Donnerstag, 16. September 2010

Gespräche mit Jesus


Ost-Ennerich (VSE)
15. 9. 2010, Mi

Ma hat ja nicht immer Zeit.
Und ich laß auch gern einen Text erst mal liegen, zumindest über Nacht oder besser für einen Tag oder auch paar Tage mehr. Zehn Jahre müssen es nicht gerade sein, wie es Erhart Kästner hielt, bevor er einen Text dann endlich für reif ansah und publizierte.

Man sollte schon alles noch einmal
im Hellen inspizieren, was ma so im Dunkeln, in der Schwärze der Nacht produziert, vor allem, wenn es dann ins Netz gestellt wird und in die verschiedensten Richtungen verweht. Aber da ist natürlich diese schnellebige Zeit mit ihrer ausgeprägten Neophilie, die zum permanenten Wettbewerb anstachelt: Wer kommt als erster mit intres.. äh brisanten Meldungen oder mit streitbaren Thesen heraus. ?!

Diese Art Aktualität ist eben
meine Sache nicht, daher sei hier ein Artikel nachgeschoben, der eigentlich vom 7. 9. stammt. Der Text war auf die laufende Debatte um Sarrazin bezogen - und zwar vor den triumphalen Lesungen in Potsdam und in der Urania Berlin und damit vor dem Rücktritt vom Vorstandsposten nach der Zurücknahme der ominösen Vorwürfe die Thesen aus dessen Buch betreffend.

Di 7. 9. 10
Was sich derzeit im politischen Deutschland so abspielt,
ist spannender als drei Bundestagswahlen auf einmal. Plötzlich fegt ein frischer Wind durch die muffige politische Käseglocke. Auch Jesus ist ganz aus dem Häuschen. Gestern kam er wieder zu mir in den Laden und kam auch gleich aufs Thema.

Aus seinen Sympathien für diesen mutigen Mann,
der die Stirn hat, dem feigen, verlogenen Establishment die Stirn zu bieten und den Finger tief in die schwärenden Wunden legt, macht er kein Hehl, stattdessen lobt er die Standhaftigkeit und das überlegte Agieren und das Geschick, so wie er jetzt die Hetzmeute, die ihn eben mal schnell mit den üblichen Keulen zur Strecke bringen wollten, nun selber in die Defensive gebracht hat und taktisch geschickt beim schwächsten Glied, dem grünen, äh bunten Präsidenten angesetzt hat.

Ohne den sagenhaften Zuspruch,
der sich so eindeutig, so überzeugend und anhaltend aus dem Volk (ja genau aus diesem) für Thilos Thesen einstellt und die verdutzten, politisch korrekten Medien in ihrer Abwehrfront dumm dastehen läßt, wäre er sicher schwankend geworden, (wie er dann zwei Tage später in Potsdam im streng gesicherten Nikolaisaal dem Publikum kund tat), was nur zu verständlich ist bei dieser Phalanx der Verdammer, die ihm da mirnix dirnix 'ein höchst bedenkliches Menschenbild’ anhängen wollen.

Es ist die Art, wie sie sich an ihm vergreifen,
sagt Jesus, wie sie ihn zu Unperson erklären und zum Paria stempeln wollen, was die Leute jetzt so aufbringt und in Rage versetzt. Und das nur, weil da einer aufsteht und unverblümt die Wahrheit sagt und darum bittet, daß die prekären Zustände und Zukunftsaussichten endlich einmal ungeschminkt zur Kenntnis genommen werden.

Jaja, und die Leute empört,
daß man wieder wie so oft einen Kritiker kurzerhand mundtod machen will, anstatt einmal dessen Argumente anzuhören und auch, daß es bislang jedem so ergeht und ergangen ist, der an dem erwiesenermaßen falschen Konzept einer ungebremsten Zuwanderung bildungsferner Schichten mit hoher Fertilitätsrate aus den Ländern des Gepriesenen ernsthafte Zweifel laut werden läßt.

Auch Jesus kann nicht fassen,
daß man die Probleme so sehr ins Kraut schießen ließ und den Ernst der Lage noch immer nicht erkennen will und daß man den Leuten glauben machen will, mit einem unbeirrten Weiterso und einem Immer Mehr der bekanntermaßen falschen Medizin die gravierenden Probleme mit der nach wie vor fremden, wenig integrationsbereiten Ethnie doch noch lösen zu können.

