Donnerstag, 7. Juni 2012

Wenn die Sprache nicht stimmt …

Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 6. 6. 2012 -


.:ll:.
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.:l-*j*-l:.



War das nicht eine fulminante
Sprachkritik, die der faule Lorenz teils lustig, teils ätzend da vom Stapel gelassen hat ?  

Und das vor über 300 Jahren,
weil damals alle Welt, also all diejenigen, die etwas dar- bzw. vorstellen wollten, immer nur à la mode zu parlieren pflegten (und das wohlgemerkt aus Gründen der Zugehörigkeit und der Abgrenzung in einem). Da möchte ich doch gern noch was nachschieben.

Sprachkritik war also schon damals
notwendig, wie man sieht bzw. lesen kann, und destowegen auch eine Herzensangelegenheit von nicht wenigen Autoren.

Ist‘s ja heute auch wieder.
Soll ma denn die Sprache den Politikern überlassen oder den Juristen (was in vielen Fällen ja ein und dasselbe ist), den Werbefuzzys oder den Polkor-Schmieranten von den Verkleisterungsmedien. ?  

Oder den emanzickigen
Genderfrust-Eulen ? Oder der Pidsch‘n-Fraktion mit ihrem Brabbelsläng ? Oder den Schmalspur-Idiologen von der Antifa ?

Sprachkritik ist immer das A und das O 
und muß daher  am Anfang stehen. Denn es ist in besonderem Maße die Sprache, die allein durch die verwendeten Worte und die Art, Sachverhalte zu benennen, stark auf das Denken einwirkt und das Denken je nach Zustand und Beschaffenheit der Sprache entweder beflügeln oder dämpfen und eben auch blockieren kann. 

Und heute ob nun in den Nachrichten,
bei offiziellen Verlautbarungen oder bei der Ansprache, sei es nun über Werbung oder direkt, hat ma doch allzu oft den Eindruck, daß da so einiges nicht stimmt. Das ist, was auf uns zukommt und ist daher derzeit eins der wichtigsten Themen überhaupt. 

Und Sprache ist nun einmal
das Hauptmedium, mittels dessen die Medien ihre Botschaften übermitteln und mittels Dauerberieselung zu implantieren versuchen.  

Sprache sollte daher klar sein
und treffend und nicht verschwommen und verfälschend. Wenn nun diese Funktion der Sprache sukzessive eingeschränkt und problematisiert wird, dann ist, salopp gesagt, etwas im Busch oder noch besser imgange. 

Denn wer die Sprache manipuliert,
tut dies am wenigsten um der Sprache willen, sondern weil er etwas anderes und größeres im Schilde führt.

Ein überaus trickreiches Manöver
und schleichend dazu; aber alles andere als eine neue Erfindung - sondern ist seit Jahrhunderten, nein seit Jahrtausenden im Gebrauch. 

Hätte denn sonst ein Konfuzius, 
der vor zweieinhalb tausend Jahren lebte, an uns Heutige eine solch zutreffende Mahnung mit der zentralen Aussage  'Achtet auf eure Sprache' weitergeben können ?







Gibt‘s als Postkarte
für 1 und als festes, großes Gedichtblatt für 2 Euronen. Weise Worte, wie ich finde, die es verdienen bekannt gemacht zu werden, oder ?

Könnte man zB. an die Quatschköppe
in Medien und Politik schicken - vor allen denen, die einen mit falschen Parolen und verquastem Geschwalle nerven und die wo immer Bürgerinnenundbürger sagen und den ganzen Emanzen- und Idiologenschwulst so sehr verinnerlicht haben; also denen das bekloppte Neusprech schon ziemlich das Gehirn vernebelt hat.

Auf diese Weise
könnte man auf eine nicht unintelligente Art Flagge zeigen und so den Alamode-Wichsern zu verstehen geben, daß sie und ihre Art zu reden allmählich aus der Mode gekommen sind..



... Musikspur: Lionard Cohen - Let‘s sing another Song, Boys ...



