Dienstag, 14. Juli 2009

-- Geht's noch ?!






Ost-Ennerich (VSE)
13. 7. 09 Mo

Heute am Morgen (nein, schon gestern war's) in einer pseudo-ernsten Radio-Sendung (im DLF) einen richtigen Knaller oder besser noch: Klopper gehört und zwar fiel völlig ernst gemeint der Ausdruck Studenten-und-Studentinnen-Bewegung. Aha, damit war wohl die 68er Revolte gemeint. Politisch-korrekter geht’s wohl nicht mehr ?! Da möchte man nur zu gerne jene süffisante, schon ein wenig sprichwörtlich gewordene Frage stellen: Geht’s noch ?! Wie sie doch alle so bereitwillig und beflissen Wegegeld geben, um ja nicht anzuecken und es mit irgendeiner kratzbürstigen Lobby zu tun zu bekommen. Dafür nimmt man die langweiligen Wiederholungen und auch manch andere sprachliche Fettnäpfchen in Kauf wie Hans-Jochen Vogel in eim Interview (DLF) zur miserablen Lage seiner Partei, der darin allen Mitgliedern und Mitgliederinnen (Wortlaut) Mut zusprechen wollte. Die Mitgliederinnen wollte er sicherheitshalber nicht vergessen. Aber wenn man schon die Mitglieder gschlechtergrecht, äh geschlechtergerecht ansprechen will, sollte man besser an dem Mit ansetzen und es der sprachlichen Logik gemäß durch eine Ohne ersetzen. Es lebe die sprachliche Verrenkung. So weiß der aufgeweckte Zeitgenosse immer gleich, mit wem er es gerade zu tun hat. Die Verhunzung der Sprache ist natürlich ärgerlich und nicht bloß in Interviews anzutreffen, vielmehr auf Schritt und Tritt wird man davon traktiert, ob nun als albernes Werbedenglisch, in Gestalt der Schlechtschreibreform oder eben als fortschreitende Verrohung im Wort- und Sprachgebrauch, die von den diversen Subkulturen ausgeht. Eine unschöne wie auch ungute Entwicklung, keine Frage, aber in der Sprache geschieht nur entsprechendes wie überall sonst, zum einen mit einer gewissen Verzögerung, zum anderen aber als Takt- und Stichwortgeber. Das dürfte der Grund sein, warum zu allen Zeiten um Sprache so sehr gerungen wurde. Denn wie man die Dinge (Sachverhalte, Menschen, Empfindungen usw.) benennt und benamt, sagt über kurz oder lang viel über das (gängige und akzeptierte) Denken und den Denkenden aus. Und gibt zudem die Richtung vor, in die sich das Denken bewegen soll. Am wenigsten bange ist mir aber wegen der oben ins Gespräch gebrachten Verunzierung durch ätzende Verdopplung, wie vor ein paar Wochen der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe, der übrigens früher mal Zivi, also ein Wehrdienstverweigerer war, es schaffte innerhalb von zwei Minuten in eim Interview (Anlaß Afghanistan im DLF) sechsmal (mindestens !) die Neusprech-Bezeichnung Soldatinnen und Soldaten unterzubringen. Solche Rattenschwänze liebt die Sprache nicht; und erst recht nicht lieben sie die Sprecher, die lieber schnell auf den Punkt kommen wollen und daher Unsinniges und Unnötiges nach Möglichkeit wecklassen oder abschleifen. Die Emanzenformeln und -floskeln werden, das kann als sicher betrachtet werden, keine Zukunft haben, sintemal diese Lebensform selbst nicht sonderlich zukunftstauglich scheint. Über solcherart sprachliche Entstellungen, wie sie heute von Regierungsstellen verordnet werden, wird man sich, wie manche es heute schon tun, dereinst auf eine ähnliche Art lustig machen, wie jetzt die Leute über den umständlichen barocken Kanzleistil.

In diesem Zusammenhang noch eine schöne Provothese, die ich schon längst mal als Wort zum Mondtag hier reinsetzen wollte. Sie stammt übrigens von Ernst Nicht und ist leider über weite Strecken zutreffend, was das westliche Abendland betrifft. Im Sommer wie jetzt an heißen Tagen glücklicherweise etwas weniger.


# 19. #

Das ganze Elend begann damit,
als die Frauen anfingen,
fast immer und überall
Hosen zu tragen
.







