Dienstag, 31. Dezember 2013

Starke Sprüche für 2014

KALENDER-SPRÜCHE 2014   (Auswahl)



Ost-Ennerich (VSE)
- Mo - 30. 12. 2013 -


Das neue Jahr wirft nun merklich
seine Schatten voraus und so richtet ma sich auf den auch schon bald passierten Wendepunkt ein, mit dem alles scheinbar wieder auf Anfang gestellt wird.

Nicht anders als all die vielen
komischen Leute, die zum Jahreswechsel stereotyp von guten Vorsätzen faseln, die sie aber nach kurzer Zeit zumeist stillschweigend zu Grabe tragen.

Nein, mit guten Vorsätzen
will ich hier nicht langweilen, dafür aber ein neues Projekt vorstellen, das im neuen Jahr nun an den Start geht.

Nämlich mal eben der Versuch
einer eigenen, kleinen Zeitung, eines Blättchens also - mit zunächst vier Seiten Umfang im Format DIN A4, die bzw. das monatsweise erscheinen und als PDF an Intressenten bzw. Abonnenten verschickt wird.

Natürlich in Farbe,
sozusagen als eine bunte Mischung aus Texten, Sprüchen, Bildern und Collagen, angesiedelt im weiten Spektrum zwischen ernst und heiter mit so einigen Schwerpunktthemen wie Sprachverhunzung, Idiologiekritik, Desinformationsgesellschaft …

Und was es sonst noch wert ist,
aufgespießt zu werden in dieser Phase des fortschreitenden Verfalls - jaja, nenne in diesem Zusammenhang nur mal die Slumisierung ganzer Stadtviertel, -sowie wachsender Desorientierung und so langsam um sich greifender Zukunftsangst usw. usf.

Das Projekt ist übrigens
nicht über Nacht entstanden, sondern wurde schon  vor einiger Zeit angedacht und probeweise auch schon umgesetzt. Und trägt den schönen Namen ENNERICHER  ALLGEMEINE, so als eine Art Reverenz an meine Heimat.

 
ENNERICHER ALLGEMEINE (Titelleiste)

Wer nun ein wenig neugierig
geworden ist - hier ein erster Einblick - und sich vorstellen kann, dieses Projekt durch ein Abonnement im Preis von 12 € fürs ganze Jahr zu unterstützen, erhält dann jeden Monat die aktuelle Ausgabe der EnnAll als PDF zugesandt.

Und je nach Zuspruch
könnte das Projekt dann ausgeweitet werden; und würde dann auch für gute Beiträge und intressante Texte von außen offen sein.

Immerhin ist der Kopf,
bzw. die Titelleiste der Ennericher Allgemeine in diesem Monat bislang mehr als 60 x von der Eo-Seit runtergeladen worden, was vermuten läßt, daß einige den Entwurf wohl recht ansprechend finden.

Ein letztes Wort noch
zu den Kalendersprüchen von Eo für 2014 - über Weihnachten wurde  recht rege auf die KALENDER-SPRÜCHE 2014 zugegriffen - insgesamt über 500 Mal.

Anscheinend gibt es doch
ein gewisses Intresse an dieserart Sprüchen contra spiritum temporis, was einen natürlich freut. Wie auch daß die hier auf dem Neue-Spryche-Blogg bislang präsentierten drei Kalendersprüche bei Gugel/Bilder ganz oben rangieren - ja bis vor ein paar Tagen belegten sie schön nebeneinander stehend gar die ersten drei Plätze.

Also Aufforderung genug
des weiteren den ein oder anderen gestalteten Spruch reinzusetzen, schließlich sind bei den Sprüchen für 2014 ja noch einige kräftige und heftige, womöglich auch deftige darunter, die es einfach wert sind, so nach und nach auf die virtuelle Reise geschickt zu werden.

Wer den Sprüchen nun
etwas abgewinnen kann und nicht warten will, bis sie nach und nach dann hier zu finden sind, kann sie ja auch bestellen für grad mal einen Heuermann  … also für 5 € (4 + 1 € VK). Entweder als Schein eim Brief beilegen oder eben per Überweisung.

Und was das Neue Jahr betrifft,
so wünsche ich allen Lesern ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2014. Man kann nur hoffen, daß es einigermaßen friedlich bleibt, schließlich braut sich derzeit so einigermaßen zusammen.

… Musikspur: Gustav Holst - Jupiter / Planeten-Synnphonie …




Mittwoch, 11. Dezember 2013

Hohlköpfe lieben Hohlwörter …




Ost-Ennerich (VSE)
- Di - 10. 12. 2013 -


All die Hohlwörter,
die einen so am Tag umschwirren, die soll der Teufel holen.

Abgesehen von ihrem gestelzten, 

soziologisch verbrämten, doch letztlich hohlen Klang, was schon genug nervt, sind sie überdies noch ernst gemeint;
 

zumindest werden sie uns
mit dieser Akzentuierung agitpropartig in Reden und im Fernsehgequatsche permanent um die Ohren geschlagen - falls ma sich überhaupt noch auf solche medialen Berieselungen willentlich einläßt.

Hohlwörter legen es zudem nahe,
daß sie überwiegend von Hohlköpfen überaus reichlich verwendet werden, da zwischen beiden wohl eine natürliche Affinität zu bestehen scheint.

Denn die oberste Maxime von denen
lautet bekanntlich - viel reden und wenig sagen.

Und wie könnte man dem leichter
entsprechen als mittels eines Schwalls geschickt miteinander verknüpfter Hohlwörter ?

Hohl hat immer schon
so einen gewissen Beigeschmack, nämlich daß sich dahinter nichts weiter verbirgt als abgestandene Luft.

Wenn etwas hohl ist,
dann soll dies zu allererst einen Anschein (von etwas ganz anderem) erwecken, so wie bei Pappmaché-Kulissen, die man mühelos hin und herschieben kann, um damit praktisch alles
zu inszenieren, was man grad eben als Wirkung erzielen will.

Aber das ist ein weites Feld
und so unergründlich wie der Nikolaus.

Und auch der erscheint
vorzugsweise als Hohlkörper, grad recht zum Vernaschen, nur muß man ihn dafür beherzt in Stücke brechen …
 

In diesen Zusammenhang
würde noch gut ein ‚erster Satz‘ aus eim frühen Buch von Walter Jens passen, aber den heb ich mir für ein ander Mal auf, sonst wird mir das noch zuviel mit den Kläusen.



):=:(



Lieber noch einen Kalenderspruch
hier reingestellt und zwar noch mal einen aus der Rubrik ‚Je später die Zeit, umso herber die Sprüche‘.