Dienstag, 22. Mai 2012

... damals auch schon






Ost-Ennerich (VSE)
- Mo - 21. 5. 2012 -



Wo die Sprache nicht stimmt
und eben falsch ist, wie die Gedanken und Hintergedanken, die sie transportieren soll, klingt dieselbe auch seltsam hohl, aufgebläht, umständlich und verschwurbelt, daß es einen unverbildeten Sprecher und freien Denker alsbald nervt, ja tierisch auf den Zeiger geht, eine solch unlebendige Sprechweise, die mit Codewörtern und idiologisierter Terminologie gespickt ist, auf längere Zeit anhören zu müssen.

Da kann ma schon leicht
Zustände kriegen und ausfällig werden wie weiland der faule Lorenz hinter der Wiesen, der vor gut 300 Jahren mal einen Eklat wegen der allgemeinen Dummschwallerei inmitten einer Hochzeitsgesellschaft vom Zaum gebrochen hat.

Solche Paraboleme
gab es also damals auch schon; aber damals waren es nicht die Anglizismen und das opportunistische Polkor-Gesülze oder Gossensprache und Pidsch‘n-Gebrabbel sondern à la Mode-Wichserei mit möglichst vielen französischen Fremdwörtern.

(Zu diesem Thema demnächst mehr,
u.a. sehr treffliche und treffende Worte von Konfuzius, die - obwohl 2500 Jahre alt - gerade heute wieder hochaktuell sind.) 

Aber für heute
begnüge ich mich mit eim vergnüglichen Zeitsprung um gut 300 Jahre ins Barock.

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Capitul XIII

Lorenz gibt auf alle Fragen Bescheid und informiert das Frauenzimmer



Es ist eine alte Gewohnheit, bei Hochzeiten lustig zu sein, aber gar eine junge Gewohnheit ist es, bei Hochzeiten hoffärtig zu sein. Die Lust entspringet teils aus der angenehmen Conversation der gegenwärtigen Freunde und anderer Bekannten, aber die Hoffart führt einen weit anderen Grund, und woher sie entspringet, brauchet keiner großen Auslegung, weil genugsam bekannt, daß bei solchen Zusammenkünften jeder der Vornehmste sein will. 

»Ha«, sagte Lorenz von der Wiesen, als er vermerkte, daß etliche nur darum hohe Reden führten, auf daß sie von andern für gelehrt angesehen würden, »ihr seid und werdet sein die allernärrischsten Affen. Warum und aus was für einer Ursach machet ihr solche fremde und unbräuchliche Mienen über- und gegeneinander? Man weiß gar wohl, wer ihr seid und wer eure Väter gewesen, und dennoch bildet ihr euch mehr ein als sich dieselben eingebildet haben und seid doch nicht so klug, wie dieselben gewesen sind.

Sie ließen es bei der alten deutschen Mode verbleiben, aber ihr suchet statt der alten deutschen Wörter lauter französische Terminos auf, dadurch man das Krauen in den Ohren krieget. Ach, ihr guten Freunde, ich rede es euch zum Besten, und ihr habet keine Ursach, deswegen auf mich böse zu werden oder mich bei dem krummfüßichten Hufschmied Vulcano zu verklagen.

Es ist beim Rasperment wahr und gewiß, daß, nachdem wir die alte deutsche Treue von uns gelassen, ist auch die alte Glückseligkeit von uns gerücket. Ihr saget gegeneinander: ›Bruder, hole mich der und der, ich bin ein teutsches, aufrichtiges Gemüt, das weder durch Wasser noch Feuer, durch Regen noch Schnee kann anders werden.‹

Seid ihr dann nach eurem Vorgeben teutsch, warum redet ihr französische Fratzen in eurem Gespräche? Ein Teutscher ist ein Teutscher, und ein Franzos ist ein Franzos. Redet ihr wie die Franzosen, was seid ihr dann für Teutsche? Ach, ihr guten Bürschlein, ihr tut es nicht allein, sondern es kommet jetziger Zeit auch sogar das Frauenzimmer angestochen und fänget an, französische Terminos in ihre Reden einzumengen.