...Musikspur: Vivaldi - 4 Jahreszeiten / Presto aus: Sommer (V. Mullova)...





Mittwoch, 8. Juli 2009

Die Geduld einer Katze


Ost-Ennerich (VSE)
7. 7. 09 Di

Quædam Eonis opera non extant.
Etliche bücher von Eo sind nit vorhande
/ sind zugrund gangen

Das Warten gehört von Natur aus dazu,
gleichviel ob bei Menschen oder Tieren.
Ist sozusagen eine Grundkonstante des Lebens.
So bedarf es schon öfter mal der Geduld einer Katze,
um ein Ziel wirklich zu erreichen,
bzw. den richtigen Moment abzupassen,
der dafür besonders günstig ist.
Dem 'Warten' kann man also nicht entgehen,
es hilft nichts, das muß angenommen werden.
Aber wie einer die 'Wartezeit' erlebt
und wie er sie jeweils gestaltet und
für Geist und Sinne nutzbar macht ...
das bleibt jedem eben selbst überlassen.
Mit anderen Worten - dies Feld
kann beackert werden.


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18. 6

Die Dinge müssen langsam reifen,
sonst wächst nichts Gutes daraus.

…Musikspur: Albinoni - Adagio…

Montag, 6. Juli 2009

Vom Reinlegen

Ost-Ennerich (VSE)
5. 7. 09 So
Habe mich schon einige Male gefragt, ob ich mir nicht noch ein weiteres Pseudonym zulegen soll namens Sandra Kas, denn das klingt hübsch und mehrdeutig und riecht darüber hinaus ganz schön nach Mythos. Wo wir es heute doch wieder ganz frisch mit allerlei Trojanern und sonstigen Trojanischen Pferden zu tun haben, die schon längst unter klingendem Spiel und anderem Tamtam in die Städte gezogen wurden - auf Geheiß der Hohen Priester und der anderen Würdenträger. Am Ende ist dann den Trojanern doch noch aufgegangen, spätestens dann als Troia brannte, was sie für eine Riesen-Dummheit begangen hatten, als sie zuvor das Pferd voller Begeisterung durch die Tore geschleift hatten. Aber da war es bekanntlich zu spät. Nur Aeneas entkam mit eim Häuflein Getreuer dem Untergang seiner mächtigen Vaterstadt und machte sich notgedrungen auf, anderswo in eim fernen Land eine neue Heimat zu suchen und dort das Fortleben zu sichern. Sic transit gloria mundi. So vergeht der Ruhm bzw. Glanz der Welt. Und das eigentlich nur weil bestimmte Leute nicht aufgepaßt haben, die hätten aufpassen müssen, weil dies ja genau ihr Job war. Aber genau die ließen sich täuschen, wenn nicht schlimmeres zu vermuten ist, und setzten wegen falscher Schlüsse und Entscheidungen die Existenz dessen aufs Spiel, das ihnen anvertraut war, sintemal sie darauf hoch und heilig einen Eid geschworen hatten. Was lernen wir daraus. Das mit dem Reinlegen ist längst nicht auf den zwischenmenschlichen Bereich beschränkt, sondern geschieht auf allen Ebenen. Und Städten ja ganzen Staaten kann es so ergehen, wie eim einzelnen Menschen, der leichthin großen Versprechungen glaubt, sich aber am Ende von den vollmundigen Sprüchen großspurig auftretender Betrüger hereingelegt sieht. Solch dubiose Pferde mit Hang zur Monstrosität sollte man erst auf Herz und Nieren prüfen und nach verborgenen Kämpfern durchleuchten, bevor man sie einläßt. Ein Fehler zweifelsohne, der schon des öfteren gemacht wurde und noch immer gerne wiederholt wird, nämlich denen Glauben schenken, die es nicht verdienen.
Heute dann noch ein Spruch vom Schlage - je reifer die Zeit, um so herber und herbstlicher die Sprüche. Jedenfalls stellen sich solche Anwandlungen schon mal ein wie folgt.


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Θ 17. Θ

Wir halten auch weiter die Stellung auf verlorenem Posten.


