Mittwoch, 8. September 2010

Herr, es ist Zeit …

Ost-Ennerich (VSE)
7. 9. 2010, Di

… der Sommer war sehr groß.
Auch wenn es von der Jahreszeit gut passen würde, möchte ich nicht das bekannte ‘Herbstlied’ von Rilke anstimmen, sondern lieber den Ereignissen Rechnung tragen.


Seit die Politik mitsamt den Medien
über ihre eigenen Schlingen gestolpert ist, wird die Politik wieder spannend. Die Zeit der hohlen Phrasen, der 'kultursensiblen' Betrachtungsweise offenkundiger Unkultur scheint nun schneller als lange gehofft zu Ende zu gehen. Das Volk, zumindest der nicht lethargische, nicht abgestumpfte und versackte Teil ist es leid, weiter mit Zumutungen überhäuft, blöden Sprüchen zugeschwallt und von ärgerlichen Polkor-Begriffsmonstern, (zuweilen veritable Achtsilbler und mehr wie Vergangenheitsbewältigung oder Generationengerechtigkeit) genervt und des öfteren auch provoziert zu werden.

Die Stimmung im Land
Zukunft und Sicherheit betreffend ist ausgesprochen mies, die Entwicklung geradezu beängstigend und die Lage unübersichtlich bis gereizt, damit Grund genug über alle gravierende Probleme und Zukunftsfragen neu zu beraten und neu zu verhandeln, anstatt die alten untauglichen Rezepte mit immer höheren Geldbeiträgen endlos weiterzuführen. Es ist somit ein Ende der Geduld zu konstatieren.

Längst nicht alle Deutsche
mögen sich mit der sich abzeichnenden Entwicklung abfinden. Denn soviel scheint dem Geschichtskundigen klar, Deutschland schafft sich ab, wenn wir so weitermachen; und wenn wir alles so weiterlaufen lassen, setzen wir unser Land aufs Spiel.

Gerade diese unweigerliche Folge
der eingeschlagenen Politik durfte aber bislang gerade nicht als eine wirkliche Sorge - ohne Gedruckse und wissenschaftliche Verbrämung - offen und freimütig ausgesprochen werden, ohne unverzüglich verbellt, geächtet und an den medialen Pranger gestellt zu werden. Die so lange sorgsam geübte Verkleisterung in den Medien hat jede ernsthafte Diskussion unterdrückt und jede objektive Berichterstattung in eine alberne Farce verzerrt, mit den vielen Neusprech-Vokabeln sich in eine Orwellsche Diktion verwandelt und damit dem interessierten Zeitgenossen das Zeitunglesen weitgehend vergrault.

Da verzichtet man doch lieber ganz
und läßt die ganzen linken Blätter einfach links liegen. Sollen die selbst mal spüren, wie das ist, wenn es immer weniger werden, die sie lesen und auch kaufen. Alle wichtigen Informationen nach Möglichkeit verwischen und verschleiern, um so den Leser vor seinen eigenen, möglicherweise bösen Gedanken zu bewahren, so in etwa mögen die Knalltüten stets beim Schreiben gedacht haben, damit ihre Hätschelkinder der glorreichen Kultimulti-Zukunft nicht noch (gerechten) Haß und Zorn auf sich ziehen.

Wenn die Meinungsfreiheit nun wieder
als ein bewahrenswertes Gut angesehen wird und tatsächlich eine zweite Chance bekommen soll, dann ist das Ende der Verschleierung, das vorsätzliche Verdrehen und Ausklammern unliebsamer Tatsachen, die unabdingbare Voraussetzung. Die unsägliche Verkleisterung der Marke ‘Jugendliche attackieren Jugendlichen’ (war mal Titelzeile im Tagesspiegel) muß ein Ende haben, Roß und Reiter gehören genannt, denn wenn ma zwischen den Zeilen lesen muß, um sich den eigentlichen Sinn zusammenzureimen, kann es mit der vielgepriesenen Presse- und Meinungsfreiheit nicht allzu weit her sein, oder ?



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:: 70. ::

Was ist der ‘Kampf gegen rechts’
anderes
als eine Hexenjagd von links.


Wer in dieser Sache so ca. ein Jahr zurückblättern möchte, findet in Klartext noch was Gescheites.



...Musikspur: Al di Meola - Midnight Tango / Elegant Gypsy..

(Thilo Sarrazin gewidmet sei dies Stück -
da so wunderbar zwischen
Gelassenheit und Dramatik pendelnd.)

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