Saprament, ihr Bürgersmägdchen, die Rute stünde euch viel besser auf dem Hintern als die französische Sprache im Maul! Wer die Franzosen im Mund liebet, der bekommt sie endlich noch an den Leib. Ihr bildet euch ein, durch eure Narrenpossen große Bäume umzuhaun, aber wenn man's bei dem Grund und an der Wurzel ansiehet, so habt ihr einen Floh totgeknacket, welcher euch durch den Tag im Hemde herumgehüpfet.

Meinet ihr, ihr alberne Knopflöcher, daß euer Maulmachen respectiert werde? Nein, bei meiner Treue, nicht ein Haar hält ein kluger Kopf auf euer Parlieren. Denn ihr habt in allen Sachen kein rechtes Fundament, und darum hofiere ich auf euer französisches Einmengen. ›Ja‹, sagt ihr bei euch selbst, ›der und der hält viel von meinen Discursen. Der und der hat beteuert, daß er all sein Leben lang niemand so klug von der Sache als eben mich reden gehöret.‹

Aber wisset, o ihr törichten Seich-Taschen, solche Gesellen grüßen den Zaun wegen des Gartens. Sie sagen: ›Ach, was ist das für ein herrlicher Zaun! Wie schön ist er geflochten!‹ Was meinen denn solche Gesellen durch den Zaun? Nichts anderes als den Garten, schlagen also auf den Sack und meinen den Esel. Darum so wisset ihr selbst besser, warum sie euch loben, nicht wegen eurer Geschicklichkeit, denn die habt ihr nicht, sondern wegen der Quintern, die wollen sie euch gerne visitieren und ihren Stilum applicieren.

Saprament, ihr Jungfern oder wer ihr seid, diesen Endzweck hat das Lob eurer Galanen und Liebhaber. Sie geben euch große Titel und suchen das Mittel, loben eure Krausen und wollen euch lausen. Ha, ich muß euch auslachen, ihr Narren. Betet dafür ein paar Paternoster, das nützet euch mehr als ein figermentisches Compliment!

Ihr saget: ›Ich will patientia halten‹, und wenn man euch fraget, wie patientia im genitivo pluralis hat, so wisset ihr's nicht. Was ist denn euer Latein? Ach, lasset solche Sachen bleiben, denen ihr nicht gewachsen seid! Der etwas ohne Grund redet, den hält man für einen Lügner, was seid dann ihr, wenn ihr solche Sachen redet, deren Grund euch ganz verborgen ist?

Wahrhaftig, dieses haben die Huren am allergemeinsten, daß sie jederzeit etwas suchen, dadurch sie von andern Weibsbildern mögen verschieden sein. Was suchet ihr aber euch selbst in den höchsten Verdacht eurer Ehre zu stürzen, wenn ihr mit Hintansetzung der euch zustehenden Einfalt euch hoch heraus brüstet und statt der jungfräulichen Demut lauter hurische Hoffart ausspeiet?

Ha, dadurch habt ihr mir einen Ekel gemachet, euch zu lieben, und ich halte viel mehr auf einen Furz als auf all euer Dicentes, so sehr auch dasselbe mit ausländischen Wörtern gespickt ist. Teutsche Einfalt - die beste Klugheit, hätten wir diese, kein Philosophus von Athen soll unser Meister werden! Aber nachdem alle Narren den Ausländern mehr als sich selbst geglaubt, sind sie durch ihre eigene Meinung bis auf den Grund und das äußerste Verderben betrogen worden.«

Diese Rede, ob sie gleich dem anwesenden Frauenzimmer trefflich in die Ohren gegangen, wurde doch zum Besten ausgeleget, weil man nach dem gemeinen Ruf des Pöbels allenthalben dafür gehalten, daß Lorenz hinter der Wiesen nicht wohl bei Sinnen und seine Klugheit mit dem abwechselnden Monde veränderte.