Jedenfalls keiner,
den ich mir mal eben aus den Fingern gesogen habe, sondern wie die meisten aus der tristen, weil orientierungslosen Gegenwart geschöpft.

Und schließlich ist die Häßlichkeit
mittlerweile so stark verbreitet, daß sie nun langsam zum Problem wird.

Aber mit Ästhetik hat‘s diese Zeit
nachweislich nicht so sehr, prämiert sie doch fortwährend am liebsten das Gegenteil und hat stattdessen allein den Erfolg und das Geld an die Stelle gesetzt.

Schön und gut und wahr
ist heut einzig und allein, was Erfolg hat und richtig Geld bringt.







KalenderSprüche 2014 (April)



 


Ein kleines, aber feines
und originelles Geschenk für aufgeweckte Leute, die die dummen Sprüche aus Politik und Medien lang schon satt bzw. leid sind. Gibt‘s für  4 Euro + 1 VK bei Eo und im LI-LA Literatur-Laden.





 


 ... Musikspur: Shakira - Lo que más / Sale el Sol ...

Samstag, 7. Dezember 2013

Hohlwort des Jahres



Ost-Ennerich (VSE)
- Fr - 6. 12. 2013 -



Leider bislang noch keine Vorschläge
in Sachen HOHLWORT DES JAHRES eingegangen; aber nun gut, die Leute sind halt träge, geben lieber zu irgendeim Schmarrn ihren Senf dazu, als daß sie mal ein wenig rege werden und etwas Konstruktives machen.

Dabei hat ma heutzutage
in Sachen Hohlwörtern eine große Auswahl. Und die paar Auszüge aus dem Koalitionsvertrag in diesem typischen Mischmasch aus Politsprech und Dummsprech haben mir eigentlich schon gereicht, aber die waren in Sachen Hohlwort des Jahres doch sehr ergiebig.

Mein Großvater übrigens sagte immer,
man solle die Leute schon mehr nach dem beurteilen, was sie reden; und wenn sie nur Blödsinn reden und sich mit aufgeblasenen Begriffen brüsten und damit dicke tun, soll ma vor allem mißtrauisch sein und sich keinesfalls von so einer Sozisoße einlullen lassen, egal ob das nun von den SPD direkt oder von der CDU kommt.

Mein Vorschlag
in diesem Zusammenhang wäre WILLKOMMENSKULTUR. Wie lange eigentlich sind denn die meisten schon da, daß die Leute, die seit altersher hier leben, nun auf einmal einen auf HERZLICH WILLKOMMEN machen sollen, oder wie  ?!

UNd wie ?!  Mit Girlanden und Konfetti ? 
Und reichlich Bier und leckerer Bratwurst ?!  Oder aufm Weihnachtsmarkt beim Glühwein ?!

Und was, wenn sie gar nicht
darauf stehen ?!  Dann schreib ich der dicken Gabi einen Brief und beteuere meinen guten Willen ?! 

Also ehrlich,
was sich unsere Politrucks so ausdenken, geht schon langsam deutlich über die Kategorie Zumutung hinaus

Es wird langsam Zeit,
daß sie endlich einmal damit konfrontiert werden, was die Leute, also das gemeine deutsche Volk, in Wirklichkeit  von ihnen hält. Da würden die aber Augen machen.

)=(


Hab ja grad erst einmal
auf die neuen KALENDER-SPRÜCHE für das Jahr 2014 hingewiesen.. Die sind diesmal auch ganz schön heftig ausgefallen; aber wenn die Zeiten eben so sind, was kann ma da anderes erwarten. ?

Daneben ist noch positiv zu vermerken,
daß der Juli-Spruch, also der vom letzten Mal, bei Gugel.de/Bilder ganz oben rangiert, wenn ma nur Kalendersprüche 2014 eingibt. Aber eigentlich reicht schon der schlichte Suchbegriff Kalendersprüche um gleich zu Beginn auf den vordersten Reihen eine recht stattliche Auswahl an Eo-Sprüchen präsentiert zu bekommen.

KALENDER-SPRÜCHE 2014 (Juni)



Ein kleines, aber feines
und originelles Geschenk für aufgeweckte Leute, die die dummen Sprüche aus Politik und Medien lang schon satt bzw. leid sind. Gibt‘s für  4 Euro + 1 VK bei Eo und im LI-LA Literatur-Laden



... Musikspur: O spectabilis viri - Hildegard von Bingen / time of tue Dawn …


Freitag, 29. November 2013

KALENDER-SPRÜCHE 2014




Eo Scheinder -  KALENDER-SPRÜCHE 2014 




Ost-Ennerich (VSE)
Do - 28. 11. 2013 - 


Das Jahr kann nun bald
zu den Akten gelegt werden, doch bevor es soweit ist, hagelt es erst noch Preise und daneben werden allerhand Worte und Unworte schnell noch gekürt, damit jeder weiß, unter welchem komischen Wort oder Begriff das Jahr dann abgelegt werden kann..

Und so gibt es nun
in den verschiedensten Sparten und Disziplinen salopp gesagt so eine Art Hitparade, oder Ränking wie es heute vielfach heißt, wo Wörter, Namen, Begriffe oder auch Großverdiener in einer Liste stehen, dh. in einer Reihenfolge von oben nach unten aufgeführt sind.

.Man darf also gespannt sein,
was denn heuer das Wort und das Unwort des Jahres werden wird ?  Das Jugendwort des Jahres wurde die Tage ja schon kundgetan und hat für ein gewisses Aufhorchen gesorgt, denn schließlich zeigt es die Richtung an, wo es hingeht, und zwar dann wenn das Machotum endgültig zur Leitkultur wird.

Ob sich die Jury damit wirklich
einen Gefallen getan hat, wag ich zu bezweifeln. Aber egal, kann mir schon vorstellen, was das für Typen sind. Scheinwahrlich führen die das ganze Jahr über Strichlisten …

 Gut, andere lösen Kreuzworträtsel,
also was soll‘s. Darf man nicht zu ernst zu nehmen, wie ein alter persischer Freund zu sagen pflegte. 

Aber ma könnte doch auch
eine Extrakategorie aufmachen - und zwar mit dem passenden Titel Hohlwort des Jahres.

Na, wär das nichts ?

Wer sich daran beteiligen möchte und  gute Vorschläge hat, möge sie mir schicken - nehm ich ausgesprochen gerne.

Bei so vielen hohlklingenden Phrasen,
die den medialen Raum erfüllen, wäre es längst an der Zeit, die besonders hohlen Begriffe darunter auszuwählen und zu prämieren.