…Musikspur: Gustav Mahler - 5. Symph. Adagietto / L. Bernstein + New York Phil.…

Dienstag, 23. Juni 2009

... zuviel Autobahn

Ost-Ennerich (VSE)
22. 6. 09 Mo

Der Sommer kommt dieses Jahr nur sehr schleppend in Gang; und so braucht es am Abend dann doch immer noch Socken an den Füßen. Denn die, ich meine die Füße, spüren noch weiter nichts von der drohenden Klima-Erwärmung, nein -Katastrophe, welche gerade vor wenigen Tagen erst eindringlich und einhellig in der Presse mit neuem Zahlenmaterial serviert wurde. Uns dräut eher was ganz anderes, aber die spürbare Klimaänderung (nicht am Himmel sondern auf Erden) sowie das aufziehende Unwetter, das damit einhergeht, werden mit einer Hartnäckigkeit ignoriert oder freudianisch gesprochen verdrängt, daß ich zB. den klimabewegten Grünen und Grünlingen gar nicht mehr folgen kann und mag, sintemal sie die viel unmittelbarere Dynamik, die die gesellschaftliche Temperatur immer mehr ansteigen läßt, so gar nicht auf der Rechnung haben und wenn doch, dann aberwitzige Folgerungen daraus ziehen, die für die einen, um nur von denen zu reden, mit ständigen Zumutungen verbunden sind und die überdies auf längerer Sicht dazu führen, ihnen ihre alte, angestammte Heimat immer weiter zu entfremden, (lange ja ein absoluter Modebegriff - doch ich meine hier mehr fremd machen, bzw. fremd werden lassen). Aber das hat selbstverständlich auch mit Temperatur zu tun, die inzwischen so sehr angestiegen ist, daß schon von Fieber gesprochen werden kann. Das ganze Land also krank ?! Dem gesellschaftlichen Klima nach zu urteilen wohl schon; und wenn man sich die ständig steigenden Ausgaben in dreistelliger Milliardenhöhe im Gesundheitssektor anschaut, die immerfort steigende Beitragssätze notwendig machen, sich dazu die stets vollen Wartezimmer in den Arztpraxen vor Augen führt und mal beim Spazierengehen in der Stadt unterwegs die Apotheken mitzählt, an denen man so vorbeikommt, und darauf achtet wieviel Menschen, Alte wie Junge, da ständig ein- und ausgehen, könnte man schon zu dem Schluß kommen, daß das Land, bzw. die Bewohner desselben, sich nicht sonderlich wohlfühlen und gar sehr therapiebedürftig sind. Würden sie sonst in diesem exorbitanten Umfang ärztlichen Beistand, Untersuchungen, Medikamente, Therapien nachfragen und suchen, was der Wunderkoffer der Hippokrates-Jünger darüber hinaus noch für Wohltaten bereithält ? Aber Fieber trifft es schon irgendwie, wenn auch längst nicht alle davon erfaßt sind, nämlich diejenigen, die schlecht drauf sind, weil einfach, nein vielfach enttäuscht und in Lethargie ihre Zeit, ihren Tag und schließlich ihr Leben verbringen. Bei Fieber wird gemeinhin Bettruhe verordnet, wenig Bewegung und Aktivität also, um den Körper selbst mit den Krankheitserregern ringen zu lassen, unbeeinflußt von inkompetentem Geschwätz von oben, der rationalen Steuerungszentrale, die heutzutage voller Arroganz fast immer das Kommando führt und am liebsten alles unter ihre Kontrolle bringen würde. Aber eine Krankheit ist eigentlich mehr die Sache des Körpers als die des Arztes. Der Körper heilt und zwar sich selbst; und der Arzt verhilft dazu, daß der Körper im Kampf gegen die viralen Eindringlinge in das eigene System und seinen Funktionszusammenhang gestärkt wird und den Kampf besser und schneller besteht. Im Falle eines grippalen Infekts lautet das apothekenunabhängige Rezept schlicht und einfach: Ruhe, schlafen und nochmals Ruhe, nichts machen wollen oder müssen, dahindämmern und das Virus ausschwitzen, es ausschwemmen und somit so schnell wie möglich wieder außerhalb des Systems zu befördern. Den Körper also machen lassen. Das ist die beste Garantie wieder gesund zu werden. Denn der Körper ist wohl um ein Vielfaches länger im Geschäft und weil er nun mal unmittelbar die Folgen unangemessenen oder törichten Verhaltens schmerzhaft zu spüren bekommt, auch viel realistischer in der Beurteilung, was wirkliche und nur eingebildete Krankheiten sind, als die neue Steuerungsinstanz namens Vernunft, die am liebsten alles bestimmen will wie auch ständig immer alles besser weiß. Tja, wenn ich nun Arzt wäre, würde ich mich höchstwahrscheinlich zu dieser Diagnose entschließen, nämlich klipp und klar zu sagen, was das Ethos gebietet -Deutschland ist krank ! Und mir dann Gedanken um eine angemessene Therapie machen. Da ich nun aber kein Arzt bin, kann ich dieser Diagnose nur eine Frage, die sich förmlich aufdrängt, hinterherschicken und dann lautet das Ganze etwas so: Deutschland ist krank ! - aber wer ….. es ?
Habe (nun ach…) bei der kurzen Frage leider ein Wort übertünchen müssen - wegen verdächtig viel verdächtiger Buchstaben oder wie man seit E. H. oft hört oder sagt wegen zuviel Autobahn. Nehmen Sie es also als ein arg zusammengestutztes Kreuzworträtsel. Noch immer ein weit verbreitetes Medium, mit dem sich die Leute die Zeit vertreiben und kleine Erfolgserlebnisse einheimsen.

