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Mittwoch, 2. Februar 2011

Auspizien für 2011

Ost-Ennerich (VSE)
1. 2. 2011 - Di

Wie ist’s denn überhaupt so
mit den Auspizien für 2011 ? Könnte gut sein, daß in diesem Jahr einiges passieren wird, jedenfalls mehr noch als im vorigen Jahr 2010.

Und es dürfte auch
sehr aufschlußreich werden, denn die ein und andere Maske wird fallen oder vom Gesicht gezogen werden und so manche Nase dürfte dann in der Versenkung verschwinden oder abtauchen, was praktisch dasselbe ist.

Das ist zum einen
der angestoßenen Dynamik geschuldet, dem entfachten Begehren nach Wahrheit und dem Wunsch nach eim Ende der unerträglichen Lügerei und Verkleisterung; und zum anderen valleicht mit dem Heranrücken des magischen Datums 2012 zu erklären, das passenderweise auch so ziemlich mit dem nächsten Sonnenfleckenmaximum zusammenfällt. Das vorletzte war übrigens im Herbst 89.

In solchen Zeiten sind viele Menschen
besonders unruhig und einige von ihnen werden - und das ist entscheidend - dann auch besonders mutig.

Überall in der Welt wachsen
trotz Globalisierung und der ganzen Eine-Welt-Rhetorik unablässig die Gegensätze. Und dies gilt uneingeschränkt auch für dieses Land hier; Polarisierung und Zuordnung bzw. Zugehörigkeit werden für die nächste Zeit die Kräfte sein, die Konjunktur haben.

Najanu, Huntington läßt grüßen.
Da prallt etwas aufeinander, was mehr als nur eine Beule oder Platzwunde auf der Stirn hinterläßt.

Die einen, die sich das Wort
angemaßt haben und über das Denken der anderen bestimmen wollen, werden mitsamt ihren Schützlingen apodiktisch für ein unverändertes, (unwortig) alternativloses Immer-weiter-so trommeln, während die anderen, die sich formierende Gegenseite, der man bis fast in den Herbst 2010 beliebig über den Mund fahren konnte, sich endlich ihrer eigentlichen Stärke gewahr wird und mit So kann es nicht mehr weitergehen entschieden Protest anmeldet.

Damit ist ein Streit angezeigt,
der nicht harmonisch beigelegt werden kann und der daher ausgefochten werden muß. Und da diese komische Epoche schon ziemlich lange am Waabern ist und langsam von den inneren Widersprüchen erdrückt wird, scheint es nicht so unwahrscheinlich, daß sie nun in den nächsten Jahren definitiv an ihr Ende gelangt.

Außerdem finden grundlegende Veränderungen
für gewöhnlich, also dann, wenn die Zeit sich nicht beschleunigt und in Turbulenzen gerät, im Generationenschritt, dh. so etwa alle 20 Jahre, statt, wie ein Rückblick auf die letzten 60 Jahre nahe legt.

So gesehen scheint
die Zeit jetzt reif, wenn nicht überreif.




Dies ein Text,
der schon vor fast zwei Wochen geschrieben wurde und daher die aktuellen Entwicklungen in Ägypten und Tunesien nicht mit einbezieht. Der aufloderte Aufstand in der arabischen Welt mutet derweil an wie ein Flächenbrand, dessen Folgen kaum abzusehen sind.

Auf jeden Fall ein Ereignis der ersten Kategorie,
das für diesen Zeitpunkt (Jahreswende), wenn ich mich recht entsinne, keiner der Auguren, auch Scholl-Latour nicht, auf der Rechnung hatte.

Und tagesaktuell zu schreiben,
ist auch nicht mein Ding; denn was soll der Aufwand ? Da müßte schon was rüberwachsen, das ist klar; und außerdem veraltet alles tagesaktuelle auch ganz schnell, und zwar von heute auf morgen. Denn nichts ist bekanntlich älter als die Zeitung von gestern…


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/° 98. °\

Der Ozean grüßt mich nicht -

es sei denn mit Meeresrauschen.




Übrigens, hat’s im Raucher-Club mal wieder etwas neues. Wenn ich Sie also in meine virtuelle Qualmbude einladen darf … Und man kann dort JRR Tolkien unter Dampf sehen.

... Musikspur: Händel - Sinfonia 2 / Giulio Cesare ...

Mittwoch, 10. März 2010

Woran erkennt ma eigentlich...