)=( 



 

Und dann bleibt mir noch anzuzeigen,
daß mittlerweile die neuen KALENDER-SPRÜCHE 2014 von Eo nun endlich zu haben sind - erscheinen heuer im achten Jahr. 

Wie immer mit teils heftigen,
nachdenklichen, erhellenden, provozierenden und auch witzigen Sprüchen - aus der Zeit geschöpft, doch wider den Zeitgeist.

Ein kleines, ja feines
und originelles Geschenk für aufgeweckte Leute, die die dummen Sprüche aus Politik und Medien lang schon lange satt bzw. leid sind. 


Gibt‘s für  4 Euro + 1 VK bei Eo 
und im LI-LA Literatur-Laden. Wer hier also gerne liest, könnte vielleicht ja Interesse zeigen, sachichmaso …

Donnerstag, 28. November 2013

Ein einziges Trauerspiel





Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 27. 11. 2013 -



Ein einziges Trauerspiel

 

Auch schon eine ganze Woche her,
daß dieser Text geschrieben wurde; aber da nun die Ritterinnenundritter der realitätsfernen (dafür um so ideologischeren) Schwafelrunde nun endlich zu Potte gekommen sind, ist's ein guter Anlaß, den Text doch reinzusetzen.



Am besten ist wohl,
man kümmert sich nicht groß um Politik, denn was heutzutage so unter Politik firmiert ist wahrlich ein Trauerspiel.

Sage nur Koalitionsverhandlungen -
einfach unglaublich, was da passiert. Eine trotzig-motzige SPD, die eine ganze Weile an ihrem doch sehr bescheidenen Wahlergebnis laborierte - jaja, Steinbrück reimt sich auf ‚kein Glück‘ - treibt auf einmal die CDU vor sich her, die damit zum wiederholten Male zu erkennen gibt, wie rückgratlos sie inzwischen geworden ist.

Dafür gibt es imgrunde nur
zwei mögliche Erklärungen, entweder ihre ehemaligen Prinzipien haben sich endgültig in linksalternativer Gesinnungssoße aufgelöst oder sie lassen sich wie so viele andere immer noch vom typischen linksalternativen Überrumpelungsmanöver beeindrucken.

Und das besteht vornehmlich darin,
vorab das Spiel- bzw. Diskussionsfeld mit progressiven Begriffen wie Toleranz, Menschenrechte, Emanzipation usw. blabla zu besetzen und so für sich eindeutig zu markieren.

Wer sich davon nun beeindrucken
und in der Folge leicht einschüchtern läßt, kann nur noch aus der Defensive heraus verhandeln, so daß er dann ein Zugeständnis nach dem anderen macht, nur um ein paar Jahre im Amt auf solch läppische Art sich zu behaupten.

Natürlich liegt‘s auch 

an der knapp verpaßten Mehrheit - keine Frage, die den großen Wahlerfolg zum Pyrrhussieg herabstuft, nämlich dann wenn sich die Verlierer zusammentun und den Wahlsieger letztendlich leer ausgehen lassen..

Eine solche Befürchtung
dürfte zweifelsohne bei strittigen Punkten federführend gewesen sein, denn wie anders ist sonst die große Nachgiebigkeit von CDU und CSU zu erklären ? 


Aber trotzdem keine Garantie, 
daß dieser Sprengsatz nicht noch gezündet wird, wenn die ungeliebte Koaltition nach ein oder zwei Jahren in eim echten Dissens auseinanderbricht..



So war denn auch gleich mein erster Gedanke -
wie teuer kommt uns die Große Koalition ?  Ein solcher Gedanke lag natürlich in der Luft, so haben dann vor Wochen schon SPIEGEL und FOCUS parallel und in der Auslage nebeneinander liegend die gleiche Bild-Idee zum Titelbild gemacht.

Beide in Panzerknackermanier
- wie das paßt !  Der falschen Mutti wie auch der dicken Gabi förmlich auf den Leib geschnitten.

Mittwoch, 20. November 2013

Lukrative Einnahmequelle





Ost-Ennerich (VSE)
- Di - 19. 10. 2013 -

 


Wo ich doch letztens schon
bei Luther war und zuvor bei dem Datum 9. 11. sei kurz darauf verwiesen, daß just im Jahr 911 der Frankenherzog Konrad zum König des ostfränkischen Reiches gekrönt wurde.

Und der damit als erster
(rein)deutscher König gilt, nachdem mit dem frühen Tode Ludwig des Kinds,die Linie der ostfränkischen Karolinger endgültig ausgestorben war.

Nicht ganz uninteressant
in diesem Zusammenhang auch das genaue Krönungsdatum. Aber davon valleicht ein ander Mal, denn heute will ich lieber ein sehr vielsagendes Zitat zu Luther und der damaligen Situation aus seriöser Quelle nachschießen.

Und das hat es auch in sich;
jedenfalls wird man dann gleich verstehen, welch einen Groll ein mutiger Mann wie Ulrich von Hutten den räuberischen Dunkelmächten gegenüber  in sich trug.

Der ja wie Luther diesen Zorn
in seinen Schriften und Aufrufen offensiv nach außen trug, das Volk über den wahren Sachverhalt, also was eigentlich gespielt und wie ihm dabei mitgespielt wurde, aufklärte und für eine Neuordnung, eine Reformation eintrat, nein kämpfte.

Aber zurück zu Luther;
habe da nämlich noch einen kurzen, schmissigen Text von November 2012 nebst eim sehr auschlußreichen Zitat zu liegen, welches schlagartig deutlich macht, daß es bei Luthers fundamentaler Kritik nicht bloß um religiöse Dinge ging, sondern um ganz handfeste Sachen und Interessen.


 
     
  )*!*(   



Hier nun 
dieser kurze Text aus dem Vorjahr:
 

Nach fast 500 Jahren
wäre es allmählich an der Zeit für einen neuen Luther, mit anderen Worten also höchste Zeit für einen Reformator, der dem verrotteten System entschieden den Kampf ansagt und nicht gleich einknickt.

Damals strotzte die Zeit
nur so von Fehlentwicklungen, dazu Gedankenkontrolle, Zynismus in Form von Ablaßhandel; und andere unredliche Machenschaften im großen Stil waren ebenso an der Tagesordnung

Eine Tatsache jedenfalls,
Die so ziemlich jeder wußte, die aber immer nur unterschwellig und hinter vorgehaltener Hand zur Sprache kam, aber nicht öffentlich ausgesprochen wurde.

Nämlich daß es der Kirche,
der prunkliebenden Katholischen Kirche, in erster Linie, wie es den Anschein hatte, eben nicht so sehr um Vermittlung religiöser Lehre und Seelsorge ging, sondern allein ums Geld, dh. um den schnöden Mammon.

