Mittwoch, 3. März 2010

irgendwie verrutscht gegangen

Ost-Ennerich (VSE)
2. März 2010, Di

Stelle heute mal den Text hier rein, den ich vor zwei Tagen als Einladung für die neue Lesung im LI-LA Literatur-Laden per Emie verschickt habe. Hat auch noch einmal mit dem Winter zu tun, aber aus eim wesentlich erfreulicheren Blickwinkel. Wer hier aus Berlin hin und wieder mitliest und diesen Samstag Zeit und Interesse hat, darf sich ruhig angesprochen fühlen …


Liebe Freunde,
liebe Leser des Apho-Briefs,
die Tage sind merklich länger geworden und der Winter hat sein strenges Regiment fürs erste aufgehoben - ein Hauch von Frühling war in den letzten Tagen durchaus schon zu spüren. Wie angenehm doch endlich wieder festen und trockenen Grund unter den Füßen zu haben und den Mantel nicht mehr zuknöpfen zu müssen. Jetzt so langsam werden die Uhren wieder auf Null gestellt und ein neuer Zyklus schickt sich an zu beginnen. Die Winterstarre fällt nun ab, die Transition durch das dunkle Viertel ist auch bald vollzogen und die Lebensgeister strömen einem von überall her zu.
Wie schön wieder das süße Flöten der Amseln zu hören in früher Morgenstunde ! Dann erst, so will mir scheinen, fängt das neue Jahr eigentlich doch erst wirklich an. Und nicht kurz nach der längsten Nacht am 31. 12. Das habe ich bis heute nicht begriffen, warum gerade in dieser, für gewöhnlich eiskalten Nacht denn Jahr für Jahr der Jahreswechsel stattfinden muß. Daß es mal anders war (wie auch in vielen anderen Regionen der Welt noch immer so gehandhabt), läßt ein Blick auf unsere Monatsnamen zu erkennen, die ab dem 9. Monat der Einfachheit halber numeriert wurden - September, Oktober, November, Dezember. Was auf deutsch also Siebenter, Achter, Neunter, Zehnter meint. Mit anderen Worten beim 'Zehnter' ist Schluß, obwohl es doch der Monate Stücker zwölfe hat, insgesamt ein ganzes Dutzend, (ein dreckiges Dutzend wie es Uli Becker mal in eim gleichnamigen Gedichtzyklus trefflich beschrieben hat.)
Wieso ist da nun etwas verrutscht gegangen, warum hat man das Jahr nicht mehr mit dem Frühling und dessen
holden, belebenden Blick beginnen lassen ? Irgendjemand hat also am Kalender gedreht und das vor langer Zeit, vor 2000 Jahren muß es gewesen sein, denn es war wohl Caesar, der diese Zäsur setzte. Aber warum ist mir bis heute schleierhaft. Es sei denn, ich erklär mir's wie die alten Römer. Nämlich - nomen est omen.

Bevor ich's vergesse,im LI-LA Literatur-Laden beginnen nun wieder die Lesungen und schon am kommenden Samstag geht's los um 20.15 Uhr - mit einer Lesung in eigener Sache bzw. mit eigenen Texten die Spätzeit betreffend mitsamt den Verwerfungen und Absurditäten, die längst Alltag sind.
Am 6. 3. 2010 nun zum Einstieg in die neue Saison:

Eo Scheinder - 'Je später die Zeit ...'

Um so herber die Sprüche. Prägnante Texte zu Zeit, Zeitgeist und Zeitgeschehen ebenso wie pointierte Sprüche über den ganz normalen Wahnsinn einer aus den Fugen geratenen Zeit.
Der Berliner Freestyle-Philosoph Eo Scheinder liest eine aktuelle Auswahl hintersinniger Stücke aus seinen Büchern und Bloggs.

Die Lesung findet statt - im LI-LA Literatur-Laden in Berlin-Charlottenburg, Wilmersdorfer Str. 9 – (Eintritt: 4 Euro, erm. : 3 Euro.)


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Den obigen Spruch hatten wir schon mal, oder ? Dann eben noch einen anderen; war mal Kalenderspruch (Dezember 2008)

☼ 45. ☼


Wenn die Zeit zu sehr
aus den Fugen gerät,
braucht es wieder die Dichter.



Im Raucher-Club ein Originaltext zu eim alten Streit...

...Musikspur: Tanita Tickaran - Twist in my Sobriety...








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