Dabei ist er selbst seiner Herkunft nach Ausländer,
aber er stammt aus einer ganz anderen Weltgegend, aus Peru, dem Land der Inkas, wie er gerne mal betont. Auch fließe noch Inka-Blut in seinen Adern. Er kennt sich gut aus in der deutschen Politik, denn er hat den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht, und ist ausgesprochen dankbar dafür, wie er sagt. Seit einigen Jahren nun Rentner erzählt er gern aus seiner aktiven Zeit und daß er viele persönlich kennengelernt habe wie Willy Brandt und Helmut Schmidt und andere aus der ersten Reihe der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Mit denen hatte er immer wieder zu tun, da er in der Gastronomie, in eim renommierten Restaurant arbeite.


Sind die Politiker wirklich so blöd,
daß sie nicht sehen, was läuft und was sie damit anrichten ? fragt er schließlich. Ach, manche schon, werfe ich ein, wie die Kuhfrau mit ihren Friede-Freude-Eierkuchen-Sprüchen (herzliche Art blabla) und so manche andere Gumschen ebenso, die sehen nicht sehr helle aus, aber das haben sie ja mit ihrer Klientel gemeinsam.

Oder, sagt er schließlich
mit eim wissenden Zug um die Mundwinkel, es läuft etwas ganz anderes.

Ja, dieser Eindruck drängt sich mir
auch immer mehr auf, sage ich. Das Ganze kommt mir nämlich vor wie ein großes Experiment, bei dem wir die Versuchskaninchen sind …



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۩ 71. ۩


Die Tolleranz-Zeit
wird hoffentlich bald Geschichte sein;
wenn nicht, sind wir nämlich
in absehbarer Zeit

Geschichte.


Hier noch etwas der Marke Alt, aber gut.


... Musikspur: A las orillas del Titicaca - Los Incas ...

Mittwoch, 8. September 2010

Herr, es ist Zeit …

Ost-Ennerich (VSE)
7. 9. 2010, Di

… der Sommer war sehr groß.
Auch wenn es von der Jahreszeit gut passen würde, möchte ich nicht das bekannte ‘Herbstlied’ von Rilke anstimmen, sondern lieber den Ereignissen Rechnung tragen.


Seit die Politik mitsamt den Medien
über ihre eigenen Schlingen gestolpert ist, wird die Politik wieder spannend. Die Zeit der hohlen Phrasen, der 'kultursensiblen' Betrachtungsweise offenkundiger Unkultur scheint nun schneller als lange gehofft zu Ende zu gehen. Das Volk, zumindest der nicht lethargische, nicht abgestumpfte und versackte Teil ist es leid, weiter mit Zumutungen überhäuft, blöden Sprüchen zugeschwallt und von ärgerlichen Polkor-Begriffsmonstern, (zuweilen veritable Achtsilbler und mehr wie Vergangenheitsbewältigung oder Generationengerechtigkeit) genervt und des öfteren auch provoziert zu werden.

Die Stimmung im Land
Zukunft und Sicherheit betreffend ist ausgesprochen mies, die Entwicklung geradezu beängstigend und die Lage unübersichtlich bis gereizt, damit Grund genug über alle gravierende Probleme und Zukunftsfragen neu zu beraten und neu zu verhandeln, anstatt die alten untauglichen Rezepte mit immer höheren Geldbeiträgen endlos weiterzuführen. Es ist somit ein Ende der Geduld zu konstatieren.

Längst nicht alle Deutsche
mögen sich mit der sich abzeichnenden Entwicklung abfinden. Denn soviel scheint dem Geschichtskundigen klar, Deutschland schafft sich ab, wenn wir so weitermachen; und wenn wir alles so weiterlaufen lassen, setzen wir unser Land aufs Spiel.