Und dies war auch so,
wie das folgende Zitat, das dem 1. Band der Hanser Sozialgeschichte der deutschen Literatur entnommen ist
(S. 173/74), deutlich macht, worin auf ein Werk des amerikanischen Reformationsforschers Lewis Spitz verwiesen wird.  
(L. Spitz - The Renaissance und Reformation Movements 1971)

 
     
  )*!*(   
 

"Nach modernen Schätzungen
flossen zwei Fünftel des Volkseinkommens des Deutschen Reiches nach Rom.  (Lewis Spitz)

Das Ablaßwesen, also die Praxis,
sich für begangene Sünden eine Reduzierung der Zeit im Fegefeuer erkaufen zu können, stellte nur den sinnfälligsten, wenn auch für den Ausbruch der Reformation wichtigsten Aspekt des Ausbeutungssystems der vorreformatorischen Kirche dar.

Das Resultat war die zunehmende
Fiskalisierung und Kommerzialisierung des Glaubens. 'Die Beziehungen zum Volk nahmen fiskalische Formen an: Bußen, Strafen, Ablässe und Dienste wurden finanziell verrechnet. Die Religion war, überspitzt gesagt, käuflich geworden.'“
*

*Hans Jürgen Goertz,  
 Pfaffenhaß und groß Geschrey 









Donnerstag, 14. November 2013

Novemberspur


Intresse an originellen Entwürfen ?
Einfach mal Eo fragen !



Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 13. 11. 2013 -



Da war nun so wieder
einiges los, ja der November hat es in sich, denn just an eim einzigen Tag häufen sich die schicksalhaften Ereignisse, die mehr oder weniger geschichtsmächtig wurden.

Am Samstag dann auch
paar ältere Gumschen-Frauen nebst einigen unbedarften Kindern ganz gezielt den blau gepflasterten Gehweg putzen gesehen; mitten in Berlin, Linienstraße, aber nur an einigen wenigen, ausgerwählten, stolprigen Stellen.

Was für eine komische Zeit
und was für komische Rituale !  Die alten Weiber taten es mehr aus Inbrunst, die Kinder mehr weil sie entsprechend instruiert waren.

Aber auch ein televisionärer
Großverdiener mit häßlicher Betonklotzvilla am Heil-gen See griff zum Lappen und ging brav auf die Knie.

Von anderen medialen Größen
wurden solche Demutsgesten dieser Tage nicht bekannt; auch Friedes Schlaks blieb ein Einsatz wohl erspart;

Aber dafür hatten am Tag zuvor
seine rührigen Wadenbeißer vom Pöbelblatt eine beliebte Fernsehmoderatorin wegen einer Halskette, die neben anderen Symbolen auch ein Schinkel-Kreuz zierte, zum republikweiten Ärgernis ausgerufen oder besser aufgeblasen und bei der Gelegenheit gleich höchstgefährlicher Gedanken bezichtigt.

Aber wer weiß,
vielleicht hocken diese illustren Herren von Zeit zu Zeit zusammen - was sie bestimmt auch tun, denn ist ja gleich in der Nachbarschaft - und losen dabei aus, wer wann zu bestimmten Anlässen heraustreten und vor dem Volk als Vorbild raus-, äh auftreten und eine.(zur Nachahmung bestimmte) demütige Haltung einnehmen muß.

Das Jahr drauf hat er dann Ruhe
und ein anderer aus der Runde ist dran. und muß - medienwirksam, damit dieser schuldgeile Einsatz es auch in die Abendnachrichten bringt - zum Wischlappen greifen.

Aber nicht bloß
der 9. November ist geschichtsträchtig, es ist auch das weitere Umfeld, denn intressanterweise wurde an eim 10. 11. kein geringerer als  Martin Luther geboren, der aus Liebe zur Wahrheit und zum Eigenen schließlich die gar mächtigste Institution seiner Zeit in Gestalt der weltumspannenden katholischen Kirche nachhaltig herausforderte.



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 ]![  180.  ]![


O sancta simplicitas !


Die letzten Worte von Jan Hus
áuf dem Scheiterhaufen, als ein altes Weib sich mühsam zum Richtplatz hinschleppte, um ihr Holzscheit ja noch dazuzulegen.




 
… Musikspur: Enigma -  TNT for the Brain / Le Roi est mort ….


Mittwoch, 6. November 2013

„So geht Super-Sex !“


Dezember-Spruch




Ost-Ennerich (VSE)
- Di - 5. 11. 2013 -



oder  

-
Das BILD-Prinzip

Aus aktuellem Anlaß
- auch wenn erst November ist - hier der Dezemberspruch der KALENDER-SPRÜCHE 2013

Naja, die ganze,
viel zu penetrante und lang schon nervige, ja hochgradig verlogene Polit-Lyrik à la ‚unsere amerikanischen Freunde‘ hat derzeit, also seit den Enthüllungen des Cyberrebellen Snowden, einen schweren Stand.

Und dies auch nur
weil sie zwischenzeitlich von den Realitäten für alle sichtbar nun als inhaltsleeres Gelaaber oder autosuggestive Beschwörung krachend eingeholt wurde.

Die lieben guten Freunde
vom westlichen Bündnis haben also gespitzelt, was das Zeug hält und natürlich die oberste Spitze nicht verschont, dh. ausgelassen.

Und warum ?! 
Nun, um halt immer topinformiert zu sein; was bei direkten Verhandlungen mit den Freunden und Bündnispartnern von großem Vorteil sein kann, da man damit deutlich näher an der wirklichen oder besser insgeheimen Position des Verhandlungspartners  heranrückt und gleichsam weiß, wie weit er im äußersten Falle von seinen Zielen abrücken würde.

Wenn das eine ehrliche,
vertrauensfördernde Politik sein soll, dann komme ich mir doch mehr in eine Pokerrunde im Hinterzimmer einer üblen Spelunke versetzt vor, bei der dem einen Spieler durch einen Verbindungsmann, der hinter den anderen Mitspielern steht, mittels geheimer Zeichen das jeweilige Blatt der anderen signalisiert wird. 

So oder so ähnlich
muß es ja auch die bespitzelte Kanzlerin aufgefaßt haben, als sie sich  auf eine für ihre Verhältnisse schon temperamentvolle Art in den Medien entrüstet vernehmen ließ -

Bespitzeln unter Freunden ?!
Das geht gar nicht !  Während aus Amerika ein schnödes und unwirsches ‚Na und‘ kam 

Müßt ihr doch gar nicht so
persönlich nehmen, dient doch alles der Terrorabwehr. Und jetzt habt euch doch nicht so. Viel eher müßtet ihr der NSA dankbar sein für die vielen Tips in der Vergangenheit, die euch vor manchem Terrorakt bewahrt haben.