Aus dieser Ursach wurden seine Reden vielmehr belachet als bezürnet, und was noch das meiste dabei war, so bejahten ihrer viele die Meinung meines Herrn mit unterschiedlichen Umständen, dadurch sie die allenthalben eingeschlichenen Complimenten des Frauenzimmers verachteten. Andere aber vermeineten, daß, unerachtet Herr Lorenz solches aus einer unbedachten Gurgel herausgestoßen, müßte man ihm doch solchen Fehler, welcher das edelste Geschlecht dieser Erde, nämlich das Frauenzimmer beträfe, nicht für gut, sondern für Unhöflichkeit halten, mit welcher ein Cavalier seinesgleichen nichts sollte zu tun haben.

Also gab es leichtlich widersinnige Meinungen, weil jeder für das Frauenzimmer das Beste tun wollte. In Ansehung aber, daß Lorenz hinter der Wiesen ein durchtriebenes Ingenium hatte, welches auch die Allerklügsten abzuwürzen gewohnt war, unterließen sie ihre Defension aus Furcht, daß ihnen von demselben nicht ein Gleiches begegnen möchte. Denn sie wußten am besten, wo sie der Schuh drückte, und wie eine häufige Materia mein Herr, der ehrliche Lorenz, finden würde, sie durch alle Praedicamenta hindurchzuziehen.

Dies alles ungeachtet, fing doch ein auf dem andern Tische sitzender Edelmann an, und weil er wußte, wie Lorenz hinter der Wiesen neulich von einem Capuciner wäre examiniert worden, fragte er ihn und sprach: »Monsieur Lorenz, was machen die Capuciner?«
»Ha«, antwortete er, »sie fressen gebratene Hühner.«
Jener fragte wiederum: »Was machen denn die Jesuiter?«
Lorenz antwortete: »Sie küssen die Nonnen durchs eiserne Gitter.«
Der Erste fragte weiter: »Was machen denn die Karthäuser?«
Lorenz replicierte: »Sie fressen die Schnecken und scheißen in die Häuser. Darauf möchtet Ihr zu Gast geladen sein.«

Auf diese Antwort Herrn Lorenzens entstand in dem Hochzeitzimmer ein großes Gelächter, und den Spielleuten wurde geboten, Lärmen aufzugeigen, weil man befürchtete, die Wortwechselung möchte zu weit in die Schrift geraten.

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Ein Ausschnitt aus ‚Das Narrenspital‘ von Johann Beer.

Als einen weiteren Zeitsprung
hätte ich da noch für Literanauten einen aufschlußreichen Brief des großen Theoderich anzubieten, der satte 1500 Jahe zurückreicht.

Den famosen Spruch von Johann Beer
von oben, der leider erst jetzt geladen werden konnte, gibt‘s auch als Schild für die Pinwand (zum Preis von 2 Euro: samasuras staubernte.) Übrigens, ein gediegenes Motto für Autoren und all diejenigen, die sich dem Schreiben verschrieben haben.



… Musikspur: Marin Marais - Pièces de Viole …

Donnerstag, 17. Mai 2012

Die Wahl in Ennerweh

 

Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 16. 5. 2012 -


Was ist passiert ?
Wieder einer dieser jungen Ehrgeizlinge, der voll auf die Nase gefallen ist und dessen Karriere nun einen gehörigen Knick bekommen hat wie ein protziges Auto eine häßliche Beule.

Kann mir eine gewisse Häme
nicht verkneifen. Das Bübchen mit Grübchen hat also vom Wähler gehörig einen übergebraten bekommen. Das ist bei dem insgesamt bescheuerten Ergebnis wenigstens noch ein Lichtblick.

Und wieder zeigt‘s sich,
daß es die Generation der angepaßten, ehrgeizigen Frühstarter einfach nicht bringt. Und daß deren idiologische Wichtigtuerei nur wenig mit Kompetenz und Lebenserfahrung zu tun hat und imgrunde nur ein abgeschmacktes Deckmäntelchen für den Ehrgeiz ist, sich ganz nach vorne zu spielen.

Aber polierte Schuhe,
Chauffeur und immer wieder Fernsehauftritte reichen nicht aus, um von den Menschen als das wahrgenommen zu werden, für das ma sich ausgibt.

Es spricht nicht gerade
für die Zeit, daß es derzeit fast ausschließlich die Wichtigtuer und Windmacher sind, die es in höchste Sphären schaffen.