Gerade diese unweigerliche Folge
der eingeschlagenen Politik durfte aber bislang gerade nicht als eine wirkliche Sorge - ohne Gedruckse und wissenschaftliche Verbrämung - offen und freimütig ausgesprochen werden, ohne unverzüglich verbellt, geächtet und an den medialen Pranger gestellt zu werden. Die so lange sorgsam geübte Verkleisterung in den Medien hat jede ernsthafte Diskussion unterdrückt und jede objektive Berichterstattung in eine alberne Farce verzerrt, mit den vielen Neusprech-Vokabeln sich in eine Orwellsche Diktion verwandelt und damit dem interessierten Zeitgenossen das Zeitunglesen weitgehend vergrault.

Da verzichtet man doch lieber ganz
und läßt die ganzen linken Blätter einfach links liegen. Sollen die selbst mal spüren, wie das ist, wenn es immer weniger werden, die sie lesen und auch kaufen. Alle wichtigen Informationen nach Möglichkeit verwischen und verschleiern, um so den Leser vor seinen eigenen, möglicherweise bösen Gedanken zu bewahren, so in etwa mögen die Knalltüten stets beim Schreiben gedacht haben, damit ihre Hätschelkinder der glorreichen Kultimulti-Zukunft nicht noch (gerechten) Haß und Zorn auf sich ziehen.

Wenn die Meinungsfreiheit nun wieder
als ein bewahrenswertes Gut angesehen wird und tatsächlich eine zweite Chance bekommen soll, dann ist das Ende der Verschleierung, das vorsätzliche Verdrehen und Ausklammern unliebsamer Tatsachen, die unabdingbare Voraussetzung. Die unsägliche Verkleisterung der Marke ‘Jugendliche attackieren Jugendlichen’ (war mal Titelzeile im Tagesspiegel) muß ein Ende haben, Roß und Reiter gehören genannt, denn wenn ma zwischen den Zeilen lesen muß, um sich den eigentlichen Sinn zusammenzureimen, kann es mit der vielgepriesenen Presse- und Meinungsfreiheit nicht allzu weit her sein, oder ?



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:: 70. ::

Was ist der ‘Kampf gegen rechts’
anderes
als eine Hexenjagd von links.


Wer in dieser Sache so ca. ein Jahr zurückblättern möchte, findet in Klartext noch was Gescheites.



...Musikspur: Al di Meola - Midnight Tango / Elegant Gypsy..

(Thilo Sarrazin gewidmet sei dies Stück -
da so wunderbar zwischen
Gelassenheit und Dramatik pendelnd.)

Sonntag, 5. September 2010

Sarrazin... ? Find ich gut !!!




Ost-Ennerich (VSE)
4. 9. 2010 Sa

Sprüche sagen es,
bringen eine Sache auf den Punkt, spitzen zu und haben, wenn sie was taugen, eben einen Entenpo, der für manche erst mit Verzögerung wackelt, dann wenn auch bei ihnen der Groschen endlich gefallen ist. Wer jetzt noch über den Watschelentenpo grübelt, sollte das Wort ein wenig schütteln, vielleicht kommt er drauf und findet die PeunteJa, beim Grang spielt man Asse, und wenn ma kei hat, soll ma’s lasse, lernte ich als kleiner Junge beim Kartenspiel.

Und dann zeigen Sprüche
zumeist bildlich wenn nicht plakativ, ja zuweilen drastisch und mit Knalleffekt, oder geben offen zu verstehen, wo einer steht, wie er sich positioniert und wie er’s mit bestimmten Themen und Tabus denn für gewöhnlich so hält. Egal ob nun freimütig, witzig, sarkastisch, zynisch oder ätzend und verletzend. Mit Sprüchen kann ma bildlich gesprochen leicht Zunder geben, denn Sprüche sind ihrem Wesen nach so etwas wie sprachliche Brandbeschleuniger, um in kurzer Zeit ein loderndes Diskussionsfeuer zu entfachen. Merke: Mit Sprüchen kann man Menschen unter die Haut gehen, denen ma sonst kaum ans Leder kommt.

Und Sprüche können auch wie Parolen
eingesetzt werden, damit man die Eingeweihten von den Uneingeweihten, die Freunde von den Feinden von eim Moment auf den anderen unterscheiden kann. In diese Richtung scheint es nun zu gehen, nachdem die Unisono-Empörung von Medien und hoher Politik mitsamt den Kreuziget-ihn-Rufen und den Ketzer-Tribunalen nun etwas abklingen.