Also, was wollt ihr eigentlich ?!  
In dieser Form, wenn auch nicht so salopp, sondern in sechssieben Thesen aufgelistet versuchte die BILD gestern so etwas wie eine Apologie dieses skandalösen Vorgangs,.

Da eben im ganz großen
Zusammenhang gesehen, also global betrachtet ja doch beste Absicht vorhanden gewesen und die Spitzelei den  NSA-Agenten ganz sicher nur aus einer Übermotiviertheit heraus unterlaufen sei.

Aufmacher war allerdings
ganz groß Nazi-Raubkunst oder im Wortlaut: Kunst für 1 Milliarde Euro Nazi-Schatz in Müll-Wohnung entdeckt! und die Anti-Ikone Hitler - wieder mal - daneben gesetzt und drüber noch als große Tages-Verheißung: So geht Super-Sex  -

Aha, das war nicht so gemeint;
und dann können sie ja auch unsere Freunde bleiben, wenn sie hoch und heilig versprechen, so was nicht mehr zu machen.

Denn wir brauchen sie ja,
schon allein wegen der Terrorgefahr usw. blabla.

Bleibt nur die Frage,
ob wir ohne die Amerikaner und dh. ohne den großen amerikanischen Einfluß auch wirklich so viele menschliche Zeitbomben samt einer großen, diese stützenden und deckenden Sympathisantenszene im Land hätten wie auch soviel Verkehr und Transit aus terroraffinen Staaten und Regionen ? 




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:*.   179.   .*:



Wer die Realitäten aus dem Blickfeld verliert,
darf sich sicher sein,
von ihnen ganz gewiß wiedergefunden,
 also eingeholt zu werden.







Die neuen KALENDER-SPRÜCHE 2014 werden demnächst hier vorgestellt.




... Musikspur: Gute Nacht, Freunde -  Inga + Wolf ...


Freitag, 1. November 2013

Hammerschläge eines Kopfarbeiters



Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 31. 10. 2013 -



Nach Papst Franz
nun heute der Katholen größtes Ärgernis.

Aber was soll ich machen,
der Kalender gibt‘s mir vor und darin steckt ja auch ein starker Bezug zu Prunk und überzogener Hofhaltung; doch davon ein ander Mal.

Habe die Tage
im Manuskript geblättert, was irgendwann demnächst auch als neues Buch mit eolischen Texten erscheinen soll. Einen Text daraus, geschrieben vor genau eim Jahr, stell ich mal rein.

Bin noch etwas unschlüssig,
wie das Buch dann heißen wird. Schwanke derzeit noch, ob ich als Titel GOYA nehme oder eben Das Experiment und die Versuchskaninchen … Schaumerma.

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Noch fünf Jahre
dann hat Doktor Martinus’ Anschlag jener 94 Thesen 500jähriges Jubiläum.

Hammerschläge eines Kopfarbeiters,
die bis nach Rom hallten; und natürlich auch wieder zurück. Klar, mit dem Denken und Schreiben allein ist es nicht getan.

Ein kritischer Text
muß der Öffentlichkeit mit Getöse ins Bewußtsein gehämmert werden und dann den großen Herren auch noch gehörig in den Ohren kitzeln.

Nein, nicht bloß kitzeln
sondern richtig dröhnen. Nur so bewegt sich was.


 
Intressant in diesem Zusammenhang
ist da noch, daß die 94 Thesen allesamt auf Latein waren, was für die normalen Wittenberger doch mehr ein Buch mit sieben Siegeln war.

Aber als der Konflikt
mit dem Papst und dem gesamten Apparat, also der Kirche, dann so richtig heftig wurde, hat Luther dann schnell gemerkt, daß er auf Deutsch sein großes Reformwerk viel besser vorantreiben konnte.



Donnerstag, 31. Oktober 2013

Papst Franz und der Prunk.








Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 30. 10. 2013 -




Das Ereignis ist zwar
schon gut eine Woche her, aber was sind schon acht oder zehn Tage gegen das Alter der Katholischen Kirche !

Der Text hätte also schon längst
hier stehen können, wenn nicht wichtigere Dinge mich davon abgehalten hätten.

Da gab es leider zwischenzeitlich
einen Einbruch der neuen Zeit in das doch eher beschauliche Leben am Stadtrand. Bei Gelegenheit mehr.

Aber das ist nichts
im Vergleich zum Karriereknick, den nun der bischöfliche Sünder in der lila Robe - oder heißt es Soutane ? - zu gewärtigen hat.

Amt und Würden
in der gemütlichen Domstadt Limburg dürfte er mit Sicherheit los sein. Wie gemunkelt wird, behält er seinen Bischofsrang, muß dafür allerdings eine schwierige Diözese übernehmen, weitab vom Schuß, vielleicht irgendwo in Afrika.

Oder er wird zurückgestuft
und muß erst mal wieder mehr seelsorgerisch im überschaubaren Rahmen und vor allem weniger repräsentativ tätig werden.

Wird sicher bis auf weiteres
Thema bleiben, da sich die großen Leitmedien wie SPIEGEL und BILD auf den armen Sünder regelrecht eingeschossen haben und ihn schon mit voller Häme groß auf ihren Titelseiten präsentierten.


Hier dann auch der Text,
der frisch von der Meldung in den Nachrichten inspiriert war.
 

Da hat sich Papst Franz
nun doch endlich erweichen lassen, seim Namensvetter und (was das Bischofsamt angeht) auch Amtskollegen aus dem malerischen Lahnstädtchen Limburg eine Audienz zu gewähren, damit dieser sich selbst an höchster Stelle erklären kann in Sachen Prunksucht und Verschwendung.

Wie das wohl abgelaufen ist ? 
Und zwar von dem Moment an, als er eingelassen wird und sich beide von Angesicht zu Angesicht  gegenüberstehen, höchstwahrscheinlich im Beisein einiger weiterer Kuttenträger.

Anzunehmen ist wohl,
daß die ersten Schritte und Worte protokollarisch geregelt sind ebenso wie die Robe oder Festkleidung, in der sie jeweils einander gegenübertreten.

Aber dann dürfte Papst Franz
langsam zur Sache kommen und dem jüngeren Amtsbruder vorhalten, daß er dem Ansehen der Kirche Schaden, wenn nicht großen Schaden zugefügt habe durch seine Anfälligkeit für Luxus und die übertriebene Pose.