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Soweit hatte ich den Text
gestern geschrieben, da erfahre ich heute, daß er den Wulff gemacht hat, ohne allerdings sich so lange bitten und über viele Wochen anschießen zu lassen..

Aber die Klatsche hatte es
wahrlich in sich. Fazit: Auch wieder einer der Marke zu früh gestartet und zu viel gewollt.

Er hätte sich auch
weise bescheiden können und sich nicht nach dem Parteivorsitz in Ennerweh drängen müssen,, kurz diese Prestige-Sache einfach mal wecklassen sollen.

Dann wäre das Gewitter
über den laschen Typen hernieder gegangen, der mit seim Kultimultigesäusel und -geseier wohl auch nicht mehr Stimmen eingefahren hätte. 

Denn dessen Zielgruppe
fühlt sich allein schon wegen des knalligen Rot als Parteifarbe bei der Konkurrenz viel besser aufgehoben; die ist denen nämlich bestens vertraut, halt eben so heimelig heimatlich.

Tja, mal wieder eines der aufstrebenden Talente
an der eigenen Eitelkeit und am mangelnden Realitätssinn gescheitert.

Das Jahr 2012
scheint noch spannend zu werden; jedenfalls zeigt es einen intressanten Trend - zu einer gewissen Veränderung hin; und das spürt man daran, daß so nach und nach bei offenkundigen Fehlbesetzungen aufgeräumt wird.


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=-° 150. °-=


E gescheut Hingkel

leet aach emoe

neewersch Nest



Ist noch ein alter Spruch
von meiner Großmutter und heißt auf Hochdeutsch - ein gescheites Huhn legt auch schon mal neben das Nest. Klingt ja auch nicht so gemein wie der alte Bibelspruch - gewogen und für zu leicht befunden.

Der Raucher-Club
hat gerade die 45.000 überschritten …


Bei der Gelegenheit
will ich nicht versäumen, auf einen Anfang Juni beginnenden Kurs Kreatives Schreiben hinzuweisen. Eine mögliche Schreibaufgabe sei hier schon mal vorgestellt.




... Musikspur: Al Di Meola - Two to Tango / Splendido Hotel ...

Donnerstag, 10. Mai 2012

… in keim Verhältnis ...

Melanie Cohl  (Zeichnung: Eo  Scheinder)


Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 9. 5. 2012 - 



Huch, der Neue-Spryche-Blogg
droht ja einzuschlafen. Ob das schade wäre ?

Was weiß ich.
Hab noch nichts dergleichen gehört. Und wenn schon, es gibt ja soviele andere, wo ma sich umtun und halt seine Zeit vertun kann. 

So sind dann auch immer welche
verschwunden, natürlich aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht selten, weil die Leute die Lust daran verloren haben oder weil ihnen die Sache zu heiß wurde wie etwa vor Jahren schon bei Eisvogel oder weil der Aufwand in keim Verhältnis zum Ertrag steht. 

Aber wie sollte es anders sein,
die virtuelle Welt funktioniert eben nach denselben Prinzipien wie ein Marktplatz, ein ständiges Kommen und Gehen.


Nicht daß es mir am Ende
wie in der Ultrakurzgeschichte, (UKG) der Geschichte in einem Satz ergeht, die diesmal in irgendeim prekären Stadtviertel dieses Landes spielt.


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.:! 149. !:.




Mutti, Vati und Sohn

fehlte es (seit Jahren schon)

sichtlich an Motivation




Hier dann noch 

... Musikspur:  Eo Scheinder - Squeechelum* ...


* Demnächst zu hören auf der Seite des Freestyle-Philosophen


Donnerstag, 19. April 2012

... dachte Crellinger



Crellinger (Zeichnung Eo Scheinder)
 Ost-Ennerich (VSE)
- 18. 4. 2012 - Mi -


Mit dem Fasten
habe ich längst schon abgeschlossen - ja, war erfolgreich und auch ein Gewinn; und inzwischen schmeckt es auch wieder ausgezeichnet - aber mit dem Thema Fasten eben noch nicht.