Wer steht wo,
wer verdammt ihn weiterhin, wer springt ihm bei oder deutet zaghaft Unterstützung an und wer hält sich bedeckt und wartet bis auf weiteres ab? Thilos Thesen werden also dafür sorgen, daß sich die politische Öffentlichkeit nun deutlicher positioniert; entweder pro oder contra, entweder weiter so mit noch mehr Geld und Propaganda oder stattdessen nüchterne Neubewertung der verqueren Problemlage und Umkehr in wesentlichen Punkten.

Soll weiter ein Mantel
des Beschweigens und Vertuschens über wichtige Zukunftsfragen und -entscheidungen gelegt werden oder kann die Demokratie wieder zu eim offenen Meinungsstreit zurückfinden, der von Tabus und Denkverboten nicht gleich im Keim erstickt oder dann mit System und Perfidie stranguliert wird. Aber dafür müßte wohl, wie auch die BILD erkannt hat und heute mit großen Lettern bekannt macht, die viel beschworene Meinungsfreiheit erst wieder hergestellt werden.

Und was darf ma denn noch sagen,
fragen sich viele erstmal heimlich, manche auch vernehmlich, bevor sie antworten oder mit ihrer Kritik ansetzen. Die Polkor-Sprachpolizei ist überaus quirlig, vor allem in den Medien, in den Behörden und in der Politik präsent und verzeiht keinen Neger und erst keine inneren Reichsparteitage und was derlei Autobahn-Begriffe mehr sind.

Es dürfte spannend werden,
wie sich das nun alles in den nächsten Wochen und Monaten sortiert und wer dann auf welcher Seite steht, entweder bleibt, wo er war oder eben aus Einsicht oder Opportunität die Seiten gewechselt hat. Jedenfalls kann derzeit festgehalten werden, daß es in der Causa Sarrazin bzw. in der von ihm aufgeworfenen Problematik ‘Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen’ zwei konträre Lager gibt Während das politische Establishment und die Mainstreammedienmeute bis auf wenige Ausnahmen in ihm den Ketzer sieht und ihn entsprechend behandelt, also ihn mit üblen Vorwürfen traktiert und zu erledigen sucht, zeichnet sich im Volk eine breite Mehrheit ab (mit 80 - 90 % Zustimmung), die die Analyse Sarrazins teilt und gerade die offene Aussprache und Problembenennung Sarrazins begeistert als Wendepunkt in einer seit Jahrzehnten immer schnell abgewürgten Debatte begrüßt.

Ein Dissens oder auf deutsch ein breiter Graben,
der sich wie nach eim Erdbeben jetzt zwischen Regierung und Regierten auftut. Ja, ein tiefer Graben zwischen Volk und Führung, der damit nicht bloß sichtbar sondern unübersehbar geworden ist und sich nicht so einfach mit Integrationsgeschwätz und hohlen, ausgelutschten Phrasen wieder füllen läßt.

Es ist nun an der Zeit
selbst Flagge zu zeigen und für seine Position einzustehen; und das nicht bloß für sich, sondern auch für die anderen, um ihnen zu zeigen, daß der Zustand des Landes einem nicht schnurzpiepegal ist und daß alle, die da besorgt und nicht willens sind, dies wie eine böse Fügung hinzunehmen, wenn es dringlich wird, gar nicht so wenige sind.

Das mag wohl auch der Grund
gewesen sein, warum ich das oben abgebildete Pro-Sarrazin-Schild, das man sich aufs Hemd oder T-Shirt an die Brust heften kann, entworfen habe. Heute dann auch beim Einkaufen gleich mit diesem Spruch etliche Male Zuspruch geerntet und die ein oder andere kleine Diskussion in der Kassenschlange ausgelöst und manch freundliches Lächeln eingeheimst. Und wurde auch gefragt, wo man dies Sarrazin-Schild* denn kaufen könne ?
Hier ist noch ein anderes, etwas allgemeiner gehalten aber trotzdem mit einer Aussage, die die meisten Leute auf Anhieb verstehen dürften ..,



Vor etwa eim Jahr war dieser mutige Mann,
der mir wie einer der letzten Preußen erscheint, hier im Neue-Spryche-Blogg schon einmal ausgiebig Thema.