Als Satz zum Merken oder Weitererzählen heute mal wieder ein Kalenderspruch (der Juli-Spruch aus: Kalender-Sprüche 2007 von Eo Scheinder)


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/ 16 \


Wenn die Probleme zu groß werden,
braucht es schon Katastrophen,
um sie zu lösen.

…Musikspur: Le Bourgeois gentilhomme / Lully (Die siebte Saite)…

Dienstag, 16. Juni 2009

...Schlag auf Schlag


Ost-Ennerich (VSE)
15. 6. 09 - Mo

Heute mal etwas Altes aus dem Quisquilien-Buch.

Im Grunde ist das Leben auch heute noch ein Märchen, insbesondere bei denen, die ein abwechslungsreiches und abenteuerliches Leben haben. Und wenn man genauer hinschaut, passieren im Märchen auch nicht dauernd wunderliche und wundersame Sachen. Für lange passiert da nämlich gar nichts oder nicht viel oder stets dasselbe; aber dann auf einmal geht es dann Schlag auf Schlag. Und plötzlich ist alles anders - eine Verwandlung, eine Besinnung oder eine Bestimmung hat von dem Helden Besitz ergriffen. Nur dies wird ausführlich geschildert, alles andere davor und danach bloß mit wenigen Strichen skizziert. Ist es denn im wahren Leben soviel anders ? Die magisch-märchenhafte Sichtweise wird also zunehmen und mehr Menschen leiten.

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←15→

Der Schatten des Ruhms.
Oder wenn Madonna heute vom Pferd fällt,
weiß es morgen die halbe Welt.
...Musikspur: Hesperion XX - Tanz aus Neapel....

Montag, 15. Juni 2009

...das Rätsel zu lösen...

