Mittwoch, 7. Juli 2010

Zukunft verstehen

Ost-Ennerich (VSE)
6. 7. 2010 Di

Hab mich letztens etwas zu sehr mit irgendwelchen komischen Vögeln aufgehalten, so mehr aus dem elitären, literären oder libertären Spektrum. Denen sei gesagt, die kochen auch nur mit Wasser und zumeist auch noch mit kälterem als ... Aber lassen wir das. Auch das Leiden an der Zeit kann irgendwann zur Masche werden, da sollte ma gefälligst aufpassen; weiß schließlich wovon ich rede.

Gute Musik ist oft wie ein Zug, in den man einsteigt und der alsogleich losfährt, sobald der erste Takt auch nur anhebt. So ähnlich ergeht es mir zumindest bei wirklich starken Stücken, also solchen, die ma immer wieder aufs neue hören kann, zB. jenen alten Sommerhit mit brasilianischem Flair und Nonchalance, der so gut in die Hitze dieser Tage paßt. Nein, nicht Astrud Gilberto mit ihrem ‘Girl from Ipamena’ ist hier gemeint sondern ’Lambada’ von Kaoma, dies so angenehm heranbrandende und von unverwüstlicher Lebensfreude sprühende Strand- und Ferienlied. Und nicht bloß die von Congas und Bandoneon dominierte Musik und die warme Stimme der schwarzen Sängerin sind bezaubernd, da sie wie durch Zauberhand schlechte Laune oder Langeweile zu vertreiben vermag, auch das Video dazu ist allerliebst, wenn auch etwas ambivalent und dabei bittersüß. Aber so ist das Leben eben. Alles dient mehreren Zwecken; und niemand ist eine Insel usw. Die Welt ist groß und sie wird zunehmend global oder besser systematisch globalisiert; was das nun bedeutet, darüber streiten die Gelehrten, aber wie es sich auswirkt, erfahren die Leute nun mehr und mehr direkt und aus erster Hand, alles ist im Wandel und das betrifft logischerweise vor allem die Zukunft, denn die verschwimmt ziemlich im Nebel, zeigt sich indifferent, von vielen widerstreitenden Szenarien geschüttelt, eben ungewiß. Aber das ist eigentlich ganz normal; und sobald eine Entscheidung ansteht, muß ma sich positionieren. Dazu ist es besser, man weiß, worum es geht und wer letztlich jeweils für was steht, bzw. einsteht.
Huch, da sind meine Gedanken doch unversehens vom Zug in die Achterbahn umgestiegen. Muß wohl an der intensiven Sonne liegen; die verleitet zu Tagträumen, wenn ma nur für einen Momemt die Augen schließt. Um Zukunft zu verstehen, dh. zukünftige Optionen und Szenarien sich vor Augen zu führen, ist nichts grundlegender und zielführender als ein Blick in die Vergangenheit Aber es darf nicht irgendein Blick sein, sondern einer von analytischer Schärfe, der zudem noch mit Intuition und analogischem Gespür gepaart ist. Und einen solichen habe ich letztens aufgetan und war wie elektrisiert.
Davon handelt nun die nächste Lesung.



Die nächste Lesung im LI-LA Literatur-Laden
am Freitag, den 9. Juli 2010 um 20.15:



Ivar Lissner – 'Orient und Okzident'

Die erhellenden Ansichten wie auch Einsichten
eines großen Reisenden des vergangenen Jahrhunderts,
der das Ohr am Pulsschlag der Völker hatte,
über Aufstieg und Verfall der Kulturen.
Fesselnd geschildert, brillant formuliert
und mit Voraussagen gespickt,
die regelrecht frappieren.

Eo Scheinder liest Ivar Lissner -


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)( 62. )(

Es wird niemals so viel gelogen
wie vor der Wahl,
während des Krieges
und nach der Jagd.

Otto von Bismarck



Raucher aufgepaßt ! Hier geht's zu Jogis Zigaretten

... Musikspur: Kaoma - Lambada ...


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