Ost-Ennerich (VSE)
9. 3. 2010 - Di


Woran erkennt man eigentlich, daß sich eine Zeit, oder besser eine Epoche, eine Ära, sich im Niedergang befindet ? Ach, das ist, glaubich, ein müßiges Unterfangen, soviele Parameter sind’s, die nach unten weisen, soviele Mißstände, an denen man tagtäglich vorüberkommt, ganz zu schweigen von ständig zunehmender Gewalt und Ghettoisierung ganzer Stadtviertel; und nicht nur die häßlichen Grafittis an Häuserfassaden und ebenso auf rollendem Material sind da ein deutliches, ein sprechendes Zeichen an der Wand. Diese Aufzählung kann man sich als Zeitgenosse eigentlich sparen, jeder weiß es - instinktiv, jeder spürt es - im stillen, aber fast alle nehmen sie es weiter hin, bleiben untätig, als wären sie paralysiert. Indizien, Belege, Trends gibt es wahrlich zuhauf und die Entwicklung, bei dem mit Verbissenheit verfolgten Kurs läßt folglich nichts Gutes hoffen. Und warum ist das so ? Weil das nun einmal der Lauf der Dinge ist, denn alles das, was lebt, ist wert, daß es zugrundegeht ?! Aber selbst wenn, sollte man dann die Hände fatalistisch in den Schoß legen, alles und damit jede Zumutung hinfort immer bloß schlucken, mit ohnmächtigem Groll hinnehmen und fortan nur noch griesgrämig dreinschauen, oder wäre es nicht besser sich noch einmal gegen das Schicksal aufzubäumen (wenn es denn überhaupt ein Schicksal ist und nicht ein äußerst perfider Plan) und zunächst für sich ganz allein sein entschiedenes NEIN zu artikulieren, vorerst im stillen, und zu erkennen, daß Einsatz und Kraft und auch Mut vonnöten sind, um gegen den Niedergang anzukämpfen. Und was ist nun der eigentliche Grund für den Niedergang ? Ich denke, das liegt auf der Hand. Es liegt eindeutig an der Führung, an denen also, die die Schaltstellen besetzt haben (und unter sich aufgeteilt) und die den Kahn bzw. Karren steuern. Wenn ein Auto, eine Firma oder ein Tanker vom Weg oder vom Kurs abkommen und einer schweren Havarie entgegentaumeln, liegt dies in den meisten Fällen eben am Fahrzeugführer, an den Chefs oder am Kapitän. Wer nicht steuern kann und mit dem Fahrzeug nicht richtig umzugehen weiß, wird schwerlich einen sicheren Hafen bzw. sicher einen Hafen erreichen. Und genau daran erkennt man, unmißverständlich den Niedergang; den Leuten zunächst schmackhaft gemacht durch süße Dekadenz. Statt einer Elite haben wir vielerorts das schiere Gegenteil; denn es sind vielerorts die falschen Leute nach oben vorgestoßen an die Schalthebel und Steuerräder und denen ermangelt es vor allem an Kompetenz und Weitsicht, zumeist Großschnauzen und Flachpfeifen, die sich das Terrain, also die modernen Pfründe einvernehmlich unter sich aufteilen. Das ist zumeist auch ihr Hauptbegehr und ihr höchstes Bestreben. Und das Wohle des Ganzen, das nun ihrer Obhut anvertraut ist, verlieren sie aus Eitelkeit und geistiger Beschränktheit nur allzu leicht aus den Augen. Der Niedergang ist nicht dem Schicksal geschuldet, sondern allein dem Führungspersonal, das einen falschen, ja einen fatalen Kurs steuert und immer weiter und immer schneller auf abschüssiger Strecke zu Tal rast.


Gestern am 8. war ja jener ominöse Weltfrauenbeauftragten-Tag, der aber offiziell, weil’s eben deutlich kürzer ist normalerweise unter Weltfrauentag firmiert. Aber ehrlich gesagt, geht es an diesem Tag weniger um die Frauen als vielmehr um die Frauenbeauftragten. Denn just an diesem Tage werden, wie ich beruflich bedingt schon erlebt habe, bevorzugt die Frauenkongresse abgehalten, weil ja gerade Weltfrauentag ist, was auf diesen Kongressen dann aber dazu führt, daß sich dort dann fast ausschließlich nur die Frauenbeauftragten von allen möglichen staatlichen und halbstaatlichen Institutionen und aus der Politik, die natürlich Frauen sind, zumindest dem Geschlecht nach, treffen und versammeln und groß palavern von Diskriminierung und noch zu erreichenden Zielen. Was dort für Frauen zusammen kommen ... Ich darf gar nicht dran denken, ich erspar mir lieber den Kommentar, nun, die Emanzipikierten stellen jedenfalls mit großem Abstand die Mehrheit

Da mir diese Weltdingsbumstage wie Welt- (Frauen, Kinder, Nichtraucher usw)-Tage als neue Gedenk- und Feiertage der zivilisiertern Zivilgesellschaft nicht bloß albern anmuten, sondern mich auch ein wenig ärgerlich stimmen, weil ordentlich vom Steuerzahler gepuscht sich die feministischen Netzwerke in ihrer ganzen Drögheit wichtigtuerisch präsentieren können, und zuden eine andere, vergleichbare Mode, jene aufgeblasene Iwent-Hascherei mit diesen sogenannten Tagen der offenen Tür, der offenen Mosche, des offenenen Denkmals usw. grassiert, schlägt mein Spruch heute schön eklig in ebendiese Richtung aus.

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ℓ 47. ℓ


Am Tag der offenen Wunde
werden für 24 Stunden
alle Verbände entfernt.


Und wer bis hierhin drangeblieben ist, findet valleicht das hier auch noch lesenswert. Und der Spruch von damals ist ebenso nicht ganz unpassend.


…Musikspur: Puccini - Tosca / E lucevan le stelle…