Hätte da nämlich noch
einen interessanten, kleinen Ausschnitt aus eim essayistischen Roman anzubieten, der gerade im Entstehen begriffen ist und, wenn es so gut weiterläuft, gegen Ende diesen Jahres wohl erscheinen wird. Mehr wird jetzt nicht verraten.


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Fasten ist eigentlich gar nicht so schwer,
dachte Crellinger, denn dieser spezielle Modus ist seit Urzeiten salopp gesprochen Teil der physiologischen Ausstattung des Menschen also quasi werksmäßig schon mit eingebaut.

Denn damals in der Vor-
und Frühgeschichte konnte von einer regelmäßigen Versorgung mit Nahrungsmitteln keinesfalls die Rede sein; entweder es gab etwas, gelegentlich sogar in großer Fülle oder es gab nichts oder nur sehr wenig. 

Dann mußte man warten,
auf den nächsten Fang, den nächsten Tag oder bis ins nächste Jagdrevier und bis dahin von den eigenen Fettreserven leben.

Damals balancierte man
die Unregelmäßigkeit des Nahrungsangebots noch locker mit dem eigenen Körper aus, ohne dabei von Hungerattacken geplagt zu werden.

Ja, das ist genau der Punkt.
Crellinger konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Aber so ist es, Fasten ist kein großer Akt, man darf nur eben nicht an(s) Essen denken.

Und sollte überdies
dem Körper vorab zu verstehen gegeben haben, daß Essen für einige Tage nun absolut kein Thema ist.

Wenn diese Übermittlung gelingt,
spielt er ja auch gut mit. Denn gerade der Magen, der für gewöhnlich regelmäßig zu tun hat und öfters dazu mit Übertreibungen vom entgegengesetzten Ende der Skala belastet wird, weiß es durchaus zu schätzen, für einige Tage, ja für eine ganze Woche zu pausieren oder mehr auf Sparflamme zu laufen .

Und gibt dies durch ein Gefühl
der Leichtigkeit zu verstehen, das schön vom Bauch her aufsteigt und schon fast wie Sättigung anmutet.

Crellinger war nun am dritten Tag
seiner Fastenkur angelangt und spürte keine besonderen Einschränkungen durch den Verzicht auf feste Nahrung. Drei Tage standen noch bevor.

Es war nun wirklich
kein unangenehmer Zustand, nicht so bodenschwer, sondern über Strecken beschwingter, vor allem im Kopf.

Nur trinken war erlaubt,
Aber auch keine Suppe, kein Joghurt, nur eben Kaffee, Wasser, Tee und als Schlummertrunk dann spät sogar ein kühles Bier.







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||| 148. |||


Sein oder Nichtsein ?


Eher beides.

Unsere Scheinwelt wird
von der Rückseite eines Spiegels beobachtet.

Dieser Spiegel ist die Zeitmauer.


 Ernst Jünger - Siebzig verweht V




Und wo in dem Crellinger-Text
schon ein wenig die Vorgeschichte wenn nicht die Vorzeit gestreift wurde, ließe sich ganz gut eine Frage anschließen, die ebenfalls weit zurückreicht und für die es vielleicht eine schlüssige Antwort gibt.

Die Frage,
die nicht wenigen sicher märchenhaft vorkommen dürfte, lautet schlicht: Gab es einst Riesen ?



... Musikspur: Al Di Meola - Spanish Eyes / Splendido Hotel ...


Samstag, 7. April 2012

Eine Woche mal ohne …



Ost-Ennerich (VSE)
- KFr - 6. 4. 2012 -

Noch läuft meine Fastenwoche,
was so viel meint wie Enthaltsamkeit in Sachen Essen, eine Woche lang keine feste Nahrung zu sich nehmen, auch keine Suppen oder Joghurt, nur trinken eben.

Geht sehr wohl,
ist gar nicht so dramatisch - iwo; und fühl mich gut dabei. Eben ein wenig Ballast abwerfen, denn über den Winter legt man schon leicht paar Kilos zu, schließlich macht die kalte Jahreszeit Appetit und bietet ja auch zur Kompensation reichlich Süßigkeiten.

