Donnerstag, 15. November 2012

Krokodilstränen ...





Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 14. 11. 2012 -


Wenn die taz nicht so
links-alternativ-usw. wäre und folglich der Abstand zur Zielperson größer, dann hätte es am Wochenende oder am Montag womöglich eine Überschrift auf Seite 1 gegeben, die ‚klatsch‘ gemacht hätte, nämlich etwa so - Schallende Ohrfeíge für Backpfeifengesicht.

Hernach sind ja dann auch
eine Menge Krokodilstränen geflossen, wenn ma dem Rauschen im Blätterwald Glauben schenkt. Aber habe auch nicht verfolgt, wie Lagwiv Dorst auf diese Meldung reagiert hat; denn ihmchen wäre schon ein entsprechendes verbales Nachkarten zuzutrauen.

Tja, wer aus allen Wolken
fällt, landet bekanntlich eher unsanft. Auf der anderen Seite gilt ebenso, nur wer ziemlich abgehoben ist, verfügt auch über die entsprechende Fallhöhe. Ob dann ein eilends geknüpftes Auffangnetz den Sturz tatsächlich abfangen kann oder dasselbe durch das Gewicht bzw. die Wucht des Falls durchschlagen wird, ist derzeit die große Frage.

Wir werden es sicher erfahren.
Ein Zeichen von Dekadenz ist es jedenfalls, wenn Karrieren (zu) früh beginnen bzw. angestrebt werden und dann genauso früh wieder enden. Was für einen kritischen Betrachter zumeist als Genugtuung wahrgenommen wird.

Es reicht eben nicht
nach vorne zu kommen; man muß dann auch die Spitze behaupten; und wer bis zur Lok vorgedrungen ist, muß sie auch fahren können. Das betrifft inzwischen nicht einige wenige sondern teilweise schon ganze Führungskader.

Wer fast 15 % Wählerstimmen
einfährt, aber in kürzester Zeit davon 75 - 80 % wieder einbüßt, muß gehörig etwas falsch gemacht haben oder ist nicht so der Typ für die angestrebte Rolle. Aber höchstwahrscheinlich trifft beides zu.

Der Micke-Korl hingegen,
der lange Zeit an Krötenköpfchens Seite eine knuddelige Witzfigur abgegeben hat, war da schon ein wenig klüger, auch wenn er nicht danach aussah, und hat sich beizeiten Richtung Brüsseler Pralinen abgesetzt oder besser verdrückt.

Die schmecken ja auch so,
da muß man sich nicht erst vor laufender Kamera einen abbrechen. Gut möglich daß er dies eingesehen hat, nachdem er lange genug sein eigenes Erscheinungsbild in den Medien verfolgt hat. Und außerdem zahlen die auch in Brüssel wesentlich besser und das um ein Drittel oder sogar mehr ..

--------------ж--------------

;- 154. -;

Wir entnahmen dem Feuer 
eine Glutprobe 

aus:  Eo Scheinder - Vulkanische Farben


…Musikspur: Orient blue - Passion, Grace and Fire / John McLaughlin, Al Di Meola, Paco de Lucia…

Freitag, 9. November 2012

... deutscher Schicksalstag ...

Ost-Ennerich (VSE)
- Do - 8. 11. 2012 -


Habe letztens ja die Einladung
zur Buchvorstellung von GERMANISCH-DEPRESSIV rausgeschickt; und weil der Text so gut zum 9. November paßt, auch noch mal hier für tout le monde. Aber doch mehr als Text, denn leider ist die Veranstaltung schon ausgebucht. Aber wer sich für das Buch interessiert findet weiter unten noch einen Infozettel.


Der November ist vor allem eines -
gewöhnungsbedürftig; daneben aber auch ein ungemein schicksalsträchtiger Monat, wie wir Deutschen wissen. Spät im Jahr mündet ein anhaltender Protest urplötzlich in eine heiße Phase ein und bringt ein auf Jahrzehnte festgefügtes System innerhalb kurzer Zeit ins Wanken.

Und als dann die Mauer fällt,
also für jedermann durchlässig wird, können viele diesen Moment vor Glück und Rührung zunächst gar nicht fassen; und WAAAAHNSINN wird folglich der häufigste Ausruf jener Tage, weil man für diese umfassende Wende über Nacht einfach keine vernünftigen Worte findet.

Soviel erst mal zum November,
nun zum eigentlichen Anlaß. Mit Lesungen habe ich mich die letzten Monate doch ziemlich zurückgehalten, wie Sie sicher bemerkt haben. Aber nicht weil mir die intressanten Themen ausgegangen wären, sondern weil ich eînfach mehr mit anderen Projekten befaßt war; schließlich sollte auch mal wieder ein neues Buch von mir erscheinen .