Gut möglich, daß er ihn
bei dieser Gelegenheit an die asketische Lebensweise und Haushaltsführung von dessen Vorgänger im Bischofsamt erinnert, der während seiner Amtszeit jedem Prunk abhold war und eine karge Mönchszelle im Priesterseminar der bischöflichen Residenz vorzog.

Und falls sich jemand aufregen sollte,
weil ich immer bloß von Papst Franz rede und nicht wie alle Welt Franziskus sage, verweise ich nur darauf, daß der bewußt gewählte Namenspatron weniger als Franziskus dafür umso mehr als Franz von Assisi bekannt ist.

Da kann ma den neuen Papst
also guten Gewissens auch Papst Franz nennen. Ob er ihm auch einen Kaffee oder Espresso angeboten hat, wie‘s heutzutage schon fast jeder Frisör hält ?

Nein, Kaffee gab es wohl nicht,

wie auf eim am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Foto zu sehen ist, das die beiden bei der Audienz, also der vom Limburger Bischof Franz-Peter gewünschten Aussprache, zeigt.




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 I/  178.  \I



Es macht Pläsier,
wenn man‘s ist; 
doch Verdruß, 
wenn man‘s gewesen.

Wilhelm Busch


... Musikspur: J. S. Bach - Ave Maria / Das Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach ...

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Textverließ



Aus der Serie 'samasuras staubernte'




Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 23. 10. 2013 -


Wo ich mal wieder
meine Texthalde inspiziert habe oder besser ins Textverließ, äh -archiv hinabgestiegen bin … Wow, was da doch so alles lauert ! 


War ganz angetan,
zum Teil recht starker Tobak, wenn‘s zB. um den Schmufak geht oder von Scheikanas handelt und was so an diesen immer deutlicher zu Tage tretenden Phänomenen mehr ist.

Aber auch schöne Miniaturen
wie etwa zu Napolchen und die Dialektik der Revolution oder eine Bezugnahme zu Tinmar Therlu und diese komischen deutschen Schicksalszahlen, die imgrunde schon mit dem ersten Konrad einsetzen, der ja auch aus meiner Heimat stammt.

Und von dem kurz vor Villmar
ein schönes, romantisches Denkmal oberhalb der Lahn steht. Von dem noch zu berichten wäre, daß er sinnigerweise im Jahr 911 (!) zum ersten (rein)deutschen König gekrönt wurde; den Tag aber, an dem das war, verrat ich dann mal bei Gelegenheit.

Es ist eigentlich Quatsch,
ständig nur zu aktuellen Themen und Geschehnissen zu schreiben … Bin ich etwa ne Zeitung ?!

Nein, da halt ich es lieber
mit Johann Beer, dem leichtfüßigen und urkomischen Barockautor, der die Sache mit dem Schreiben, also diesem Textestricken, einmal so unnachahmlich auf den Punkt gebracht hat; wie ma oben lesen kann.

(Den Spruch gibt's übrigens
als Schild zu kaufen - wer da Sinn für so was hat.)

Aber bei so manchen Ereignissen
juckt‘s mich dann auch als zwischen den Ohren, daß ich dem auf allen Kanälen servierten Menü doch gern noch etwas Senfsoße beigeben möchte.

Gerade wo sich jetzt
in meiner alten Heimat die Posse um einen der Protzsucht bezichtigten Bischof abspielen tut.

Und der ja nun
gut eine Woche im Vatikan schmoren mußte, (wohl um den erwünschten Grad der Zerknirschtheit zu erreichen - jaja, Papst Franz entstammt ja einem strengen Orden), so daß der Bischof Franz-Peter die Zeit nicht nutzen konnte, um sich auch ein wenig im schönen Rom umzutun - welch eine Verschwendung, wo er schon mal da war.

Aber am Montag
hatte Papst Franz dann endlich Zeit, bzw. sich dieselbe genommen, um ihn zu empfangen oder besser nicht weiter vor verschlossenen Türen warten zu lassen.

Ja, und angeregt durch 
die Meldung versuchte ich mir grob vorzustellen, wie denn so eine Audienz unter diesen Umständen mit solch brisanter Thematik wohl ablaufen mag. Setz ich dann morgen rein; muß noch etwas geglättet werden.



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~!^  177.  ^!~


Leben ist spannend, 
wenn es nicht grad langweilig ist.





... Musikspur: Astrud Gilberto - The Puppy Song ...

Freitag, 18. Oktober 2013

Die Sprache ist die Zeige ...










Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 17. 10. 2013 -



Die Sprache
ist bekanntlich vieles - für die einen mehr ein Exerzierfeld, für andere aber ein großes Spiel- und Experimentierfeld.

Erstere verweisen gern
auf feste Regeln und Konvention - und das mit eim gewichtigen Grund, damit die Sprache eine solche wichtige Funktion wie Verständlichkeit nicht einbüßt.

Während die anderen im Gegenzug
Abweichung und Variation als einen besonderen Wert erachten, welche beide die Lebendigkeit der Sprache mit ihren schier unbegrenzten Sageweisen und witzigen Verknüpfungen erst möglich machen.

Man kann sich nun auf die eine
oder die andere Seite schlagen, aber wenn ma sich ernsthaft auf die Sprache einläßt und die Sprache als das eigentliche Betätigungsfeld ansieht, wird man irgendwann begreifen, daß beide Positionen ihre Berechtigung haben.

Wie auch, daß ma gut daran tut,
für sich selbst flexibel zu bleiben und am besten abwechselnd die jeweils andere Perspektive mal für eine Weile einnimmt.

Eine gewisse Einheitlichkeit in
der Orthografie und im Schriftbild ist gewiß nicht zu verachten.

Man stelle ich einmal vor,
wenn, sagen wir, Arno Schmidt Schule gemacht hätte und ein Großteil der Autoren sich daraufhin eine höchst eigene Orthografie zugelegt hätten ? 

Dann würden sich ihre Bücher
höchstwahrscheinlich  lesen, wie die Beiträge in so manchen Foren, wo sich die Legastheniker gleichviel ob nun mit oder ohne Mihigru tummeln.

Auch nicht gerade
eine schöne Vorstellung. Aber ein gewisses Maß an Abweichung und Variation muß ebenso möglich sein, um den Verlautbarungscharakter, wie er bei offiziellen und formalen Schreiben so oft vorzufinden ist, zu vermeiden.

Im Barock hat ma
dergleichen Formelhaftigkeit so sehr auf die Spitze getrieben, daß der Amtsschimmel nur zu oft laut gewiehert hat. Aber  man sollte sich auch nicht naseweis über lange zurückliegende Zeiten lustig machen, denn wir sind mittlerweile schon wieder nahe dran.