*Nun, das gibt’s exklusiv bei mir;
entweder auf die Eo-Seit klicken
oder mir direkt eine Emie schicken an
SalonisV(ät)aol.com.
(Für ‘ät’ natürlich ein @ einsetzen)
Gibt’s in zwei Größen und mit
gelbem, roten oder weißen Hintergrund
(1 Schildchen = 1 €; 10 = 5 € + 1 E VK)

…Musikspur: Lionard Cohen - Let’s sing another song, boys. This one has gone old and bitter / Live Songs …

Dienstag, 31. August 2010

Alles-ist-eine-Soße

Ost-Ennerich (VSE)
30. 8. 10 Mo


Wenn in einer ungemein verlogenen Zeit
die obwaltende und alles durchdringende Lüge und kunstvoll gepflegte Heuchelei selbst in den Fokus gerät und zum Thema wird, dürfte es spannend werden. Dann werden auch die Verarschten sich endlich zu Wort melden und zu Protokoll geben, daß ma sie immer nur verarscht und vorgeführt hat und daß sie es nun, nein schon längst überaus leid sind, den Kopf weiter hinzuhalten und die falschen Entscheidungen der ausländerbesoffenen Politiker auszubaden.

Die stromlinienförmigen Lackaffen
und systematischen Verkleisterer werden dann erst einmal dumm dastehen, so ist zu vermuten, da ihr schwalliger, volkserzieherischer Sermon nicht mehr sonderlich gefragt ist und sie sich nun selber fragen müssen, ob sie mit eim kühnen Sprung in die Wirklichkeit den idiologischen Sumpf hinter sich lassen sollen oder ob sie weiter die Fahne der Verlogenheit und der Verkleisterung hochhalten wollen.

Irgendwann, valleicht sogar schon demnächst,
wird ein solcher Tag heranziehen. Denn die Lüge - und sei sie im Verbund mit der Repression - vermag nichts Dauerhaftes zu bauen außer riesigen Kartenhäusern, die, wenn sie mal einen ernsten Schlag von eim guten Rammbock erfahren, zumeist in toto in sich zusammenstürzen.


Vor genau einer Woche geschrieben,
da aber noch unschlüssig gewesen, ob nicht zu sehr voranpreschend und dahero auf Halde belassen. Inzwischen überschlagen sich ja die Meldungen. Viel Wirbel um einen Namen. Sarrazin, Sarrazin, Sarrazin. Die einen verspüren Hoffnung, (ja, Sarrazin - find ich gut !) während die anderen regelrecht kochen und vor Wut schnauben.

Jetzt soll er medial erledigt werden -
die Brandzeichen wurden schon ins Feuer gelegt, mit denen er nun gebrandmarkt werden soll. Die Alles-eine-Soße-Fraktion macht gegen einen Identitären mobil, der die Identität für einen wesentlichen Faktor und für eine Konstituente hält, die neben eim vitalen Selbstbewußtsein auch eine größere Stabilität und damit Zukunft gewährleistet.

Eigentlich nur eine Binsenwahrheit,
die man überall dem Leben ablauschen kann, aber in diesen Tagen ein rotes Tuch und großes Tabu für die indoktrinierten Nivellierer darstellt, die Beförderer heranziehenden Unheils. Das unvermeidliche Chaos wird am Ende Klarheit bringen, denn während all der zu erwartenden Turbulenzen wird ein jeder gezwungen werden, Farbe zu bekennen.



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|-69.-|

You can fool
all the people
some of the time,
and some people all the time,
but never all the people
all of the time.

Abraham Lincoln.

Man kann alle Leute
einige Zeit zum Narren halten,
manche auch für immer,
niemals aber alle Menschen für
alle Zeit.



Hätte da noch einen schönen Verweis mit dem ansprechenden Titel: Schöne Raucherin.

...Musikspur: Patti Smith - Elegie / Horses...

Dienstag, 24. August 2010

Gestern ist gestern ...