Das liegt nun endlich vor -
was für einen Autor ja immer ein erhebender Moment ist - und wird demnächst im LI-LA Literatur-Laden sozusagen offiziell vorgestellt. Daß der Termin gerade auf den  9. November fällt, nun ja, ist schon mehr dem Zufall geschuldet,.und dennoch nicht gerade unpassend, sintemal* das Buch den Titel Germanisch-depressiv trägt und von da her gut mit diesem deutschen Schicksalstag und dessen zutiefst gegensätzlichen Momenten korrespondiert:

Es finden sich darin
Gedanken zur (Jetzt-)Zeit wie auch zur Geschichte, zu strittigen Themen, drängenden Fragen und was der Zeitgeist sonst noch alles an Widersprüchen und Tunnelblicken kumuliert hat.

Oder wie es im Klappentext heißt - 
Miniaturen und Momentaufnahmen zu wichtigen Themen und Fragen der Zeit  Jeweils garniert mit eim witzigen bis bissigen Spruch aus der Sammlung des Berliner Freestyle-Philosophen.

Wie zB. diesen da:

Der Schatten des Ruhms
Wenn Madonna heute vom Pferd fällt, 
weiß es morgen die halbe Welt. 
 

 Freue mich also, 
am Freitag, den 9. Nov. im LI-LA Literatur-Laden  um  ….
mein neues Buch GERMANISCH-DEPRESSIV
im Rahmen einer Lesung vorzustellen …

Eo Scheinder - GERMANISCH-DEPRESSIV

... Musikspur: Shakira - How do you do / Oral Fixation 2 ...

Dienstag, 6. November 2012

Die Stufung der Welt



Ost-Ennerich (VSE)
 - 5. 11. 2012 - Mo -

Daß diese Zeit
ebenso wie diese Gesellschaft als fortgeschritten, aber nicht als fortschrittlich zu betrachten ist, wie sie es gerne hätte, zeigt sich daran, daß immer mehr Selbstverständlichkeiten insbesondere aus dem Umfeld des gesunden Menschenverstands vorsätzlich und mutwillig in Zweifel gezogen werden.

Vor lauter Randgruppengymnastik
und Antidiskriminierungsrhetorik hat sich der Blick auf die Wirklichkeit längst eingetrübt. So jedenfalls erscheint heute die Realität gespiegelt in den Medien, daß man sich die NACHRICHTEN im Fernsehn oder im Radio gar nicht mehr antun mag …

Dazu nun noch ein Text
von der Halde - und der ist von Sepp Tember.


Die Stufung der Welt
ist eigentlich offensichtlich, wenn nicht gar offenkundig. Ganz egal ob man mit chemischen, biologischen, kosmologischen oder auch gesellschaftlichem Blick Welt, Leben oder Mensch zu ergründen und verstehen sucht.

Es gibt nun einmal oben und unten
und noch so einige Stufen dazwischen, wie auch eine Struktur, die die unterschiedlichen Elemente mit einander verknüpft und damit bindet. Da mögen die Sozialisten noch so sehr von der klassenlosen Gesellschaft träumen und noch so viele Konzepte ersinnen und Bücher schreiben für den Weg dahin, die Stufung aber aufzuheben, dürfte ihnen nicht gelingen, es sei denn um den Preis der totalen Zerrüttung, also der Anarchie.

Doch dann gilt schon bald
das Recht des Stärkeren, also der Gewaltätigen, der Skrupellosen und Verschlagenen, bis sich auf dieser Grundlage dann eine neue Hierarchie und Stufung herausbildet.

Stufung ist und bleibt also immer;
gehört sozusagen zu den Geschäftsbedingungen des Lebens bzw. des Seins in der materiellen Welt. Und weil das so ist, scheint es allemal vernünftiger die Stufung von allem und nicht zuletzt der Gesellschaft als gegeben hinzunehmen und daher seine Tatkraft und sein Streben und Denken besser dafür zu verwenden innerhalb der Stufung selbst durch Leistung, Originalität und Können aufzusteigen als wie ein uneinsichtiges Kind dagegen anzurennen.

Denn dies ist eitles Narrentreiben
und findet im Motto der Mainzer Narren - Allen wohl und niemand weh - auf den ersten Blick eine gute Umschreibung. Doch in der Praxis bleibt das von Anfang an ein Nullsummenspiel, denn was sie den einen wohl tun, müssen sie dafür den anderen, die dann in der Regel die Leistungsträger und die eigenen Leute sind, weh tun. 



--------------ж--------------



#'#' 153. '#'#



Egal ob bei Literatur, 
Musik oder Kunst -
  aber mit der größten Scheiße 
 gewinnt man heut 
die tollsten Preise




Und für Freitag, den 9. 11., 
hab ich ja noch eine Buchvorstellung im LI-LA Literatur-Laden anzukündigen. Gebe mir da die Ehre, aus meim neu erschienenen Buch  

Germanisch-depressiv,

den Gedanken und Sprüchen des Freestyle-Philosophen, einige Stücke zu lesen. Ausführlichere Beschreibung folgt demnächst.




www.eoscheinder.de



... Enigma - Beyond tue Invisible / Le roi est mort, vive le Roi ...

Donnerstag, 1. November 2012

Sommerschlaf beendet ...






Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 31. 10. 2012 -

Huch, in den letzten Wochen
und Monaten haben sich soviele Texte und Sprüche angestaut, daß es langsam an der Zeit wäre, doch einige davon in den globalen Info-Orkus zu schaufeln. Könnte also ruhig mal wieder ein paar Rauchzeichen abgeben und endlich wieder hier in den Neue-Spryche-Blogg gefälligst was reinstellen ... Hab schließlich lang genug Sommerschlaf gehalten …

Bin ja nicht faul gewesen;
das nicht gerade, wie schon angedeutet, nur war mir eben nicht danach. Wer kennt denn nicht solche Phasen; und außerdem kotzt mich das Inet zeitweise einfach nur an. Und ob die Texte bloß in der Schublade liegen, auf der Festplatte abgelegt sind oder im Netz versauern, kommt meiner Erfahrung nach irgendwie dh. ziemlich auf‘s gleiche raus.

Hihi, ist das nicht komisch -
es macht kaum einen Unterschied, ob ma was in seinen Blogg stellt oder es eben ganz bleiben läßt. Soviel weniger an Besuchern, die wegen Bildchen oder Sprüchen oder Titeln oder Tägs herfinden, sind es dann auch nicht. Aber da sieht man mal wieder - das Inet hat seine eigenen Gesetze.

Ob die Leute einen großen Bogen
machen, gleich das Weite suchen oder in Scharen im Blogg landen, läßt sich kaum vorhersehen. Ist letztendlich wohl mehr vom Zufall abhängig wie auch von der Nachrichtenlage oder der Jahreszeit und was an Themen und Begriffen gerade so im Schwange ist.

Einmal als ich das Riesen-Thema
auszugsweise im Apho-Blogg behandelte und mit einer witzigen Frage der Marke ‚Was machen Riesen heute ?‘, aufmachte, hatte ich urplötzlich, aber erst ein paar Wochen später zu meim großen Erstaunen für einige wenige Tage hunderte von Klix, was für so einen kleinen Blogg doch schon recht viel ist.

Kam dann auch bald drauf -
woher und wieso und warum  dieser Zuspruch. Nun, es waren Basketballer, die sich an dem kleinen Joke erfreuten und gleich ihren Kumpels bescheid sagen mußten.


Wer weiß schon,
wohin die Gedanken tatsächlich fliegen und wie sie aufgenommen werden. Ob intressiert, gelangweilt, genervt oder gar nicht, weil gleich weckgedrückt. Aber damit hält ma sich besser nicht auf, das ist und  bleibt Spekulazion und von da her weitgehend unergiebig.


Alles doch mehr Zufallsbekanntschaften,
die man im Inet so macht, ohne daß da viel nachklingt oder gar nachwirkt, mehr wie im Vorübergehen auf belebter Straße oder wie in U-Bahn oder Bus, wo man mit mehr oder weniger Interesse die anderen wahrnimmt oder halt bloß registriert. Seltener wie im Café, wo ma mit den Leuten vom Nachbartisch auch schon mal ins Gespräch kommt.

Aber geht wohl nicht anders,
bei der Hektik und dem Tempo, das da wie dort heute so vorherrscht; denn damit würde letztlich der Zufall doch gar arg strapaziert, und zwar so sehr, daß er gar nichts mehr groß bedeutet. Und so hat mich der inflazionäre Gebrauch des wohltönenden Wortes ‚Freunde‘ bei Fratzenbuch seit je her abgestoßen.

Der Sommerschlaf nun also beendet
und gleich im lieblichen Herbst gelandet, der in bunten Farben daherkommt und in schönen Stiefeln einherschreitet. Und die letzten Tage mit der warmen Oktobersonne waren traumhaft, Bilderbuch-Wetter eben.

Aber das ist ja auch schon
wieder einige Tage her, als die Temperaturen deutlich im zweistelligen Bereich lagen und bei anhaltender Oktobersonne sogar die 20°-Marke überschritten.

Woraus sich ablesen läßt,
daß der Herbst so richtig doch keine echte Jahreszeit ist, sondern mehr als ein ziemlicher Wechselbalg, also eine anhaltende Phase des Übergangs anzusehen ist und in alten Zeiten hierzulande gar nicht als solche geführt wurde, da man das Jahr nur in drei große Abschnitte einteilte.

Was gar nicht so unsinnig ist,
wie es auf den ersten Blick valleicht erscheinen mag. Denn genauer betrachtet ist der Herbst sehr kontrastreich zusammengesetzt - er zerfällt regelrecht in zwei höchst unterschiedliche Hälften, von denen die eine als Nachsommer und die andere als Vorwinter gefaßt werden könnte. Jedenfalls fühlt es sich genau so an.


--------------ж--------------

¦¦ 152¦¦





Frage an Hundertjährigen:   
Was ist Ihr Geheimrezept, 
um so alt zu werden ?
 
Antwort: 

Ordentlich Winterschlaf halten 
und den Sommer verdösen.


Musikspur: Rammstein - Sehnsucht ...