So wurde in Hannover
die Bezeichung Zigeunerschnitzel wegen Zigeuner und so für bedenklich und für diskriminierend erklärt und daher der Verbannung aus dem allgemeinen Sprachgebrauch anbefohlen.

Ob die dort nun arbeitslose
Akademiker einstellen, die dann in jedes Haus geschickt werden, um dort in jedem Lexikon den Zigeuner-Vermerk zu schwärzen ? 

Zugegeben ganz schön übertrieben,
aber ich halte die idiologisch verbohrten Weltbeglücker, die sich seit geraumer Zeit über die offizielle Schiene sich an der Sprache zu schaffen machen, noch zu ganz anderen Scherzen für fähig.

Damit die Sprache nicht verkommt,
sollte jeder, dem etwas an der Sprache liegt, sich aufgefordert fühlen, diesen Machenschaften - so wie er es vermag - entgegen zu wirken.

Und was ist die Sprache noch ?
Ein Kosmos für sich und ein Verweisungssystem von hohen Graden.

Oder wie es ein großer Philosoph,
der immer dem Wald und den Bergen verbunden blieb und gern in seiner hochgelegenen Hütte philosophierte, einmal sagte - die Sprache ist die Zeige. Und die Aufgabe des Philosophen sei es nun, die Sprache als Sprache zur Sprache zu bringen. ….




 
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°+;   176.  ;+°


Wie armselig
diese Zeit ist,
merkt man unmißverständlich,
wenn ma für eine Weile
ihren scheußlichen
Neusprech-Plastikworten lauscht  …




Wie war das noch mal 
bei KonfuziusWenn die Sprache nicht stimmt, so ist  … 

Gibt es auch als Spruchblatt 
im LI-LA Literatur-Laden oder hier in eim älteren Bloggartikel.





... Musikspur: Paco de Lucia - Almonte / Zyryab ...

Freitag, 11. Oktober 2013

Frankfurter Fluchmesse



Einfach mal wirken lassen ...                                                   Bild: ARD




Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 10. 10. 2013 -



Frankfurter Fluchmesse mal wieder.
Komisch, läßt mich doch ziemlich kalt, diese weltgrößte Böcherschau, wie es immer heißt, und damit verbunden der große Trubel mitsamt dem großen Gedränge in den Messehallen unterm Frankfurter Messeturm.

Es reicht mir schon,
wenn am Morgen irgendein Arsch mit Ohren im Radio einem erzählen will, was heuer die Themen und wer die gefragten Autoren sind.

Allein der arrogante Tonfall
reicht aus, um nicht mit dem einer Meinung zu sein; und wenn ich mir dann noch vorstelle, wie der aussieht mit seim Eierkopp usw. dann schwant mir gleich so‘n unangenehmer Gedanke …

Nämlich, daß so einer
wie der die Stelle eines deutschen Literaturpapsts, die ja grad vakant geworden ist, fest im Visier hat, da doch der GRÖKAZ letztens erst in Frankfurt/Main zu Grabe getragen wurde.

Wobei anzumerken wäre,
daß Autoren in nennenswerter Zahl ja nicht anwesend waren, um ihm als dem größten Kritiker das letzte Geleit zu geben. Dafür waren dann aber jede Menge stromlinienförmige Typen vertreten, also alles, was in dieser Szene Rang und Namen hat.

Übrigens just am salbigen Tag,
als auch der große Berthold Beitz in Essen beigesetzt wurde.

Kurioserweise erschienen dann beide
in der Tagesschau auf ein und demselben Hintergrundfoto nebeneinander.

Wow !  Was für ein Kontrast ! 
Ob da nicht der Chefredakteur gepennt hat ? 

Aber, ich schweife mal wieder ab,
es ist ja jetzt Buchmesse: Tja,  was fand ich dies Ereignis früher doch so aufregend, um nicht zu sagen elektrisierend.

Damals habe ich über viele Jahre
keine verpaßt - die Bücher, die Stände, durchenzwisch immer mal bekannte Autoren und überhaupt die Messestimmung, die vielen, ständig wechselnden Gesichter und dann ja auch immer wieder viel mehr als gewöhnlich sehr schick gewandet vollattraktive Frauen, denen mann gern für einen Moment nachschaut.

Da wohnte ich allerdings
auch viel näher dran, nur mittlerweile geht mir diese - damals schon - übermäßig aufgeblähte Bücherschau, einmal derb gesprochen, schlichtweck kalt am Arsch vorbei.

Gründe hierfür gibt‘s massig,
aber da müßte ich ein neues Faß aufmachen.

Ganz sicher ist man
in jungen Jahren viel enthusiastischer und meint an solchen Orten dann gleich ein wenig große Welt zu schnuppern.

Oh ja, weiß noch sehr gut,
wie ich einmal Mitte der 90er Maximilian Schell die Hand schüttelte (war aber wohl bei der Leipziger Buchmesse) und über seine Ausstrahlung insbesondere von dessen leuchtenden Augen sehr angetan war und mit ihm dann für paar Minuten in ein lockeres Gespräch kam.

Spielt wohl eine Rolle,
doch es hat sich auch sehr viel geändert, denn früher war es vor allem eine fröhliche Messe, bei der an verschiedenen Orten immer mal Stimmung ausbrach, weil es an irgendeim Stand grad was zum Anstoßen gab …

Und nicht zu vergessen
der legendäre Guinnes-Stand, glaube bei Ullstein - wegen des Guinness-Buch der Rekorde - den man nach der vielen Rumlaatscherei gern ansteuerte, um ein wenig abzuhängen und sich am Stout zu stärken - in lockerer, geselliger Runde.

Und damals durfte …,
nein, wurde überall gequalmt - ganz ohne Einschränkungen; und das nicht zu knapp, allen voran die Autoren selbst, für die der Glimmstengel quasi wie ein wichtiges Arbeitsutensil neben Stift oder Schreibmaschine einfach unverzichtbar war.
.
Tja, und es kamen auch alle dahin,
Journalisten und andere in speckigen, kurzen Lederjacken, die sonst bei jeder Gelegenheit, wenn das Erzeugnis von Springer war, gleich auf die Barrikaden gingen.

Na, und heute ist dies alles
anders, der ganze Rummel nur noch ein großes geschäftliches Ereignis, jedenfalls viel mehr eine nüchterne Angelegenheit als ehedem und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber die Branche steckt,
wie ma so liest, angesichts der großen Veränderungen in einer tiefen Krise, nicht zuletzt weil das klassische Käuferpublikum immer weniger wird.


 



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“! 175. !”


Ein Literaturfreund
ist ein Mensch,
der eine Lesung 
wichtiger nimmt 
 als eine Liaison.