Ist eigentlich keine schwierige Sache,
wie die meisten zunächst wohl denken mögen, sondern eine intressante Erfahrung, die gar nicht mal so sehr mit Versagung und Verzicht zu tun hat, weil man für gewöhnlich glaubt, dann ständig den Wunsch zu essen unterdrücken zu müssen, dafür jedoch mit durchaus angenehmen Gefühlen einhergeht, etwa mit einer phasenweise aufsteigenden Leichtigkeit, die Heiterkeit und Gelassenheit im Gepäck hat.

Und außerdem bietet es die Gelegenheit,
sich wieder einer gewissen Unabhängigkeit bewußt zu werden, da man erfolgreich das Bedürfnis nach Nahrung für eine Reihe von Tagen problemlos zurückstellen kann. Und dann die konkrete Erfahrung ohne innere Kämpfe (und Krämpfe) anderen ringsum wie in eim Café zB. zur Mittagszeit beim Essen zuzuschauen,  gibt nun irgendwie doch ein Gefühl der Stärke und sättigt zudem auf einer anderen Ebene nicht minder.

Und nicht nur das,
es beflügelt die Gedanken, da man zur grobstofflichen Welt ein Stückweit auf Distanz geht. - für eine begrenzte Zeit zumindest. Aber das ist gar nicht mal wenig.

Und wenn ich dann noch
daran denke, wie mir der Osterbraten dann am Sonntag munden wird … 
Ist zudem noch ein weiterer Effekt, den man nur auf eine solche Weise schmecken kann.



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*. 147. :*


Die Beziehung zu sich selbst
 wie auch zum Leben allgemein 
steht den Menschen mit zunehmendem Alter
ziemlich unverhohlen ins Gesicht 
geschrieben.



Und für die Leute, 
die gern noch was zu klicken haben, hätte ich hier noch die Nullnummer der Ennericher Allgemeinen anzubieten.



Wer sich darüber hinaus
noch für Dinge interessiert, auf die es im entscheidenden Moment ankommt …



...Musikspur: Dalida - Der Tag, als der Regen kam...

Donnerstag, 5. April 2012

Wemma nix schreibt ...










Ost-Ennerich (VSE)
- Mi - 4. 4. 2012 - 


Tja, wenn man nichts schreibt,
bleibt das Blatt leer. Dasselbe gilt auch für einen Blogg; wenn ma nichts reinstellt, kommt auch nichts neues dazu.

Dabei ist der Kopf
nicht gerade leer und die Gedanken schwirren wie sonst auch herum, aber irgendwie fehlt der Impuls, diese in eine Ordnung zu bringen, auf eine intressante Art zu verknüpfen und dann aufzuschreiben. Dafür braucht es schon eine gewisse Lust, sonst fängt ma gar nicht erst damit an.

Mit dem Bloggen verhält es sich
wie gesagt nicht viel anders, man mag fast täglich seine Gedanken hierzu und dazu notieren und en masse Texte fertig und parat liegen haben und trotzdem greift man nicht zu, denn warum soll man sich den Streß machen, wenn einem die Lust am eitlen Tun fehlt bzw. für eine Weile halt eben abhanden gekommen ist.

Ist ja leider so;
ob etwas im Blogg steht oder nicht, macht eigentlich keinen Unterschied.


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^- 146. -^

Die Situation 

läßt nicht nach




Einen intressanten Beitrag
in Sachen Frühling und dem eigentlichen Jahresbeginn hat's dann noch im Raucherclub.

Zum Schluß möchte ich noch
auf die Schreibkurse im LI-LA Literatur-Laden in Berlin hinweisen. Ende April beginnt ein neuer Kurs KREATIVES SCHREIBEN.

Wer nicht aus Berlin und Umgebung ist,
dem sei gesagt, ein solcher Kurs kann übrigens auch als Fernkurs belegt werden.

Wenn Sie also mal testen wollen,
ob sie Talent zum Schreiben haben oder sich neue Impulse sowie einen produktiven Austausch in Sachen Schreiben wünschen, nehmen Sie unverbindlich Kontakt auf.


... Musikspur:  Alice - Una Notte speciale ...