Ost-Ennerich (VSE)
23. 8. 2010, Mo

Geschichte wird eigentlich nie langweilig,
auch wenn sich vieles auf eine ziemlich neurotische Art ständig wiederholt.Denn täglich stellt sich NEUES ein und gestern ist gestern und vorbeigezogen und fällt damit schon fast der Geschichte anheim.
Die Geschichte ist zum einen abgeschlossen, zum anderen geht sie aber weiter und zum dritten wird sie je nach Abstand und je nach Generation immer wieder anders und in so manchen Aspekten neu und damit in einzelnen, zuweilen wichtigen Punkten ziemlich gegensätzlich zur bisher beherrschenden Sichtweise gedeutet.
Das ist nun einmal der Lauf der Welt. Niemand kann sich auf Dauer oben halten. Da sei die auf einer goldenen Kugel tanzende Göttin Fortuna vor. Oder das Gesetz des Wandels. Die Sieger von gestern sind die Verlierer von morgen und umgekehrt.
Die einen macht die Not wendig und rührig, wenn die Dinge nicht allzu hoffnungslos stehen und die anderen macht der Erfolg übermütig und bald auch dekadent. So ungefähr reguliert sich das.
Alle hunnert Joahr hängt de Beelsack o ner annern Hausdier, sagte schon die Oma, wenn es um solche Themen ging. Da scheint jedenfalls etwas dran zu sein. Solange der Hunger noch größer und wirksamer ist als die Sattheit und der Überdruß, geht es weiter aufwärts. Wenn aber letzteren Befindlichkeiten beherrschend geworden sind, geht es unaufhaltsam abwärts.
Klar, können ja nicht gleichzeitig immer alle oben auf der luxusgesättigten Spitze verweilen, denn dann wäre ja die Hierarchie abgeschafft und kein Oben und Unten mehr und jede Art von Differenzierung weitgehend eim faden, grauen Einheitsbrei gewichen.
Soll gar nicht so wenige geben, die von eim solchen Endzustand der totalen Lebensgerechtigkeit träumen; und wenn valleicht doch nicht, zumindest den Weg dahin gutheißen und nach Kräften unterstützen.(Damit ist aber nicht Gottfried Benn mit seim Gedicht 'O, daß wir unsere Ururahnen wären - ein Klümpchen Schleim in einem warmen Moor...'
) gemeint.

Der Beitrag wie zumeist nicht tagesaktuell, lag schon paar Tage herum, dafür aber heute der Spruch, (der aber ebenso - und das noch viel länger - schon auf Halde liegt).

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)s( 68. )s(

Die Zeit schreit nach Erneuerung
und nach einer Trend-,
ja besser noch nach einer
Kehrtwende



Zum Schluß noch ein Verweis auf einen Text in eim annern Blogg, Marke ‘Der Mythos lebt


...Musikspur: Gustav Holst - Die Planeten / Saturn (London Phil.)….

Mittwoch, 18. August 2010

Häßlich ist nicht schön


... ein früher Picasso ...

Ost-Ennerich (VSE)
17. 8. 2010, Di


Irgendwo stößt mich ja auch die Häßlichkeit bei denen ab. Huch, da mach ich erst mal einen Punkt und schau mich um.

Über Häßlichkeit zu reden, ist immer heikel. Gleichviel ob man über einzelne oder bestimmte Gruppen spricht. Wer wird schon gern als häßlich angesehen und beschrieben ? Ja, soviel ist klar, häßlich sein ist nicht schön, denn das ist so wie mit Pickeln im Gesicht herumzulaufen oder mit einer auffallend großen Warze nahe am Mund oder auf der Nase bestückt zu sein. Pickel oder besser Mitesser und Akne, wie diese seltsamen Auswüchse im Fachjargon heißen, stellen sich zum Leidwesen der zumeist jugendlichen Betroffenen ziemlich ungerufen ein und verschandeln das gesamte Antlitz; mit dem Effekt, daß der Anblick jeden Betrachter sogleich denken läßt, ach der Ärmste, wieviel schöner wär er ohne diese Flecken, Narben und Ausbuchtungen.

Ja, häßlich ist nicht schön; und Pickel machen häßlich, aber nicht nur die allein. Auch Gedanken vermögen dies und die beherrschenden Einstellungen wie natürlich in summa auch der Lebenswandel. Und auch nicht zu vergessen, das was ein jeder für sich mitbringt, also mitbekommen hat von den Ahnen, von dem Volk usw. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Oder wie Peter Rühmkorf es so anschaulich in eine lyrische Zeile gegossen hat:

Was dir dein Vater schuldet, du vererbst es !

