Ost-Ennerich (VSE)
20. 5. 09 Mi
Wenn man mich fragt, wird die Wissenschaft heute einfach, nein vielfach überschätzt,sowohl in ihren Methoden wie auch in ihren Zielen. Denn um zu tieferen Einsichten zu kommen, darf man nicht allzu einseitig vorgehen und sich nicht allein aufs Messen und Zählen verlassen, wie die Wissenschaft das mit Vorliebe tut. Was außerhalb des Meßbereichs und der Meßbarkeit liegt, kann nicht berücksichtigt werden und wird daher der Einfachkeit halber als für nicht existent angesehen. Oder wie es der Physiker Hans Peter Duerr einmal formulierte, so fein das Netz der Wissenschaft auch gestrickt sein mag, wird es doch immer noch winzige Teilchen geben, die wie die kleinen Fische durch die Maschen schlüpfen. Die Wissenschaft ist sozusagen auf eim Auge blind und damit einäugig, obschon das verbliebene Auge sich nach Kräften bemüht und stets an Schärfe dazugewonnen hat. Aber es ist allein auf das ausgerichtet, was als Materie im Raum repräsentiert ist und was man (bei Licht) auch sehen kann. Die Materie als das einzig Reale, weil grundlegende Bedingung für alles was ist wurde so zum maßgeblichen Gegenstand der Wissenschaft. Im Mittelpunkt daher die Materie, der dann die Schaftler des Wissens allein mittels des kausalen Nexus´, dem Prinzip von Ursache und Wirkung, auf die Schliche zu kommen trachteten. Dieser Ansatz also, nach einer eindeutigen Kausalität zu fahnden, galt solange unangefochten, bis sich schließlich die Atomphysiker in subatomare Sphären hineinwagten, pardon -dachten und erstaunliche, höchst widersprüchliche Entdeckungen auf der Quantenebene machten, die den Gesetzen einer ‘klassischen’ Physik geradezu hohnsprechen. Und plötzlich ist doch alles im Grunde ganz anders; oder das als sicher Geglaubte wird relativiert, mit der Folge, daß die bislang gemachten Erkenntnisse auf einen begrenzten Geltungsbereich eingeschränkt werden. Warum soll es der Wissenschaft besser ergehen ? Ihre Erklärungsmodelle sind immer als vorläufig zu betrachten und können quasi über Nacht überholt sein, wie ja das ein und andere Mal schon geschehen. Wie alle anderen Bereiche des Lebens so ist auch die Wissenschaft vor gelegentlichen Erschütterungen nicht gefeit und bleibt von Revolutionen oder schwarzrappig ausgedrückt von revolutionären Umwälzungen nicht verschont. Da diese nun zumeist nicht sehr blutig verlaufen, wiewohl doch sehr verbissen gekämpft und gestritten wird, nennt man dergleichen abrupte Wandel im Weltbild zumeist etwas vornehmer Paradigmenwechsel.
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Die Strategien und Methoden des Aufruhrs
entstammen den alten und neuen Eiterherden der Weltpolitik.
…Musikspur: Libertango, Astor Piazzolla / Libertango….
…Musikspur: Libertango, Astor Piazzolla / Libertango….
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