Ost-Ennerich (VSE)
14. 6. 09 So

Leben heißt auf der menschlichen Stufe unter anderem auch über 'Leben' nachzudenken. Über das Leben, was jeder für sich hat und für sich führen muß und natürlich über das Leben als Phänomen im Ganzen, mit seinen Rhythmen und Zyklen und seinen vielfältigen Variationen und unterschiedlichen Konzepten, die von eim wachen Menschen praktisch auf jeder Stufe wahrgenommen werden können. Es mag ja stimmen, daß wir in (relativ) aufgeklärten Zeiten leben, aber was heißt das anderes, als daß die Menschen sich klüger wähnen und für aufgeklärter halten, als sie es tatsächlich sind. Was wissen wir denn trotz aller Wissenschaft über die eigentliche Beschaffenheit der Welt ? Und auch ob ein höherer bzw. tieferer Sinn diesem Weltganzen zugrundeliegt ? Die einen, das sind die Materialisten und Atheisten halten es für besonders clever und quasi für der Weisheit letzten Schluß, keinen zu vermuten oder vorauszusetzen. Und daß alles durch mechanische Abläufe und Beeinflussungen von den kleinsten atomaren und subatomaren Ebenen aufwärts bis in den uns vertrauten Mesokosmos, durch das fortwährende Wabern der Materie bewegt und in Gang gehalten werde und daß dies eine Eigenschaft der Materie sei, sich zu strukturieren und auf die Umgebung zu reagieren. Das Leben und der Formenreichtum der Natur eine Folge dieser Prozesse und durch die langen Zeiträume sowie den Faktor Zufall unvermeidlich. Während die anderen, die die stupide Zählerei der Wissenschaft im Grunde ihres Wesens verachten, einen Gott oder auch mehr, einen Creator oder weniger personal gedacht, ein geistiges, allumspannendes Prinzip für das zwischen Chaos und Ordnung treibende Geschehen ob hier auf Erden oder im unvorstellbar großen Kosmos ringsum annehmen oder besser voraussetzen. Zumindest als eine Art Urstimulus, der die ganze 'Maschine' in Gang gesetzt hat. An diesem Punkt kommen sich die konträren Standpunkte gefährlich nahe. Was der eine mit Gott assoziiert, nennt sein Widersacher Urknall. Wie man sieht, eine ziemlich verwickelte Sache - nichts genaues weiß man nicht; trotz der üppigen Förderung von staatswegen und der großen Anstrengungen, die die Wissenschaft in den letzten 100 Jahren unternommen hat. Die Welt ist und bleibt ein Rätsel und birgt auch heute noch Geheimnisse sonder Zahl. Die Vernüchterung und Verzifferung, wie sie die Wissenschaft populär und unabdingbar gemacht hat, ist sicher nicht der richtige und zielführende Weg, denn soviel läßt sich inzwischen zur Moderne und ihren Verirrungen, Verwerfungen und Verwachsungen sagen, das Rätsel zu lösen und dabei auch weiterhin im Leben ein Mysterium zu erfahren. Um wirkliche Geheimnisse zu schauen, helfen die feinsten Meßinstrumente nur wenig, denn dorthin reicht allein die intuitive Schau. Aber sie ist launisch und eben nicht auf Kommando zu haben. Damit auch für sich ein Geheimnis, das sich einstellt, sobald die Zeit günstig ist und eine besondere Qualität angenommen hat. Spürbar daran, daß die Intensität zunimmt und sich eine Verbindung herstellt, die über einen selbst weit hinaus geht.


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‡ 14 ‡

Worauf es ankommt:
Die Zeichen deuten, die Zeichen lesen lernen;
denn nur das bringt Erkenntnis.

…Musikspur: Ave, generosa - Hildegard von Bingen / Ensemble für Frühe Musik, Augsburg…

Dienstag, 2. Juni 2009

Großstadtnomade


Ost-Ennerich (VSE)
1. 6. 09 MoPf
Es müßte auch mal kürzer gehen. Ich versuche es immer wieder, aber es gelingt nicht. Nur einen Spruch hinknallen und gleich wieder weck, fällt mir schwer. Dabei wäre es wirklich viel leichter. Ein wenig im Sprüche-Depot gestöbert, entschlossen zugegriffen und fertig. Geht nicht. Mag auch kein Fast Food. Auf der Straße essen und aus eim Deckelbecher Kaffee trinken - was soll das ?! Sind wir denn beim Marathon ? Oder so von den Trieben gesteuert, daß uns Ambiente und Atmosphäre ganz egal sind ? Scheint zuweilen so. Und auch das Dönerfuttern habe ich mir schon lange abgewöhnt, zehn Jahre sind’s bestimmt, wenn nicht mehr. Nicht einfach so, sondern mehr bewuß; Gründe gab’s dafür ja reichlich. Neben dem ästhetischen (zwischen den Passanten auf archaische Art mit weitgeöffnetem Mund sein Freßpaket zu vertilgen), gab und gibt es noch eine ganz Latte weiterer, ob es nun die Hände waren, die lange noch unangenehm nachdünsteten, oder die Qualität des Fleisches, was oft genug schon in den Schlagzeilen war, oder die Gefahr von unschönen Flecken durch herabtropfende weiße Soße oder weil man von eim Tag auf den anderen Dönerspieß und langes Dönermesser nicht mehr sehen mochte... Aber der moderne Großstadtnomade liebt es mehr ohne Umschweife, ohne groß Aufhebens zu machen, so nebenbei und unterwegs, gleich in medias res und das Fressen im direkten Zugriff, weil in der Hand. Unästhetisch, ja unschön die Entwicklung.


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Ξ 13. Ξ

Das Leben besteht
aus Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten;
darauf muß man sich einstellen
und von Fall zu Fall reagieren.

….Musikspur. Lionard Cohen - Passing through / Livesongs...