Häßlichkeit stellt, was soll all das Drumherum-Reden, eine ziemliche Hypothek dar, aber trotzdem ist damit nicht gesagt, daß die Häßlichkeit letzthinnig auch zum Schicksal werden muß. Sie kann natürlich markant, in einer gewissen Drastik des Ausdrucks frappierend oder eben originell sein, durch den Kontrast zu den faden Normalos oder durch durchgeistigtes Streben mit den Jahren abgemildert und zum Teil schon ins Gegenteil umgeschlagen sein, so daß man schon längst nicht mehr sagt häßlich sondern mehr anerkennend hübsch-häßlich bei sich denkt.

Das Leben jedenfalls reicht zu den verschiedensten Metamorphosen die Hand. Ma muß nur zugreifen und darf sich nicht irre machen lassen.

Ach ja, seit ich denken kann und sicher noch davor, habe ich die Leute zunächst (aber nicht nur) ihrem Gesicht nach beurteilt, also in sympathisch oder unsympathisch, interessant oder langweilig, schön oder häßlich, vertrauenswürdig oder falsch, friedlich oder aggressiv, harmlos oder gefährlich und was derlei Unterscheidungen mehr sind, ‘eingeteilt’.

Eigentlich ja mehr automatische Prozesse des phylogenetischen Zentralrechners im Kopf, der dem Ich Berichte in Form von Gedanken und Gefühlen liefert, die ausnahmslos auf einer Skala zwischen zwei gegensätzlichen Punkten angesiedelt sind. Entweder null Ausschlag oder voll oder irgendwo dazwischen. Der Kontrast ist also vorgesehen, ist somit Naturgesetz und so wahr wie die Tatsache, daß neben dem Schönen das Häßliche immer ein schlechtes Ständing haben wird, gestern, heute, morgen - ja bis in alle Ewigkeit.

Soll mir niemand erzählen, daß Schönheit kulturell bedingt und vom Epochengeschmack abhängig sei. Marginal spielt da schon etwas rein, geschenkt, doch die Grundaussage ist bayerisch gesprochen nur ein Schmarrn. Denn Schönheit scheint mir - von Wirken und Wirkung bestätigt - mehr eine universelle Konstante zu sein, eben ein Formungsprinzip, das auf die Prozesse des Lebens und des Gestaltwandels einwirkt. Wenn man es läßt.


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._ 67 _.

Es ist zu sehen am Nest,

was für ein Vogel drin gewest



Wer noch Lust auf ein´ anderen Text hat, kann sich ja hier im Apho-Blogg mal umsehen.

...Musikspur: Wolfgang Amadeus Mozart, Rondo alla turca KV 331...

Donnerstag, 12. August 2010

Jünger-Jünger

Ost-Ennerich (VSE)
11. 8. 2010, Mi

Immer wieder passiert’s auch, daß Beiträge (obschon soweit fertig) einfach liegenbleiben und noch ein wenig ruhen. Wenn ma sie dann später hervorkramt, ist das Referenzthema mit all den Verzweigungen und Ableitungen schon vorbeigerauscht, aber noch gut in Erinnerung. Vor eim Monat, ja, so lang ist das jetzt her, waren die WM und auch die vielen Fähnchen mit schwarzrotgold noch ein aktuelles Thema, das für einige Kontroversen sorgte…
Also, Zeitsprung, war damals ziemlich geharnischt drauf.


