche attackieren Jugendlichen’ (war mal Titelzeile im Tagesspiegel) muß ein Ende haben, Roß und Reiter gehören genannt, denn wenn ma zwischen den Zeilen lesen muß, um sich den eigentlichen Sinn zusammenzureimen, kann es mit der vielgepriesenen Presse- und Meinungsfreiheit nicht allzu weit her sein, oder ?



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:: 70. ::

Was ist der ‘Kampf gegen rechts’
anderes
als eine Hexenjagd von links.


Wer in dieser Sache so ca. ein Jahr zurückblättern möchte, findet in Klartext noch was Gescheites.



...Musikspur: Al di Meola - Midnight Tango / Elegant Gypsy..

(Thilo Sarrazin gewidmet sei dies Stück -
da so wunderbar zwischen
Gelassenheit und Dramatik pendelnd.)

Sonntag, 5. September 2010

Sarrazin... ? Find ich gut !!!




Ost-Ennerich (VSE)
4. 9. 2010 Sa

Sprüche sagen es,
bringen eine Sache auf den Punkt, spitzen zu und haben, wenn sie was taugen, eben einen Entenpo, der für manche erst mit Verzögerung wackelt, dann wenn auch bei ihnen der Groschen endlich gefallen ist. Wer jetzt noch über den Watschelentenpo grübelt, sollte das Wort ein wenig schütteln, vielleicht kommt er drauf und findet die PeunteJa, beim Grang spielt man Asse, und wenn ma kei hat, soll ma’s lasse, lernte ich als kleiner Junge beim Kartenspiel.

Und dann zeigen Sprüche
zumeist bildlich wenn nicht plakativ, ja zuweilen drastisch und mit Knalleffekt, oder geben offen zu verstehen, wo einer steht, wie er sich positioniert und wie er’s mit bestimmten Themen und Tabus denn für gewöhnlich so hält. Egal ob nun freimütig, witzig, sarkastisch, zynisch oder ätzend und verletzend. Mit Sprüchen kann ma bildlich gesprochen leicht Zunder geben, denn Sprüche sind ihrem Wesen nach so etwas wie sprachliche Brandbeschleuniger, um in kurzer Zeit ein loderndes Diskussionsfeuer zu entfachen. Merke: Mit Sprüchen kann man Menschen unter die Haut gehen, denen ma sonst kaum ans Leder kommt.

Und Sprüche können auch wie Parolen
eingesetzt werden, damit man die Eingeweihten von den Uneingeweihten, die Freunde von den Feinden von eim Moment auf den anderen unterscheiden kann. In diese Richtung scheint es nun zu gehen, nachdem die Unisono-Empörung von Medien und hoher Politik mitsamt den Kreuziget-ihn-Rufen und den Ketzer-Tribunalen nun etwas abklingen.

Wer steht wo,
wer verdammt ihn weiterhin, wer springt ihm bei oder deutet zaghaft Unterstützung an und wer hält sich bedeckt und wartet bis auf weiteres ab? Thilos Thesen werden also dafür sorgen, daß sich die politische Öffentlichkeit nun deutlicher positioniert; entweder pro oder contra, entweder weiter so mit noch mehr Geld und Propaganda oder stattdessen nüchterne Neubewertung der verqueren Problemlage und Umkehr in wesentlichen Punkten.

Soll weiter ein Mantel
des Beschweigens und Vertuschens über wichtige Zukunftsfragen und -entscheidungen gelegt werden oder kann die Demokratie wieder zu eim offenen Meinungsstreit zurückfinden, der von Tabus und Denkverboten nicht gleich im Keim erstickt oder dann mit System und Perfidie stranguliert wird. Aber dafür müßte wohl, wie auch die BILD erkannt hat und heute mit großen Lettern bekannt macht, die viel beschworene Meinungsfreiheit erst wieder hergestellt werden.

Und was darf ma denn noch sagen,
fragen sich viele erstmal heimlich, manche auch vernehmlich, bevor sie antworten oder mit ihrer Kritik ansetzen. Die Polkor-Sprachpolizei ist überaus quirlig, vor allem in den Medien, in den Behörden und in der Politik präsent und verzeiht keinen Neger und erst keine inneren Reichsparteitage und was derlei Autobahn-Begriffe mehr sind.

Es dürfte spannend werden,
wie sich das nun alles in den nächsten Wochen und Monaten sortiert und wer dann auf welcher Seite steht, entweder bleibt, wo er war oder eben aus Einsicht oder Opportunität die Seiten gewechselt hat. Jedenfalls kann derzeit festgehalten werden, daß es in der Causa Sarrazin bzw. in der von ihm aufgeworfenen Problematik ‘Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen’ zwei konträre Lager gibt Während das politische Establishment und die Mainstreammedienmeute bis auf wenige Ausnahmen in ihm den Ketzer sieht und ihn entsprechend behandelt, also ihn mit üblen Vorwürfen traktiert und zu erledigen sucht, zeichnet sich im Volk eine breite Mehrheit ab (mit 80 - 90 % Zustimmung), die die Analyse Sarrazins teilt und gerade die offene Aussprache und Problembenennung Sarrazins begeistert als Wendepunkt in einer seit Jahrzehnten immer schnell abgewürgten Debatte begrüßt.

Ein Dissens oder auf deutsch ein breiter Graben,
der sich wie nach eim Erdbeben jetzt zwischen Regierung und Regierten auftut. Ja, ein tiefer Graben zwischen Volk und Führung, der damit nicht bloß sichtbar sondern unübersehbar geworden ist und sich nicht so einfach mit Integrationsgeschwätz und hohlen, ausgelutschten Phrasen wieder füllen läßt.

Es ist nun an der Zeit
selbst Flagge zu zeigen und für seine Position einzustehen; und das nicht bloß für sich, sondern auch für die anderen, um ihnen zu zeigen, daß der Zustand des Landes einem nicht schnurzpiepegal ist und daß alle, die da besorgt und nicht willens sind, dies wie eine böse Fügung hinzunehmen, wenn es dringlich wird, gar nicht so wenige sind.

Das mag wohl auch der Grund
gewesen sein, warum ich das oben abgebildete Pro-Sarrazin-Schild, das man sich aufs Hemd oder T-Shirt an die Brust heften kann, entworfen habe. Heute dann auch beim Einkaufen gleich mit diesem Spruch etliche Male Zuspruch geerntet und die ein oder andere kleine Diskussion in der Kassenschlange ausgelöst und manch freundliches Lächeln eingeheimst. Und wurde auch gefragt, wo man dies Sarrazin-Schild* denn kaufen könne ?
Hier ist noch ein anderes, etwas allgemeiner gehalten aber trotzdem mit einer Aussage, die die meisten Leute auf Anhieb verstehen dürften ..,



Vor etwa eim Jahr war dieser mutige Mann,
der mir wie einer der letzten Preußen erscheint, hier im Neue-Spryche-Blogg schon einmal ausgiebig Thema.


*Nun, das gibt’s exklusiv bei mir;
entweder auf die Eo-Seit klicken
oder mir direkt eine Emie schicken an
SalonisV(ät)aol.com.
(Für ‘ät’ natürlich ein @ einsetzen)
Gibt’s in zwei Größen und mit
gelbem, roten oder weißen Hintergrund
(1 Schildchen = 1 €; 10 = 5 € + 1 E VK)

…Musikspur: Lionard Cohen - Let’s sing another song, boys. This one has gone old and bitter / Live Songs …