Oder wie der Muppets-Opa sagte - 

Mit der Literatur bin ich verheiratet, aber meine Geliebte ist die Musik


 

... Musikspur: Enigma - Beyond the Invisible / Le Roi est mort …



Mittwoch, 9. Oktober 2013

Durchenzwisch . . . .


Nee, keine Erdbeere


Ost-Ennerich (VSE)
- Di - 8. 10. 2013 - 





Vom Zwischenschlag
war nicht viel zu vernehmen, gerade mal ein recht schwach kommentierter Beitrag vom Tag auf dem islamfrommen, äh -kritischen Blogg Nr. 1. Und bei Jack Kubi auf die Seite zu gehen, fiel mir nicht ein.

Und so hab ich  mir‘s
dann auch verkniffen, den Metapolikern vor Ort meine Aufwartung zu machen. So wichtig sind sie nun wirklich nicht, jedenfalls nicht so wichtig, wie sie meinen und gerne tun.

Dabei war ich im letzten Jahr
im Logenhaus sogar höchstselbst mit eim halben Stand vertreten; ja, war schon fast wie auf einer richtigen Messe, fand auch die Atmosphäre nicht unspannend, denn es ergaben sich einige Gespräche, die sich ganz gut anließen, daneben paar Verkäufe, Bücher und Schilder mit Sprüchen, insgesamt jedoch eher bescheiden.

Tja, die Leute kucken schon,
aber kaufen ungern auf Verdacht. Kann ma schon ein wenig verstehen.

Aber was mir dann komisch
vorkam - von all den Szenefürsten verschlug es keinen an meinen Stand. Praktisch nicht einer, wenn ma von eim JF-Redakteur absieht.

Dabei hätte ich einen Gast
auch  messemäßig mit eim Becher Rotwein bewirten können. Naja, die Elitisten waren wohl zu beschäftigt.

Und überdies sind‘s wohl
doch mehr komische Vögel, um nicht zu sagen Käuze. Denn als ich den Wessimann mit Aktentasche später draußen zum Auto hin enteilen sah, mußte ich unwillkürlich denken, daß das übermäßige Bücherfressen dem Magen auf Dauer anscheinend nicht gut bekommt.

Denn genau darauf verweist
dessen Gesichtsausdruck. Selbstbewußtsein, geschweige denn Souveränität sieht anders aus..

Immerhin kam ich dann
auch noch mit dem Naturlyriker ins Gespräch, der seine Schüler schon mal mit Fliegenpilzen überrascht und dann deren Mut bzw. Neugierde testet.

Wäre interessant zu wissen,
wer so alles unter den Adepten den Biß verweigert hat und wer dagegen herzhaft reingebissen hat.

Wessimann wohl eher nicht.
Doch der Dichter selbst sah allerdings auch schon etwas angegriffen aus - klar, das Lyriker-Leben ist für gewöhnlich kein Zuckerlecken, mag man auch landesweit bekannt sein.

Und so sind es dann auch mehr
die Stillen und Bescheidenen, die in dieser Nische oder besser Sparte auf Dauer heimisch werden.

Lernte ihn
als angenehmen Gesprächspartner kennen und erfuhr erst beim Reden, wen ich da gerade vor mir hatte.

Seltsam war dann noch
der nervöse Tick, der in gewissen Abständen eine Gesichtshälfte kurzzeitig verzerrte.

Kam damals vor eim Jahr
jedenfalls mit eim positiven Gefühl nach Hause. Ja, wenn ma mich eingeladen hätte, wäre ich sicher gekommen. Aber wenn die Herren keinen Wert darauf legen, dann können sie mir gestohlen bleiben.






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 :':  174. :':


Das Kraftfeld 
ist dann am stärksten 
- und kraftvollsten - 
wenn mehrere Kraftquellen 
synchron 
zusammengeschaltet sind.


Sir Vival




... Musikspur: Frank Bungarten - Passacaglia andante ...















Donnerstag, 3. Oktober 2013

Eine halbe Zäsur







Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 2. 10. 2013 - 



Komische Wahl
- komisches Ergebnis. Keiner kann sich so recht freuen, denn die Lage ist ziemlich verfahren, ja verhärtet, weil eben pattig und die Verlierer überdies noch recht patzig-

Und so muß zunächst gekuckt
werden, was vielleicht geht und unter welchen Bedingungen was geht, ja, sondieren heißt das; und dann kommt irgendwann die Phase, in der einige Kröten geschluckt werden müssen, damit die eine oder andere Konstellation wirklich zustande kommen kann.

Alles andere als erfreuliche Aussichten.
Tja, da wird wohl nichts Gescheites bei rauskommen; egal ob schwarz-rot oder schwarz-grün oder sonst irgendwas. 

Aber immerhin Westie ist weck
und hoffentlich noch paar andere von den penetranten Wichtigtuerinnenundwichtigtuern.

Einige Köpfe sind auch schon ziemlich
am Wackeln, gut möglich dass sie auch rollen - und zwar ins mediale Off.

Wer weiß, vielleicht war dies Ergebnis,
wenn auch keine echte Zäsur dann doch zumindest so etwas wie eine halbe Zäsur.
 
Damit ist die Auflösungstendenz
nun nicht mehr zu leugnen, aber der Gegenimpuls ist ja auch grad erst in Fahrt gekommen - ein halbes Jahr war dann doch etwas zu knapp.

Und so konnte er noch einmal
unter Aufbietung aller Tricks und aller medialen Bataillone dann kurz vorm Tor gestoppt werden.

Und das überaus brachial,
4,9 % als fester Wert über Stunden und das auch noch bei beiden Systemen, sah nicht gerade nach Zählen und einer neu ermittelten Hochrechnung aus.

Doch solche Manöver
werden in Zukunft nicht mehr gelingen, will das Parteien-Kartell nicht noch den letzten Rest an Legitimation und Glaubwürdigkeit verspielen.

Und die Stimmen,
die lange unterdrückt, angefeindet oder totgeschwiegen wurden, werden  nun langsam den Widerhall in der öffentlichen Raum finden, den sie schon lange verdienen, und der ihnen solange verwehrt und verweigert wurde ...

Der Anstoß, den Sarrazin
gegeben hat, beginnt nun langsam in eine feste, gesellschaftswirksame Form überzugehen. 





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[/]  173. 
[\]


Wie es aussieht,
hat Rammstein
in den letzten Jahren
mehr für die deutsche Sprache
weltweit erreicht,
also getan,
als das Goethe-Institut
in den letzten 30 Jahren.





... Musikspur - America is wunderbar / Rammstein ...