Die metapolitisierten Jünger-Jünger sind bestenfalls Epigonen; ihnen fehlt es an allem, was den Meister ausgemacht hat - an Unerschrockenheit, an Intuition und auch an praktischer Schläue; vom stereoskopischen Blick einmal ganz zu schweigen. Agieren geschäftig in ihren Nischen und grummeln fast den ganzen Tag, sind um Sprüche und Themen nicht verlegen, aber es fehlt weiterhin an Zuwachs und an Wahrnehmung außerhalb des eigenen Zirkels.
Die Schwere der dräuenden Probleme hat sie ganz steif gemacht, und so fehlt es an Leichtigkeit, an spielerischer Leichtigkeit vor allem, eben den Dingen trotz trüber Aussichten dennoch ihren Reiz zu lassen und sich für einen kurzen Moment einmal mit den vielen anderen mit den schwarzrotgoldenen Fähnchen am Autofenster gemein zu machen; und nicht gleich wieder beckmersserisch die Begeisterung der Massen allein als ein geschickt gelenktes Manöver der Mediengewaltigen und deren Auftraggeber hinzustellen und damit abzutun.
Natürlich wurden bei all den Kampagnen etliche Zwanziger-Botschaften allzu plakativ, ja schon gehörig mit dem Holzhammer inszeniert, aber die Lust der Kinder an den Farben Schwarzrotgold ist wirklich echt.
War immer schön zu beobachten, für die Kinder genau so selbstverständlich wie es früher für viele Erwachsene problematisch war. Wer da nicht mal für einen Moment wenigstens gerührt ist, der ist in meinen Augen ein Fliegenfranz Natürlich sieht die Welt anders aus, da ist nicht stille Idylle, und wenn ma daran denkt, in welche Welt sie erst hineinwachsen müssen, kriegt man schon Beklemmungen, wenn nicht schlimmeres.
Was man ihnen da für eine Konkurrenz an den Hals gehetzt hat, spottet jeder Beschreibung; denn sie sind auch im besonderen Maße gerade diejenigen, die diese Bedrängnis am eigenen Körper auf Schritt und Tritt erfahren und erleiden müssen. Ob dies nicht auch ein Grund für die Kleinen ist, sicher mehr eine instinktive Regung, so eifrig zu den deutschen Fähnchen zu greifen ? Kinder sind ja bekanntlich nicht blöd, vor allem wenn sie blöde, also unangenehme und unschöne Erfahrungen machen.
Die Eltern sind natürlich ab eim gewissen sozialen Status ziemlich um den Nachwuchs besorgt und statten schon die Allerkleinsten mit monströsen Fahrradhelmen und dergleichen aus. Aber jenseits der Technik endet ihr Horizont, denn sie vermögen nicht wirklich die eigentlichen Zusammenhänge zu erkennen und danach dann zu handeln, was so viel heißt wie Prioritäten setzen. Mit anderen Worten endlich politischer werden und politisch denken, politisch handeln, zB. was das Einkaufen angeht, sich somit dem Ernst der Zeit stellen und begreifen, das Einsatz gefordert ist.
Für metaphysische Naturen - dem Ruf des Engels Folge leisten. Die Zeit ist da. Und der Akzent muß jetzt auf dem Verbindendem liegen; und nicht auf dem Trennenden. Aber dazu sind die Kleinkarierten und die anderen Pedanten nicht fähig und nicht willens, dazu bräuchte es eine andere Qualität, die nach außen ausstrahlt und zündet, nämlich die Große Präsenz, eben Charisma. Und genau daran fehlt es gerade. Mit Hochnäsigkeit und elitärer Unduldsamkeit ist es leider nicht getan. Es ist auch ein ernstes Warnzeichen, wenn der Humor bzw. das, was Humor sein soll, nur noch als Sarkasmus rüberkommt.


( Kann mir ein ironisches Lächeln jetzt nicht verkneifen, gerade bei diesem Gedanken - Wenn die bloß wüßten, wann ich Geburtstag habe … Für die Bibelkenner ein kleiner Tipp - ‘s ist gerade der Tag, als Jahwe (oder war es Enlil ?) beschloß, die Schleusen des Himmels zu öffnen; und das nicht einfach so, sondern wegen der großen Sündhaftigkeit und dem übermäßigen Lärm, den die Erdlinge unablässig mit Vorsatz machen. Daß ohrenbetäubender Krach nervtötend sein kann, hat ma in diesen Breiten während der WM in Südafrika ja live erleben können.)


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: 66. :

Was jetzt kommt
sind Jahre der Entscheidung –
im großen wie im ganzen wie im kleinen



Und hier noch ein starker Beitrag zu einer Entscheidung, die vor einigen Wochen in Bayern gefallen ist.



...Musikspur: Jigue - M.A.S.S. / Tribute to Alan Parsons Project...