Ost-Ennerich (VSE)
Sa. 10. 10. 09
Sa. 10. 10. 09
Klartext scheint nun langsam angesagt. Na hoffentlich, möchte man ausrufen, es ist längst höchste Eisenbahn. Die Verkleisterung, die fast an allen offiziellen und breitenwirksamen Stellen Einzug gehalten hat, ist nicht länger mehr zu ertragen. Das ist nur eine zeittypische, kollektive Form, sich in die eigene Tasche zu lügen. Im Namen der Polkor versteht sich, jener ominösen Maßgabe also, die festlegen will, in welchen Worten und Begriffen politisch korrekt über die tatsächlichen Probleme hier und heute gesprochen werden darf; und ob beunruhigende Tendenzen und besorgniserregende Perspektiven überhaupt zum Gegenstand einer kontroversen öffentlichen Debatte gemacht werden dürfen, weil solcherart Reden das Volk zu sehr aufheizen könnte und damit den sozialen Frieden gefährden würde. Was für eine Rabulistik. Was hier den sozialen Frieden gefährdet, hat so gar nichts mit dem Volk zu tun; die ständigen Provokationen gehen von anderer Seite aus, aber diese darf eben nicht frank und frei kritisiert werden, zumindest nicht öffentlich, denn sie gilt als sakrosankt und auch als leicht reizbar, also Vorsicht. Dabei sind die drastischen Worte, die den Menschen im privaten Kreis spontan schon mal aus dem Munde quellen, eine durchaus nachvollziehbare Reaktion auf die Zustände im Land, die sie längst nicht mehr lustig finden, auf die Unfähigkeit der Politiker, die die Probleme haben wuchern lassen und zudem übermäßig gedüngt haben, und auf die systematische Verschleierung dieser eminenten Fehlentwicklungen, wie sie von den Medien im Namen von Multikulti, Integration und Globalisierung so bereitwillig und infam aus sogenannter staatspolitischer Verantwortung betrieben wird. Physikalisch gesehen also ziemlich viel Druck im Kessel; so stellt sich die Situation dem nüchternen gleichwohl besorgten Betrachter dar. Wenn nicht bald ein Hauptventil geöffnet und tüchtig Dampf abgelassen wird, könnte die ganze Maschine in absehbarer Zeit mit eim unüberhörbaren Knall in die Luft fliegen. Dann aber Prost Mahlzeit, dann wird’s tribal und es dürfte richtig zur Sache gehen. Und es wird für einige mehr zu Bruch gehen, als nur ihre Brille und ihr linksalternatives Weltbild. Ähnliche Gedanken müssen vor gut einer Woche eim der ehemals leitenden Ingenieure auf diesem Staatsschiff durch den Kopf gegangen sein, als dieser sich entschloß, mit seiner fundierten, hart hingehauenen Meinung, die auf belegbaren Zahlen, beängstigenden Fakten und besonderem Einblick in die prekären Verhältnisse beruht, nicht länger hinter dem Berg zu halten. Da kann einer es nicht mehr mit seim Gewissen vereinbaren, daß die Leute über den Ernst der Lage in Unwissenheit belassen oder besser belogen werden, und sieht sich in der Pflicht, seinen Teil dagegen zu tun und in herben Worten der ungeschminkten Wahrheit ein Gesicht zu geben, ohne auf die Folgen für Karriere und Privatleben zu achten; die kläffende Meute auf den Fersen inkauf nehmend. Wenn es ernst wird, werden zum Glück doch einige besonnene und gradlinige Offiziere aus Verantwortung und Liebe zu ihrem Schiff wach. Bravo, Herr Sarrazin ! Ihre Haltung und Ihre unmißverständliche Art, die Probleme klipp und klar beim Namen zu nennen, anstatt sie wie fast alle anderen weiter trotzig zu beschweigen und zu verleugnen, imponieren mir. Sie sind einer der letzten Preußen. Und auf diesen Geist sollten sich alle besinnen, die lauteren Sinnes sind. Dann könnte das Unheil noch in letzter Minute abgewendet werden.
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KLARTEXT
Nichts ist heute wichtiger als
KLARTEXT
Nichts ist heute wichtiger als
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Wer noch nicht genug hat…
hier noch ein Verweis: Wie die Probe aufs Exempel
…Musikspur: Patti Smith - Elegie / Horses…
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